Saunakultur in der "ostdeutschen" Grenzregion

  • Hat jemand Erfahrungen mit Saunen in Sachsen, Brandenburg oder Mecklenburg-Vorpommern?


    Gibt es Unterschiede im Verhalten der Menschen zu einer Sauna in "Westdeutschland"?


    Warum ich frage ist, weil ich in Polen (was ja wie die ehemalige DDR mal kommunistisch war und zudem räumlich angrenzt) die Erfahrung gemacht habe, dass sich die Polen schämen, sich nackt zu zeigen. Die Menschen laufen in polnischen Saunen zum Teil dauerhaft mit einem Handtuch umwickelt herum und sitzen dort auch so in der "Schwitzkammer". In einer polnischen Sauna habe ich sogar viele Leute gesehen, die sich mit einem Handtuch umwickelt in eine Dampfkammer gesetzt haben. Aufgrund der Scham der anderen habe ich mich leider nicht so frei gefühlt und mich ebenfalls öfter bedeckt, als ich es üblicherweise machen würde.


    Nun würden mich mal eure Erfahrenen interessieren, wie es in Saunen an der Deutschen-Polnischen Grenze oder überhaupt in der ehemaligen DDR ist?

  • Achso, noch eine Anmerkung: Die riesigen Freizeitbäder würde ich bei meiner Frage mal ausklammern, weil die auch von vielen Touristen besucht werden und vielleicht deshalb nicht so repräsentativ sind...

  • boris

    Hat den Titel des Themas von „Sauakultur in der "ostdeutschen" Grenzregion“ zu „Saunakultur in der "ostdeutschen" Grenzregion“ geändert.
  • Polen ist erzkatholisch, Ostdeutschland überwiegend konfessionslos, früher evangelisch. Daraus resultiert eine völlig unterschiedliche Einstellung zu Scham und Nacktheit.

  • Polen ist erzkatholisch, Ostdeutschland überwiegend konfessionslos, früher evangelisch. Daraus resultiert eine völlig unterschiedliche Einstellung zu Scham und Nacktheit.

    Diese Erklärung höre ich immer wieder, aber keine Ahnung, ob es nur daran liegt. Die Eltern meines polnischen Freundes sind eigentlich nicht gerade gläubig und würden sich trotzdem in einer Sauna nicht nackt ausziehen bzw. dauerhaft mit einem Handtuch bedecken.

    Ich bin ja mal gespannt, wie es in meiner Heimatstadt in Niederbayern ist. Niederbayern ist ja auch eine sehr katholische Region! Bin im 17 Lebensjahr von dort weggezogen und hatte zu dem Zeitpunkt nicht daran gedacht, FKK zu machen oder eine Sauna zu besuchen... Wenn ich aber das nächste Mal wieder dort bin, werde ich auf jeden Fall eine Sauna dort besuchen!

    2 Mal editiert, zuletzt von Raphael ()

  • Auch wenn man selber nicht gläubig ist, sind wir kulturell massiv von der Religion und Konfession in unserem Umfeld geprägt.


    Atheisten behaupten ja gerne, Moral entwickele sich auch ohne religiösen Hintergrund. Tatsächlich hat es so etwas in der tatsächlichen Menschheitsgeschichte noch nie gegeben; da wird im luftleeren Raum argumentiert. Aber das nur nebenbei.

  • Mir wurde von der anderen "Grenzregion" zu Ostdeutschland berichtet, dem Wendland ( BRD ), also im Westen.

    Die Wendland-Therme in D-29471 Gartow / Niedersachsen - Textil-Hallenbad, Textil-Sole, Sauna ( von Dannenberg kommt man am Endlager Gorleben vorbei :) ),

    mir wurde von Mitarbeitern folgendes erzählt:


    Ab 1992, also kurz nach der Wiedervereinigung, war sie für ein paar Jahre sehr begehrt auch von Besuchern "aus den 5 neuen Bundesländern", weil denen die Freibäder und Hallenbäder reihenweise geschlossen wurden wegen schwerwiegenden Hygiene-Mängeln bzw. mangelhafter Wasseraufbereitung von den Gesundheitsämtern bzw. Gewerbeaufsichtsämtern.


    Im gleichen Atemzug sagten aber die Mitarbeiter, dass in diesen Jahren die Eltern sich reihenweise danebenbenommen hätten, indem sie die Aufsichtspflicht gegenüber ihren nicht schwimmtauglichen Kleinkindern und sehr-junge Teenagern "nicht ausreichend" wahrgenommen hätten. Es gab also eine Reihe von Badeunfällen, wo Kinder und Teenager von den Bade-Personal gerettet werden musste, während - Zitat Mitarbeiter - die Eltern sich im Restaurant zum Essen befunden hätten, oder sonstwie nicht auf die Kinder aufgepasst hätten.


    Gut hat nichts mit Saunakultur zu tun, aber mit Badekultur, und der Kultur ob Eltern auf ihre (noch) nicht-schwimmtauglichen Kinder aufpassen.

    Fehlanzeige bei den Besuchern aus den 5 neuen Bundesländern, teilweise.

    Also hat es auch was mit Moral zu tun.


    Wurde mir 2019 so erzählt.... also über 25 Jahre nachdem es passiert ist, sowas bleibt offensichtlich in der Erinnerung.

    2 Mal editiert, zuletzt von hemmerling ()

  • Auch wenn man selber nicht gläubig ist, sind wir kulturell massiv von der Religion und Konfession in unserem Umfeld geprägt.


    Atheisten behaupten ja gerne, Moral entwickele sich auch ohne religiösen Hintergrund. Tatsächlich hat es so etwas in der tatsächlichen Menschheitsgeschichte noch nie gegeben; da wird im luftleeren Raum argumentiert. Aber das nur nebenbei.

    Ich frage mich, ob du das alles aufgrund einer eigenen Meinung oder Vermutung erzählst oder weil du einfach annimmst, dass es so ist oder weil es eine weitläufige Meinung ist.
    Im Grunde genommen interessiert mich vor allem die eigene Erfahrung von jemanden, der aus der Region kommt (und auch wenn du dort aufgewachsen wärst, welchen Eindruck mir deine Nachrichten nicht vermittelt haben), kannst du auch schwer für die Polen sprechen. Wir können nur darüber Philosophieren, warum es so ist.

    Ich kann nur noch anmerken, dass die Eltern meines polnischen Freundes überhaupt nicht auf die Idee gekommen wären, in ein kostenpflichtiges Schwimmbad zu gehen (und somit sind auch Saunen ausgeschlossen). Der Grund dafür war, dass sie überhaupt keinen Mehrwert gesehen haben, für etwas zu bezahlen, was man am See augenscheinlich kostenlos bekommt.

    Es würde mich auch nicht wundern, das einfach die mangelnde Erfahrung mit Saunen ein ausschlaggebendes Kriterium ist, warum sie nicht bereit sind, dort hinzugehen und sich auszuziehen. Das ist einfach eine völlig neue, ungewohnte Situation.

    Ich war selbst das erste Mal in Polen in einer Sauna (und wir hatten tatsächlich die Eltern meines Freundes mitgenommen). Wir alle hatten erfahren, dass man dort die Kleidung ablegen sollte und trotzdem hatten wir sehr darauf geachtet, dass bloß niemand unsere Geschlechtsteile sieht. Und in die Dampfkammer sind wir, als kein Personal in der Nähe war, einfach mit Badehose gegangen.

    Erst als ich dann ein weiteres Mal in einem anderen Bad in Polen in einer Sauna war, in dem sogar schon am Eingang eine Dame stand, die darauf achtet, dass man ja die Badehose auszieht, war ich gezwungen, wirklich nackt in die Sauna zu gehen. Und erst durch dieses Erlebnis habe ich angefangen, Saunen in Deutschland zu besuchen und fühle mich nicht mehr wohl, wenn man in der Sauna das Gefühl haben muss, dass man sich verstecken muss, weil alle um mich herum sich schämen.

    Ich denke, oft ist es einfach das Neue, was uns hemmt.

    Und zumal ist es natürlich ein falscher Ausgangspunkt bzw. vielleicht auch ein Fehler meinerseits, überhaupt die ex-DDR 1:1 mit Polen zu vergleichen. Polen ist erst 2004 in die EU eingetreten und hatte weniger Berührungspunkte mit dem Westen, als heute.
    Dennoch hat man wohl in beiden Ländern während des Kommunismus das Thema FKK gepusht und ich frage mich, ob so ein Pushen nicht einen gegenteiligen Effekt erreicht haben könnte (weil man sich dann vielleicht so gefühlt hat, als würde es einem aufgezwungen werden). Aber das zu erfahren, ist jetzt auch nicht wirklich Ziel meines Posts.

    Eigentlich wollte ich jetzt auch noch auf das Thema von hemmerling eingehen, was sicher auch sehr interessant ist.

    Aber mein eigentliches Ziel mit diesem Post war ja, herauszufinden, wie sich die Bürger in den ostdeutschen Bundesländern in einer Sauna verhalten.

    Ich hoffe, dass ich noch echte Erfahrungsberichte bekomme...

    Einmal editiert, zuletzt von Raphael ()

  • Ich war nur einmal in Dresden in einer Sauna. das war das Nordbad in der äußeren Neustadt. Die Sauna war normal textillos. Ein Handtuch, oder Bademantel wurde nur getragen, wenn sich an der Bar auf die Hocker gesetzt wurde. Das Sportschwimmbad wurde ab 19:00 Uhr zur textilfreien Nutzung freigegeben.

  • Ich war nur einmal in Dresden in einer Sauna. das war das Nordbad in der äußeren Neustadt. Die Sauna war normal textillos. Ein Handtuch, oder Bademantel wurde nur getragen, wenn sich an der Bar auf die Hocker gesetzt wurde. Das Sportschwimmbad wurde ab 19:00 Uhr zur textilfreien Nutzung freigegeben.

    Ah cool, das war aber dann wahrscheinlich ein spezielles Event mit dem textilfreien Schwimmen?

  • Ah cool, das war aber dann wahrscheinlich ein spezielles Event mit dem textilfreien Schwimmen?

    Nein, soweit mir bekannt, ist es dort normal. Ich war leider länger nicht mehr dort.

    Die Hallenzeiten für Schwimmer gehen bis 19:00 Uhr. Danach ist die Halle für die Saunagänger ohne Textil freigegeben.

    Ist nur ein kleiner Saunabereich, mit drei kleineren Saunen. Mit Bar und recht großem entspannungsbecken, aber sehr gemütlich.

    Werde schauen, dass ich mit einem Freund aus Dresden da mal wieder hin gehe. Zu zweit ist es doch schöner.


    Nordbad in der Neustadt - Dresdner Bäder
    Den Nordbad-Besuchern steht im historischen Ambiente ein 16 mal 8 Meter großes Schwimmbecken mit verstellbarem ...
    dresdner-baeder.de

  • Konnte es zumindest nicht nachlesen auf der Webseite, dass das mit dem Schwimmen immer so ist, aber die Sauna hat ja tatsächlich länger offen, als das Schwimmbad.

    Auch die Saunaregeln auf der Webseite bestätigen deine Erfahrungen (wollt es nur nochmal nachlesen, nicht dass ich dir nicht glaube) und es wird auch deutlich darauf hingewiesen, dass diese ein FKK-Bereich sei.

    Aber auch in Polen (in Łódź) hat man uns bereits an der Kasse darauf hingewiesen und die Leute haben sich trotzdem nur bedingt daran gehalten.

    Dennoch kann man wie gesagt sicher die ehemalige DDR nicht mit Polen vergleichen. Hatte nur Bedenken, dass es in dieser Hinsicht Parallelen geben könnte. Was mir zumindest aufgefallen ist, dass es im Osten deutlich weniger FKK-Vereine und überhaupt Saunen gibt. Aber das wird wahrscheinlich eher an der Bevölkerungsdichte liegen.


    Der ein oder andere, wird sich bestimmt fragen, warum ich mir darüber so den Kopf zerbreche.

    Es liegt daran, dass ich in den nächsten Jahren vielleicht nach Sachsen umziehe (ist aber alles noch nicht wirklich spruchreif - zumindest steht die Idee im Raum). Und da ich von dem Saunaangebot hier im Südwesten so verwöhnt bin, wollte ich schon mal herausfinden, ob ich dort auf etwas verzichten müsste.

    Aber vor so einem Umzug würde ich wohl ohnehin selbst nochmal Urlaub in der Gegend machen und auch selbst Erfahrungen sammeln.

  • Servus ich habe eher die Erfahrung gemacht ,das in den neuen Bundesländern FKK als normal angesehen wird. Bei meinen Besuchen Ostdeutscher Saunen wurde jedenfalls sehr entspannt mit Nacktheit umgegangen. Auch in Niederbayern bzw. Im Bayerischen Wald stellte ich ähnliches fest. Eher ist es oft so das in Saunalandschaften mit Hotelbetrieb viele Besucher ohne Saunaerfahrung diese besuchen , aber die Verhaltensregeln nicht kennen und sich schämen Nackt zu sein.

  • Servus ich habe eher die Erfahrung gemacht ,das in den neuen Bundesländern FKK als normal angesehen wird. Bei meinen Besuchen Ostdeutscher Saunen wurde jedenfalls sehr entspannt mit Nacktheit umgegangen. Auch in Niederbayern bzw. Im Bayerischen Wald stellte ich ähnliches fest. Eher ist es oft so das in Saunalandschaften mit Hotelbetrieb viele Besucher ohne Saunaerfahrung diese besuchen , aber die Verhaltensregeln nicht kennen und sich schämen Nackt zu sein.

    Die Erfahrungen von Fritz kann ich teilen.


    Habe bisher tatsächlich nur Einzelfälle in Erinnerung, wo Saunatücher auch in der Sauna umgewickelt wurden. War in ganz Deutschland so. Mich hat es in den Fällen nicht gestört. Man wird schon einen Grund haben.


    Ich für meinen Teil brauche das Tuch nur zum unterlegen.


    Toleranz von beiden Seiten ist da wertvoll.


    Sonnigen Gruß

    :fkk:

    Ich liebe es...

  • Servus ich habe eher die Erfahrung gemacht ,das in den neuen Bundesländern FKK als normal angesehen wird. Bei meinen Besuchen Ostdeutscher Saunen wurde jedenfalls sehr entspannt mit Nacktheit umgegangen. Auch in Niederbayern bzw. Im Bayerischen Wald stellte ich ähnliches fest. Eher ist es oft so das in Saunalandschaften mit Hotelbetrieb viele Besucher ohne Saunaerfahrung diese besuchen , aber die Verhaltensregeln nicht kennen und sich schämen Nackt zu sein.

    Den Eindruck habe ich inzwischen auch, nachdem es in Dresden ja sogar ein (ich glaube sogar städtisch betriebenes) FKK-Strandbad gibt. Ich denke, dort gibt es eben genau deshalb weniger solche Vereine (und meinem Gefühl nach auch weniger Leute aus den "neuen Bundesländern" in diesem Forum), weil es eben wie du sagst, dort einfach als normal(er) angesehen wird.


    Ja und das mit den Hotelgästen ist auch mein Eindruck und auch besonders in den goßen Bänden gibt es vermutlich potentiell mehr Leute ohne Saunaerfahrung, die oft vermutlich das erste Mal in der Sauna sind und keine richtige Vorstellung davon haben.

    Ich muss gestehen, dass es mir ja auch so ging, am Anfang, weil ich natürlich immer von den Fotos auf den Webseiten der Bäder ausgegangen bin, auf denen sehr häufig unrealistische, gestellte Fotos abgebildet sind, wo die Leute sich in der Sauna sitzend mit einem Handtuch bedecken, was ja in Deutschland schon eher unüblich ist. Am Besten man lässt sich davon nicht beeinflussen (wenn jemand umschlungen von einem Handtuch in der Sauna sitzt) und macht es einfach so wie immer (dann lernt das Gegenüber auch, wie es richtig geht)

  • weniger in der Sauna ,aber habe auch festgestellt das meine Polnischen Kraftfahrerkollegen auch Probleme haben die Gemeinschaftsdusche in der Firma zu nutzen wenn schon jemand duscht 🤔🤔

    Bin zwar nicht Adonis aber trotzdem gerne Nackt :fkk: Nacktsein ist eine Lebenseinstellung :) und keine Krankheit :)

  • Aber mein eigentliches Ziel mit diesem Post war ja, herauszufinden, wie sich die Bürger in den ostdeutschen Bundesländern in einer Sauna verhalten.

    Ich hoffe, dass ich noch echte Erfahrungsberichte bekomme...

    Da kann ich dir genug mitteilen.


    Viel Erfahrung aus Leipzig, Dresden, Berlin, Chemnitz, Rostock.


    Die Leute sind erfahren mit Sauna. Quasi keiner wickelt sich in der Sauna ein und schon gar keiner im Dampfbad, wo man eh kein Handtuch mit reinnimmt. Saunieren ist zwanglos nackt, nur eben mit "Kein Schweiß aufs Holz", also mit Handtuch drunter.

    Und außerhalb mischt es sich wie immer: mancher oder manche geht direkt aus der Sauna zum Duschen und hüllt sich dann in ein Handtuch. Andere laufen die ganze Zeit eher mit dem Handtuch in der Hand rum.


    Große schöne Sauna-Thermen: Sachsentherme in Leipzig, wo sogar der Umkleidebereich nicht nach Männern und Frauen getrennt ist, sondern für das ganze Bad ist die Umkleide familienfreundlich für alle zusammen.

    Kristall-Therme Bad Klosterlausnitz

    Kristall-Therme Ludwigsfelde südlich von Berlin.

    Mayamare in Halle

    Badegärten Eibenstock


    Aber auch kleinere Saunen: in Fitness-Clubs oder bei öffentlichen (Bäderbetriebe) oder privaten Trägern: der Grundumgang mit Nacktheit ist weitgehend entspannt.


    Die Generation, die wirklich noch DDR erlebt hat (also so bis Geburtsjahr 1982 herum) hat verbreitet den entspannten Umgang mit Nacktheit auch mitgenommen. Die Jahrgänge, die dann nach der Wende erst geboren wurden, wuchsen auch unter neuen Einflüssen auf. Die große Nacktheit der 70er und 80er in der DDR (gerade z.B. an den Ostsee-Stränden, aber auch an Baggersee und Tagebauseen) ging dann in den 90ern und 2000ern und 2010ern zurück. Aber eher auf ein "West-Niveau" anstatt auf eine Art von polnischem Niveau. Die "oben ohne"-Freigabe (das war ja so das letzte große Thema, so ab 2022) in den öffentlichen Bädern der Städte Ostdeutschlands (samt Schulung des Personals) ging dann aber wieder recht flink. Man tut sich nur schwer, es wirklich öffentlich irgendwo dran zu schreiben, sondern versteckt sich hinter verklausulierten Badeordnungen.


    Die FKK-Zonen z.B. an den Ostseestränden wurden kleiner, es fehlte der junge Nachwuchs, der sich eher schöner und sexy Bademode zuwendete und in die Ferne flog für Badeurlaub. Etwas, was es so in der DDR kaum gab (sexy Bademode) oder unmöglich war (Fernreisen ans Mittelmeer, Karibik, etc.). Und wo in der DDR die Nacktheit auch ein bisschen für das an Freiheit stand, was jeder selbst entscheiden konnte. Das große FKK-Freibad in Dresden (Wostra, ja bis heute städtisch betrieben) sollte im wesentlichen damals einigen Dresdnern die weite Anreise an die Ostsee ersparen (viele, viele Stunden mit dem Zug).


    Ich würde sagen, Ostdeutschland ist trotzdem eine der "nacktfreundlichsten" Umgebungen Europas oder gar der Welt. Aber auch hier gibt es progressivere und konservativere Umgebungen. Und ein breites Spektrum von individuellem Verhalten.


    Was wir aber nicht haben: diese Bezüge zur alten römischen Badekultur, die es in Südwestdeutschland immer noch gibt. Dafür kamen die Römer nicht weit genug. :D


    Viele Grüße aus Leipzig, Ralf, 45

  • Wie unterschiedlich die Nacktheit gehandhabt wird, konnte ich am Beispiel einer Kollegin bei der Arbeit sehen, die aus Bosnien-Herzegowina stammte. Sie war komplett westlich eingestellt, hatte mit Religion gar nichts am Hut, aber sie erzählte doch erstaunt, dass in ihrem Fitnessstudio alle Frauen nackt von der Umkleide in die Dusche gingen, ob das hier so üblich sei? In Bosnien würde das keine Frau machen, auch wenn sie unter sich sind. Wir haben ihr gesagt, dass das ganz normal ist, aber für sie war es doch ganz ungewohnt.

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