FKK - Freunde auf dem Rückzug?

  • Ein Bericht vom LexiTV - MDR-Wissensmagazin.


    http://www.mdr.de/lexi-tv/avobjekt4132.html


    Statistisch gesehen gibt es in Deutschland immer weniger FKK-Anhänger.
    Für Psychotherapeut Hans-Joachim Maaz sind die Zwänge unserer Konsumwelt dafür verantwortlich.


    Ich denke da ist was dran. Nackheit ist halt so ein bißchen vergleichbar mit Schuluniformen, alle sehen gleich aus. Und einige Jugendliche sind sehr konsumorientiert und können sich nackt nicht von der Masse abheben, was sie z.B. für einen teuren/tollen Designer-Bikini tragen oder so.


    Auch wenn ich glaube das viele junge Erwachsene gerne mal FKK ausprobieren würden. Nur sie trauen sich dann entweder nicht alleine oder haben keinen Mut ihre Freunde zu fragen, ob sie vielleicht mitkommen würden.


    Die Entwicklung ist auf jeden Fall traurig.

  • genau in der heutigen zeit, sollte es doch heilsam sein. einfach mal nicht über die kleidung nachdenken zu müssen. und ein handy kann ich auch nicht gut mitnehmen, wenn ich nackt schwimme. also der perfekte ausgleich.

  • Ich frage mich momentan eher, warum es vielen eingefleischten FKKlern so schwer fällt zu akzeptieren, dass es vielen Leuten, insbesondere Jugendlichen, einfach peinlich ist, nackt zu sein?


    Statt dessen werden irgendwelche seltsamen Begründungen gesucht - das mit Konsumwahn zu begründen, ist doch nun wirklich Blödsinn. Wenn man den FKK stärken will muss man sich überlegen, wie man es den Leuten einfacher macht die Hemmungen zu verlieren - und nicht nur rumzujammern und mit komischen Begründungen um sich zu werfen.


    Man darf auch nicht vergessen, dass ein Teil des FKKs sich in die Saunen verlegt, die immer größer werden.

  • Ich glaube nicht, daß es einer immer größer werdenden Zahl peinlich ist, nackt zu sein.


    Vollkommen richtig beobachtet ist der Zuwachs der FKK in den Saunen / Wellnesstempeln. Und genau an der Stelle könnten die Vereine ansetzen, wenn sie nicht so verknöchert wären: WERBUNG MACHEN mit den Vereinsangeboten, die ja oft eben aus Schwimmen & Sauna bestehen ! Aber an dieser Stelle wird nichts getan, die Vereine sind unfähig, sich zu öffnen. Tageskarten, Wochenkarten, alles Fehlanzeige.


    Rühmliche Ausnahmen: Zieselsmaar und FSG Leverkusen, dort kann man gegen einen geradezu lächerlichen Obolus den Tag bzw. Abend genießen.


    Ich kenne keinen FKK Verein, wo man "einfach so" mal hingehen und baden kann. Ich selbst wohne in Wuppertal, schwimme seit frühester Jugend, sauniere seit ich 19 bin, aber von der Existenz des Lichtbund Wuppertals habe ich erst mit 33 erfahren !!! Will amn diesen oder auch andere Vereine aufsuchen, so endet die Fahrt vor einem verschlossenen Stahltor; ob einem Einlaß gewährt wird, hängt vom Zufall ab, je nachdem, ob einer die Klingel hört oder nicht. So gewinnt man keinen Blumenpott! Die Zeiten haben sich massiv geändert, alles ist kurzlebiger geworden, man ist nicht mehr lebenslang Mitglied in einem Verein. Meiner Ansicht nach haben die Fkk Vereine hier alle Zeichen der Zeit verschlafen und deswegen enorme Nachwuchsprobleme.


    Denn: wenn junge Familien / Paare von den Möglichkeiten der Vereine erfahren, dann kommen sie und bleiben oft auch. Wenn aber nichts nach außen dringt, erfährt keiner was und es kommt auch keiner.


    Wo ist denn das Problem, wenn ein Verein zur Deckung der Kosten seine Sauna für die Allgemeinheit öffnet und dafür Eintritt verlangt ? Nacktheit ist dann natürlich für alle verbindlich. Hinter jedem Gast einen potenziellen Spanner oder Schlimmeres zu vermuten, und deswegen nichts zu machen, ist eher kontraproduktiv.

  • Nacktheit Pflicht - grundsätzlich ja, aber: Hier kann man auch tricksen und sagen man macht einen Tag in der Woche Clothing optional bis sagen wir 16 Uhr, ab 16 Uhr ist Nacktheit Pflicht. Über das Clothing optional trauen sich die Leute eher rein, und haben da schon mal die Möglichkeit, sich an Nackte zu gewöhnen. Wenn dann um 16 Uhr das Nacktsein Pflicht ist, werden sicher einige gehen, andere schaffen es aber sich zu überwinden, weil sie noch nicht gehen wollen. Langfristigen Erfolg kann der FKK in meinen Augen nur haben, wenn die Hemmschwelle heruntergesetzt wird. Früher hat der FKK grade im Osten davon gelebt dass es eine Protestbewegung gegen verkrustete Vorstellungen war - das ist heute nicht mehr der Fall. Man muss den Leuten zeigen, warum sie FKK machen sollten, und das geht nur wenn die Hemmschwelle niedrig ist.


    Im Palm Beach lässt sich das um 19 Uhr jeden Freitag wunderbar beobachten, dass das funktioniert - da sieht man bei vielen Leuten, was es sie Überwindung kostet sich auszuziehen - aber es sind jedes mal viele Leute dabei, die das schaffen (auch Jugendliche). Hier ist das "Clothing optional" nicht zeitlich, sondern örtlich, nämlich in der Rutschanlage, wo offiziell Badekleidung vorgeschrieben ist (was aber nicht durchgesetzt wird).

  • Dieses Video haben wir schon mindestens drei mal diskutiert - weder die FKK-Vereine noch ausgerechnet der FKK-Bereich im Englischen Garten, der in diversen Reiseführern als Touristenattraktion steht (im Sinn von "muss man gesehen haben", nicht im Sinn von mitbaden) sind ein gutes Beispiel für den Rückgang.

  • Na ja, ich würde sogar soweit gehen und sagen, daß es richtige "Vollblut FKK-Fans" gar nicht mehr viele gibt. Ich gehe seit 6 Jahren ins Stuttgarter Inselbad (Freibad) zum FKK. Dort hab ich viele nette FKK-Fans jeden Alters kennengelernt. Einige von denen hab ich mal gefragt wo/ wie sie denn außerhalb der Freibadsaison FKK machen. Die Antwort hat mich echt negativ überrsacht: Die meisten von denen gehen im Herbst/Winter zwar in die Sauna,ansonsten baden sie in Hallenbädern aber textil! Für mich sind daß reine Sommer-FKK-Fans. Mit dem Hobby FKK wie ich es inzwischen betreibe (Sommer:Freibad FKK/Winter: Sauna, textilfreie Badezeiten in Bädern/Thermen) hat das leider nix mehr zu tun. Kein Wunder sind manche Bäder zu FKK-Zeiten nicht gut besucht....

    FKK ein Leben lang


    Leicht gehandicapt-na und? Ich steh dazu!! ^^ TM- a. D.

  • Ich glaube, das ist so eine Endlosspirale. Angeblich gibt es zuwenige, die gerne Nackt baden, werden Nacktbadezeiten gestrichen. Meist werden dann die übrig gebliebenen Zeiten so gesetzt, dass man kaum Zeit hat, diese Zeiten zu nutzen. Dann kommen wieder zuwenige usw.

  • Na ja, ich würde sogar soweit gehen und sagen, daß es richtige "Vollblut FKK-Fans" gar nicht mehr viele gibt. Ich gehe seit 6 Jahren ins Stuttgarter Inselbad (Freibad) zum FKK. Dort hab ich viele nette FKK-Fans jeden Alters kennengelernt. Einige von denen hab ich mal gefragt wo/ wie sie denn außerhalb der Freibadsaison FKK machen. Die Antwort hat mich echt negativ überrsacht: Die meisten von denen gehen im Herbst/Winter zwar in die Sauna,ansonsten baden sie in Hallenbädern aber textil! Für mich sind daß reine Sommer-FKK-Fans. Mit dem Hobby FKK wie ich es inzwischen betreibe (Sommer:Freibad FKK/Winter: Sauna, textilfreie Badezeiten in Bädern/Thermen) hat das leider nix mehr zu tun. Kein Wunder sind manche Bäder zu FKK-Zeiten nicht gut besucht....


    Naja, aber doch besser Sommer-FKKler als Vollzeit-Textiler.


    Im Sommer ist es halt einfacher, wenn das Wetter passt, kann man ins Inselbad (wenn nicht grad die Saison schon wieder vorbei ist und sich der Sommer nicht dran hält). Im Winter gibt es zwar bei uns in der Gegend (noch) einiges an Angeboten, aber da muss man schon genauer planen. Außerdem sind viele Textilfrei-Zeiten gleichzeitig (erster Freitag im Monat!), und fast alles ist spät abends. Da kann oder will ich auch nicht immer. Stimmt also schon mit der Abwärtsspirale. Deshalb wäre es schon ganz gut, die vorhandenen Angebote auch zu nutzen.

  • hm ich weiß nicht ob ich das als Abwärtstrend bezeichnen würde, eher würde ich sagen das sich vieles ändert. Ich war selbst in einem Vereinsvorstand und weiß um die Problematik die bestehenden Mitglieder zu Aktivitäten zu motivieren, als auch neue zu akquirieren. Oft - wie auch bei mir - fehlt schlichtweg die Zeit um sich in seiner Freizeit mit der Gemeinschaft oder meinetwegen dem Vereinsleben zu beschäftigen. Oder ums anders zu sehen, wenn der Mensch Freizeit hat, geht er lieber in eine Saunawelt oder so zum schwimmen, wie ein grosses FKK Gelände zu pflegen, was einen grossen Teil der wenigen Freizeit dann noch zusätzlich mit Arbeit belastet.

  • das mit dem Vereinen ist halt so ne Sache. Ich behaupte einfach das dafür A) zu wenig Zeit ist (aus welchen gründen auch immer) B) Ein Verein an sich ist nicht mehr atraktiv.
    Das Problem haben nicht nur FKK -Vereine sondern genau so Musikvereine und Orchester, Sportvereine etc. Oder kennt ihr diese Jugendtreffs? Ich kenne NIEMANDEN der da hin geht.. Sobald ich einem Verein beitrete habe ich auch ein stück weit Verantwortung. Die Verantwortung und Bindung wollen viele nich!(oder schaffen es zeitlich vielleicht nicht mit dem Job unter einen Hut zu bekommen). Aus ganz einfachen Gründen: Weder Fkk an siche oder das "schlimme" Image ist schuld an dem Ausbleiben vom Nachwuchs. Der Lebensstandart und die Art wie man lebt sowie die Zeitwarnehmung und Nutzung ist ganz anders und neu verteilt. Ich denke FKK wird bei vielen Leuten gemacht nur sind die vielleit gar nicht der Auffassung oder sich dessen bewusst. Das klassische familiäre Fkk ist definitiv am aussterben und es wir auch nicht wieder reanimierbar sein, dazu fehlen ja auch statistisch die Familien. Ob nun die Medien und die Konsumgesellschaft drann Schuld sind, bitte, von mir aus. Aber Fkk wird gemacht, nur anders. Als nächstes lässt sich dann drum streiten ob es dann überhaupt noch Fkk ist wenn man sich nicht in der Öffentlichkeit zeigt .. blablabla.. :rolleyes:
    Bei einem so breiten Angebot von Freizeit aktivitäten(denn als mehr kann ich für mich Fkk nicht bezeichnen) ist es doch klar das alle irgendwo verstreut sind und wenn Fkk nicht an erster stelle steht .. jo dann halt nicht. Fkk ist kein Life- style, wie soll das funktiounieren? Das ist schlichtweg unpraktisch.

  • Genau meine Meinung. FKK ist und bleibt eine Freizeitaktivität. Meiner Meinung nach war es das auch schon immer, oder sind in der viel gepriesenen DDR alle Bürger auch außerhalb der Ferien an der Ostsee durchgehend nackt gewesen?
    Es wird immer ein paar Hardcore-Nudisten, Naturisten oder ähnliches geben, jedoch ist dieser Lebensstil nicht für jeden erstrebenswert oder umsetzbar.
    Deshalb fände ich es weltklasse wenn Vereine auch die Möglichkeit von Tageskarten, Wochenendkarten, 10er-Karten oder anderen temporären Eintrittskarten bereitstellen würden. Dies wäre für mich und wie ich mitbekommen habe für viele andere auch eine sehr gute Option FKK zu betreiben.
    Wenn mir der Verein, die Anlage etc. dann gefällt könnte ich mir auch vorstellen auf lange Sicht Mitglied zu werden. Jedoch ist das im Moment für mich keine Option.
    Auf diese Weise könnten Vereine dann auch das Nachwuchsproblem in den Griff bekommen und mit den vorhandenen Mitteln gleichzeitig die Vereinskassen etwas füllen.
    Wenn dieses zusätzliche Geld dann auch noch in Ausstattung, Erneuerung der Anlage, Marketing oder ähnliches gesteckt werden würde würden alle davon profitieren...

  • Ich kann mir gut vorstellen, dass viele Naturisten-Vereine ihre Gelände gerne auch all jenen Besuchern zur Verfügung stellen möchten, die ab und an mal FKK betreiben und sich, aus welchen Gründen auch immer, nicht dazu entschließen können oder entschließen wollen in diesen Verein auch einzutreten.


    Aber so ein Vereinsgelände muss gehegt und gepflegt werden und das kostet viel Geld. Vor allem aber auch Zeit. Ein von Ehrenamtlichen betriebenes Vereinsgelände ist schlecht zu Vergleichen mit einer auf Profit ausgelegten modernen Therme mit 20 Mitarbeitern in Verwaltung und Service.


    Ein Verein lebt eben von seinen aktiven Mitgliedern =)


    support your local naturisten-verein ;)

  • Mein FKK-Verein um die Ecke verlangt saftige 250€ Jahresbeitrag und zusätzlich 6 Pflichtarbeitsstunden. Wer diese Stunden nicht ableistet zahlt 25€ pro Stunde. Das macht im gesamten 400€ pro Jahr (meine Arbeitsstunde kostet jetzt auch einfach 25€). Das ganze mag für jemanden mit viel Zeit, der den ganzen Tag in dieser Einrichtung nutzen kann preislich OK sein, ich hingegen gehe arbeiten, treibe Sport im Verein und habe noch weitere Interessen. Hinzu kommt, dass das Angebot vorrangig in den warmen Monaten (max. 6 im Jahr) genutzt wird.


    Bei 80 Tageskarten á 5€ hätte man einen Jahresbeitrag von 400€ inkl. der Reinigung drin. Und seien wir ehrlich: 5€/Tag für eine Freizeitaktivität sind relativ wenig. Vorsichtig gerechnet denke ich, dass man in den warmen Monaten im Schnitt 80 Karten pro Monat verkaufen könnte. Das ergibt einen Zusatzverdienst von 2400€. Dieses Geld kann dann in die zusätzliche Reinigung durch die Mehrbelastung gesteckt werden, der Rest wird in neue Ausstattung etc. reinvestiert.
    Selbst wenn das Angebot nicht angenommen wird sehe ich keine Probleme, da dann auch keine Mehrbelastung entsteht (es ist ja keiner da der Dreck machen kann).


    Umgerechnet könnte ich für 400€/Jahr fast 14 Mal an der langen Saunanacht in Wedel mit textilfreiem schwimmen und Buffet teilnehmen. Nur so als kleiner Vergleich.
    Häufiger wäre ich auch nicht auf dem Gelände des FKK-Vereins.


    Meine Vermutung ist eher, dass viele Vereine zu verkalkten Strukturen neigen und häufig auch gar nichts ändern wollen.

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