Immer weniger Nackte...

  • Ja stimmt, aber das ist eigentlich nicht so Schlimm, Zeiten ändern sich, deswegen muss man mit der Zeit gehen und nicht gegen die Zeiten, es wird wieder in 5 - 10 Jahren wieder emrh FKK Anhänger geben, weil zu zeit leben wir gut und geöffnet, aber es kommen sicherlich Zeiten wo es einfach nur schwer sein wird, und die Regierung :) uns diese Freiheit verbietet dann wird es wieder ein Trend sein.

  • Diese Zeiten kommen nicht von selbst. Wir müssen anfangen.


    Wenn in Vereinen wenig Jugendliche anzutreffen sind, liegt das einmal am demographischen Wandel. Dafür ist meine Generation verantwortlich (- Ich als Single, andere, weil sie keine Kinder wollten). Hinzu kommt das Bild, das wir vom Naturismus vermitteln und eine Abkapselung, die nicht einladend wirkt.


    Unter Jugendlichen fehlt es an Eigeninitiative, individuellem Selbstbewußtsein, Eigenverantwortung und Gemeinschaftssinn. Nicht Anpassen ist gefordert, sondern Motivation, die andere mitreißt. Im Grunde sehe ich in Erlebnisbädern und Saunen ein Angebot, das einfach vorgesetzt und erwartet wird. Wir brauchen nicht noch mehr Becken, aufregendere Rutschen und verschiedene Saunen. Damit schaffen wir eine teure illusorische Welt, die immer höhere Sicherheitsstufen, technischen Aufwand und Energieverschwendung einfordert.


    Deshalb bleibe ich auch bei meinem "Zurück in die Natur!", oder zumindest in bescheidenere Ansprüche. Dorthin gehört der Naturismus. Ein kleines Becken mit Sprungbrett (erst recht ein Holzsteg am See), wo ich nackt ins kühle Wasser springe, ist doch viel schöner als eine riesige Auswahl an Warmwasserplanschbecken. Ballspiele und Balgereien (oder Schwammschlachten) im Wasser sind besser als TÜV-geprüfte Rutschen, in denen man den gebührenden Sicherheitsabstand einhält - Jeder rutscht dort für sich, und das ist ohne Bade-Kleidung noch zu gefährlich. (Vor 20 Jahren sind wir im Miramar zu viert gerutscht, die Rutschen hochgestiegen, haben uns ein- und überholt. Diese Zeiten sind vorbei - auch weil ein Prozess droht und irgendjemand haftbar gemacht wird, wenn etwas passiert. Ich bin nie ohne kleinere Verletzungen davon gekommen.)


    Das erfordert zunächst die Entschiedenheit, am nächsten See selber nackt zu baden - nicht zu warten, ob es andere vortun. So ermutigen wir unentschiedene Sympathisanten, wecken Interesse am Naturismus und fordern auf, uns nachzutun. Dann müssten zu Forumstreffen auch mehr Leute kommen. Wo wir nichts bewegen, da wird auch nichts bewegt - zumindest nicht in unserem Sinne. Und wir müssen offen zu unserem Naturismus stehen, ohne uns unangenehm aufzudrängen.

    FKK (ist) die Kunst, Adam und Eva zu spielen, ohne an den Sündenfall zu denken.(Bartnik & Sartin)

    https://www.sun-witten.de/

    2 Mal editiert, zuletzt von readonly () aus folgendem Grund: Bitte achte auf die Formatierung deiner Beiträge, Joki! Absätze einbauen!

  • Ich sehe das ähnlich, wir müssten wieder mehr auf uns Nackte hinweisen. FKK wird in letzter Zeit immer mehr zu einer Randbwewgung, was leider sehr schade ist. In den Medien ist die Tendenz dahin gehend das nackte immer mehr als Sonderlinge abgestempelt werden.


    Einige Beispiele:


    In Wien wurde der jahrelange Nacktbadebetrieb im Jörgerbad (in den Wintermonaten) sang und klanglos von der Gemeinde Verwaltung eingestellt, weil sich angeblich mehrere Besucher beschwert haben das in den Wintermonaten am Samstag Abned das Bad nur für FKKler reserviert ist.


    Ein Kunstaustellung in Wien "Der nackte Mann" warb mit Nackplakaten (von nackten Fussballern) in der Stadt, diese Plakate mussten übermalt bzw. überklebt werden, da sich zu viele Leute aufgeregt haben das diese nackten Fussballer einer Erregung der Öffentlichekit sein solle.


    Wenn das so weiter geht, werden wir Nackte nur mehr eine Aussenseitergruppe sein, bis das Nacktbaden bald überall verboten wird.


    LG Andy

  • Ich glaube ehrlich gesagt, dass die Akzeptanz und Aktivität vom Nacktsein/von Nackten sich so Wellenförmig bewegt.
    Ende des 19. Jahrhunderts wars soweit ich mitbekommen hab relativ ok und üblich z.B. nackt in Flüssen oder Seen zu Baden. In der Hitlerzeit weiß ichs nicht, aber in den 30ern wars wohl nicht so üblich.
    1950 war Deutschland geteilt und bei uns wars bis vllt 1968 verpöhnt, kurz hipp (ab dann aber meist akzeptiert) und dann in den 90ern durch die Wiedervereinigung richtig in.
    Jetzt sind wir wieder son bisschen auf dem Weg nach unten, aber ich glaube es geht wieder aufwärts^^


    €: Das is nur Brainstorming, nagelt mich nicht auf Zahlen fest :)

  • also ich kenne nicht eine person die fkk macht (also das ich das wüsste)


    demnach ist es in meinem bekanntenkreis praktisch bei 0%


    schade eigentlich...

  • KielStudi
    Das mit der Wellenform ist mir auch schon aufgefallen. Aber je nach Stand der Gesellschaft müsste sich das prozentual anders verhalten. In Skandinavien oder den Niederlanden ist der Umgang generell entspannter als hier. Aber hier ist es auch entspannter als zum früheren Tiefpunkt in den 1950ern, wo noch Ganzkörperbadebekleidung vorgeschrieben war. Ich denke, der Langzeittrend ist eher zu mehr Nacktheit, wenn es nicht zu "Störungen" kommt. Bin auch der Meinung, dass wir bereits an der Talsohle sind, oder ein wenig drüber.
    Die ganzen Verbote und Schließungen ziehen ja immer erst ein wenig nach. Wobei oft in Thermen, wo in letzter Zeit die FKK-Zeit eingeschränkt oder abgeschafft wurde, auch öfters Beschwerden über zu kühles Wasser in den Becken gab. Da FKK im Westen nie Mehrheit war, gehe ich davon aus, dass es sich dabei um Sparprogramme handeln muss.


    Das heißt aber nicht, dass man sich jetzt ausruhen kann, diese Wellenzyklen haben schließlich einen gesellschaftlichen Hintergrund!


    nackte Grüße

    Einmal editiert, zuletzt von mucboy84 ()

  • Joki:
    Dem kann ich zu 100% Zustimmen. Sogar die alten Zeiten im Miramar kenn ich noch gut. :thumbup:


    Aber es fängt doch hier schon an: Es gibt hier z.B. soviele aus dem Stuttgarter Eck. Wenn man aber mal ein Forentreffen bei Stuttgart machen möchte, melden sich 1-2 Leute... :( Das macht die Sache nicht leichter.

    Einmal editiert, zuletzt von jpbro ()

  • Ich war dieses Jahr ja erst zweimal am See, bei jeweils sehr gutem Wetter. Davon einmal sogar sonntags. Aber im Vergleich mit früheren Jahren war extrem wenig los, auch viele sonstige Stammgäste fehlten. Gerade nach dem langen Winter hatte ich eigentlich gedacht, es würde die FKK-Fans in Scharen an den See locken.


    Wie sind denn eure bisherigen Eindrücke aus der bisherigen FKK-Open-Air-Saison im Hinblick auf die Frage "Immer weniger Nackte"?

  • Nein, ich meine schon im Vergleich mit der gleichen Jahreszeit. An schönen April- und Maitagen, insbesondere an Sonntagen, war sonst deutlich mehr los. Kann natürlich Zufall sein, daher ja meine Frage nach den Erfahrungen andernorts in dieser Saison :)

  • ...von meinen Bekannnten und Verwandte wie Freunde ist keiner der zugibt FKK zu machen.
    So, halte ich die Stellung und genieße es so oft es geht.

  • Jetzt ist es ja noch schlimmer. Den Body-Check gibt es wieder, aber nur noch ab 18. Was soll das, wie soll man sich da vergleichen? Ich habe das genau nachgelesen: Auch nach dem neuen Gesetz wäre das immer noch ab 16, sogar ab 14 erlaubt, wenn die Eltern zustimmen. Die sind einfach zu feige. Wie findet Ihr das? Sind hier noch andere zwischen 16 und 17, die gerne mitmachen würden?

  • Wo Zeitschriften wie Bravo in der Absicht sexueller Aufklärung und Stimulation Nacktbilder zeigen, werde ich mich dem Protest der Elten nicht entgegenstellen. Aber es geht hier genau in die falsche Richtung. Nicht sexuelle Aufklärung wird altersgerecht zensiert, sondern die unbefangene Begegnung unterbunden. Bevor Kinder einen nackten Menschen zu Gesicht bekommen, werden sie in der Schule gedrängt mit Kondomen zu spielen (so sehr sie sich auch davor ekeln) und über sexuelle Orientierungen aufgeklärt. Wie soll man sich da noch unbefangen begegnen.
    Hier fordere ich eine Wendung um 180 °. Naturistengelände sind das ideale Umfeld, wo man den Umgang miteinander lernt. In der körperlichen Begegnung spürt man, wo man dem anderen zu nahe tritt, und wird in der Gemeinschaft korrigiert. Es geht doch um menschliche Begegnung - nicht um die Anwendung des Körpers. Wir sind doch keine Maschinen, die nach bestimmten Regeln gehandhabt werden müssen.
    Hier geht es nicht nur um Nacktheit, sondern auch um Freundschaft und zwischenmenschliche Beziehungen. Sie werden gelebt. Hier darf man nicht mit der vorgefassten Brille kommen, die alles unter dem Aspekt sexuelle Bedürfnisse sieht. Aber genau das fordert ein totalitärter Rechtsstaat, der alles bis ins intimste regeln will. Da wird der Mensch zur Maschine, die nach bestimmten Regeln angewandt wird. Wo da etwas nicht funktioniert, ruft man den Psychologen (wie einen Mechaniker), statt sich der eigenen Unzulänglichkeit bewußt zu sein und Fehler einzugestehen - und sie anderen nachsehen zu können.

  • Bin zwar erst seit wenigen Jahren dabei, aber die Anzahl der Leute, an dem FKK-Bereich (am Badesee) wo ich hingehe, bleibt bisher konstant.
    Bin dabei aber meistens der Jüngste. Nur ein Mal war ein gleichaltiges Pärchen dort. Ein anderes Mal, ein Kind.
    Sonst liegt das Alter der anderen Badegäste immer so zwischen 30 und 70. Wenn keine jungen Leute nach kommen, ja, dann werden mit der Zeit weniger FKK'ler da sein.
    Allerdings soll wohl der Saunabesuch immer mehr zum Trend werden.

  • Im Verein habe ich den Eindruck, das wieder mehr jüngere Erwachsene und Kinder dazukommen. Das ist aber wohl eher auf die Werbung des Vereins zurückzuführen und nicht Bild der Entwicklung insgesamt.
    Der Mangel an Nachwuchs und Aktivität besonders Jugendlicher trifft aber nicht nur den FKK-Bereich. Interesse wecken kann man vor allem durch persönliche Ansprache. Da kann ich euch nur auffordern: Erzählt von euerem FKK! Nehmt Freunde mit an den See! Wenn ihr mit Freunden unterwegs seid, springt zur Erfrischung einfach mal nackt in einen Tümpel - dann kommt schon das Interesse von Seiten der Freunde. Oft traut sich nur niemand als erster. Selbst wenn niemand spontan folgt, wird der ein oder andere später einmal mit dir allein nackt baden, wenn andere nicht dabei sind. Für euch selbst ist auch die erste Überwindung die schwierigste. Wo man sich als Naturist akzeptiert weiß, hat man zumindest für sich Freiraum errungen. Ich finde es völlig in Ordnung, wenn sich Freunde beim Baden nicht ausziehen. Wichtig ist ja nur, dass sie dich so erleben und damit ihre Vorbehalte widerlegt sind. Für dich ist es auch wichtig, als Naturist akzeptiert zu sein. Es bringt nichts, einen ganzen Lebensbereich vor dem Freundeskreis zu verheimlichen oder gar in der Angst zu leben, es könnte einmal bekannt werden. Genau das war für mich das entscheidende in Diez: Jeder im Ort wußte es und hat mich akzeptiert. Mit den kleinbürgerlichen Naturisten im FKK-Eck habe ich mich weit weniger verstanden als mit Schulkameraden und jugendlichen Freunden, die textil badeten.

  • Wir konnten im letzten Urlaub eine Familie dazu bewegen, das 1. Mal FKK (mit) zu machen. Leider wird heutzutage der Begriff FKK immer mehr in die erotische Ecke gedrängt (Clubs etc.). Wahrscheinlich trauen sich deshalb immer weniger. Es müsste Aufklärungsarbeit betrieben werden, um den Begriff wieder ins rechte Licht zu rücken.

    Eine Glatze ist FKK auf höchstem Niveau 8)

  • Entscheident ist immer persönliche Begegnung. Aufklärung bringt gar nichts und ist verlogen. Sie entspräche unseren Vorstellungen, nicht aber dem, was man am See vorfindet. Wer dich aber kennt, akzeptiert dich auch als Naturisten.

  • Was findest du denn am See vor?
    Persönlich ist es natürlich immer am Besten, um "aufzuklären", dass Nacktheit etwas ganz Natürliches ist.

    Eine Glatze ist FKK auf höchstem Niveau 8)

  • Wenn ich an den Silbersee/Bobenheim-Roxheim gehe, finde ich Jugendgruppen, wenige versteckte Naturisten und dahinter nackt im Gestüpp stehende Männer, die Ausschau halten. Wonach die sich umschauen, bleibe der Fantasie überlassen. Nun bemerken Jugendliche den Spanner im Gebüsch, wenige regungslose Naturisten und besagte Männer. Welchen Eindruck bekommen die von FKK? Ich bin öfter von Jugendlichen angesprochen worden. Einige haben sich amüsiert, wenn ich nackt Müll eingesammelt habe, andere haben einfach gesehen, wie ich ins Wasser gesprungen bin, und fanden meine Nacktheit amüsant. Aber es gab auch Anfeindungen, die eigentlich eher die einzeln stehenden Männer betrafen. Wo ich mit Jugendlichen gesprochen habe, war schnell klar, dass ich einfach bevorzugt nack baden wollte, mit Spannern und besagten Männern aber nichts zu tun hatte. Damit war ich akzeptiert. Dazu musste es aber zum Gespräch kommen. Als alleinstehender Single treffen mich nur zu leicht die Vorurteile gegen besagte Männer. Das heißt: Erst durch die konkrete Begegnung und das Gespräch mit den Jugendlichen habe ich erreicht, dass ich akzeptiert war, und damit auch ihren Eindruck vom Naturismus, der ja von besagten Männern - was immer die suchten - geprägt war, korrigiert. Solche Begegnungen sind entscheidend. Da muss ich nicht lange erklären, was Naturismus ist, sondern offensichtlich im See baden, statt mich im Gestrüpp zu verstecken, und aufgeschlossen auf andere zugehen. Wir brauchen uns nicht verstecken. Wo wir das tun, stellen wir unser Treiben in ein anrüchiges Licht. Wo ich einen offiziellen FKK-Bereich aufsuche, finden sich auch keine Jugendgruppen. Damit prägen diese Strände aber auch nicht das Bild der Jugendlichen von FKK. Deshalb fordere ich einfach mehr Offenheit. Es macht doch gar nichts, wenn meine Nacktheit andere amüsiert - aber ich bin kein Langweiler, sondern sportlich aktiver, aufgeschlossener Badegast.

  • Vielen Dank für deine Info. Jetzt verstehe ich dich und kann das zu 100% nachvollziehen. Wir als Familie mit 2 Kindern (6 und 9 Jahre) haben glücklicherweise noch keine solcher Begegnungen mit Spannern gehabt oder es ist uns einfach nicht aufgefallen.

    Eine Glatze ist FKK auf höchstem Niveau 8)

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!