FKK - Freunde auf dem Rückzug?

  • Der "Psychotherapeut Hans-Joachim Maaz" zeigt hier die geradezu typische Sicht vieler Ostdeutscher. Hier ist einiges klarzustellen. Der Westen sah sich als christliche Abendland (als Wirtschaftsordnung setzte sich die "soziale Marktwirtschaft" durch) im Gegensatz zum atheistischen Materialismus der Kommunisten. (Materialismus unterstellte man dem Osten). Der Begriff "Kapitalismus" taucht nur als antiwestliche Propaganda des Ostblocks und in kommunistischen (auch sog. "antifaschistischen") Kreisen auf. Für uns gehörte er in die längst überwunden gedachte Geschichte der industriellen Revolution. FKK war im Westen zwar nicht so verbreitet wie im Osten, aber weit mehr als heute. Dagegen stand wohl eine etwas prüde Einstellung, die aber durchaus in christlichen Werten begründet war, nicht aber im Materialismus. Die 68er brachten hier eine nicht gerade wertorientierte Befreiung, mit der auch öffentliche Nacktheit selbstverständlicher wurde. Verbunden war der Naturismus aber auch mit der ÖKO-Welle, die heute leider auch abschwingt. Mit der Wiedervereinigung setzte sich dann das "bessere" Wirtschaftsystem durch (das auch gleich von einem mit der Globalisierung einhergehenden rücksichtslosen Kapitalismus überrolt wurde) und wertfreier Materialismus in reinster Form (von christlichen Werten ist da nichts zu spüren). Ganz im Gegensatz zu meiner Jugend sehe ich heute einen Mangel an Individualismus und den Zwang zur Angleichung, der auch wesentlich durch die Medien geprägt ist (nicht nur Markenkleidung, auch glänzend weiße, grundsätzlich gerade stehende Zähne wie auch das Färben der Haare gehören dazu). Die Krise trifft aber nicht primär den Naturismus oder die FKK-Bewegung - sie trifft genauso die Kirche, Glaubensgemeinschaften und Vereine aller Coleur, ... .
    Und hier meine ich, sollten wir ansetzen: Nacktheit sollten wir wieder mit Werten verbinden. Naturverbundenheit, verantwortlichen Umgang mit der Natur, Gemeinschaft, Akzeptanz des Menschen, so wie er von Natur aus (von Gott geschaffen) ist - d.h. leiblich, nackt, ohne Markenkleidung, ohne kosmetische Korrekturen, mit seinen ganz persönlichen Eigenarten als Glied der Gemeinschaft (vor allem dieser Aspekt geht heute verloren). Wo Nacktheit nur als individualistische Beliebigkeit toleriert wird, führt sie in die Isolierung und damit erst recht in den Gruppenzwang, der noch nie so ausgeprägt war wie heute. Nur mit Werten kann man auch Anhänger gewinnen und motivieren.

    FKK (ist) die Kunst, Adam und Eva zu spielen, ohne an den Sündenfall zu denken.(Bartnik & Sartin)

    https://www.sun-witten.de/

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  • Zitat

    Mein FKK-Verein um die Ecke verlangt saftige 250€ Jahresbeitrag und zusätzlich 6 Pflichtarbeitsstunden. Wer diese Stunden nicht ableistet zahlt 25€ pro Stunde. Das macht im gesamten 400€ pro Jahr (meine Arbeitsstunde kostet jetzt auch einfach 25€). Das ganze mag für jemanden mit viel Zeit, der den ganzen Tag in dieser Einrichtung nutzen kann preislich OK sein, ich hingegen gehe arbeiten, treibe Sport im Verein und habe noch weitere Interessen. (...)


    Dies ist m.E. der schlechteste Weg in die Zukunft für einen Fkk-Verein. Es gibt nix abschreckenderes als diese Pflichtstunden. Abgesehen davon können professionelle Gartenbaubetriebe die anfallenden Arbeiten meist schneller und rationeller erledigen, wie Vereinsmitglieder, die dies ohne richtige Ahnung nebenbei und lustlos in der Freizeit machen.


    250.- € sind sicherlich viel Geld, aber bei uns kostet der Schwimmbadeintritt mittlerweile auch 4.- und Sauna 13.-€. Die Vereine müssen ja an alle möglichen Institutionen Geld abdrücken (DFK; Sporthilfe, Landessportbund, Stadtsportbund) ohne nennenswerte Gegenleistungen dafür zu bekommen und die Gelände kosten eben auch. Die Idee mit den Tageskarten stammt ja nicht von mir, ist m.E. aber ein gangbarer Weg. Viele Vereine scheuen es aber, Fremde auf ihr Gelände zu lassen (Spanner, Diebstahl, Sachbeschädigung), die Argumente kann man auch nicht völlig außer Acht lassen. Das geänderte Freizeitverhalten tut dann ein Übriges.


    Über eines müssen sich alle Vereine im Klaren sein: Neue Mitglieder gewinnt nur, wer ein attraktives, modernes, familienfreundliches Angebot hat und auf die heutige Arbeitswelt mit ihren Lebensgewohnheiten Rücksicht nimmt. Wenn ich in einem Verein als erstes gesagt bekomme, was ich zahlen muss und daß ich zusätzlich noch unentgeltlich arbeiten muss, dann ist das nur abschreckend. Die Zeiten, in denen die Mitglieder das ohne Murren getan haben, sind vorbei. Ein Verein ist heute weniger eine Gemeinschaft, sondern ein Dienstleistungsbetrieb. Die Mitglieder zahlen, und für´s Geld wird eben erwartet, daß der Verein was bietet. wenn´s nur sehr wenig kostet, finden sich evtl. eher Leute, die mal mit anpacken, ob dies jedoch besser funktioniert, ist fraglich.


    Ich denke, daß die Vereine, die sich nicht öffnen und keine Werbung nach außen machen, verschwinden werden.


    Insoweit ist die Vermutung




    Zitat

    Meine Vermutung ist eher, dass viele Vereine zu verkalkten Strukturen neigen und häufig auch gar nichts ändern wollen.




    richtig.


    Im übrigen wird kaum einer, der einen Teil seiner Freizeit nackt verbringen möchte, an irgendwelche Werte denken, sondern eher an Fragen wie


    - kann mein Kind dort gut und sicher mit anderen Kindern spielen?


    - kann ich mich dort erholen


    - ist das Gelände einfach erreichbar, kann ich dort parken, kann ich was zu essen und zu trinken kaufen?


    - sind die sanitären Anlagen, Sauna, Schwimmbad, küche, Aufenthaltsraum ordentlich, sauber, und gepflegt ?


    Ist das alles gegeben, finden sich nette Leute meist von alleine und wenn sich jemand nur erholen und ansonsten seine Ruhe haben möchte, dann ist das auch ok. Konsumgeile, die Innenstädte bevölkernde Shoppingkings und -queens finden eh nicht den Weg zur Natur, geschweige denn in einen Fkk-Verein. Die kommen nur bis zur nächsten angesagten Kneipe.

  • Da kann ich nu zustimmen, vor allem was die Vereine angeht. Ist bei und in Sportverein ein großes und leider auch kompliziertes Thema.
    Richtig ist auch dass die heute Jugend extrem gleich ist - sieht man super an diesen komischen Frisuren die man am Tag 100x sieht.
    Auch im Freundeskreis hört man zum Thema FKK und Sauna immer wieder: "Wie? Ganz nackt? Lieber nicht, soo schön bin ich glaub nicht anzusehen" Wobei ich meine, dass keiner - egal ob M oder W - jetzt wirklich nicht schlecht aussehen.

    Einen FKK-Verein hab ich im Internet auch schon angeschaut, dort kann man 1 Jahr schnuppern und DANN Vollmitglied mit Arbeitsdienst, Arbeit hab ich im Büro, zuhause und im Sportverein zu genügt, daher beschränkt sich FKK auf ab und am im Sommer, Sauna & Co.
    ... dieses Tageskarten fände ich auch ne nette Idee!

  • Rechne ich den Jahresbeitragüber über die Stunden, die ich im Verein verbringe, ist er sicher günstiger als fast jedes Freibad, vor allem als jedes Saunagelände. In meiner Ausbildungszeit in Walldorf (und später in Goldbach) hatte ich eine Jahres- (bzw. Saison-) -Karte für das Freibad. Ich war in jeder Mittagspause dort. Im SuN bin ich an jedem freien Vormittag vor der Arbeit. Müsste ich jedesmal einzeln Eintritt zahlen, wäre ich kaum dort. Mit Jahreskarte lohnt es schon für einen Sprung ins Wasser. So ist die Mitgliedschaft an sich schon Anreiz zu mehr sportlicher Aktivität.
    Arbeitsstunden finde ich toll, sobald man sie in Gemeinschaft ableistet. Sie sind die beste Gelegenheit, Vereinsmitglieder kennenzulernen. Nur einen Haken hat das: Gemeinsame Arbeitsstunden fallen im SuN grundsätzlich auf den Samstag - für mich beruflich der arbeitsreichste Tag, an dem ich nie frei bekomme! Ich denke, dass ist nicht nur mein Problem. Es ist das Dilemma der modernen Schichtgesellschaft, die jede gemeinsame Freizeit verhindert. Dabei arbeite ich nicht mehr als früher (oder als meine Eltern) - eher sogar weniger.
    Aufgrund meiner Fußverletzung habe ich mich nun nicht zu Einzelarbeitstunden angemeldet. So wird die Rechnung schon kommen (im SuN-Witten zur Zeit für nur 3 Arbeitsstunden).
    Für mich ist FKK vor allem Naturerlebnis. Deshalb wird das Freibad im SuN nie den Badesee ersetzen. Solange ich im Süden war, kannte ich Seen mit Nacktbademöglichkeiten genug. Hier im Ruhrgebiet ist es etwas schwieriger. Vor allem aber habe ich oft Nachmittagsschichten. So gehe ich vor der Arbeit auf 's Gelände und kann zum Schluß abduschen. Käme ich direkt vom See zur Arbeit, würde man das wohl riechen - auch hier schätze ich den Vorteil des Vereins.
    Im Verein ist man unter bürgerlichen Naturisten. So sehr mich dieses "bürgerlich" auch abschreckt - vor all den Perversionen am See bleibt man verschont (Spannern, Vögeleien, Taschendiebe ... sind ausgesperrt). Auch das weiß ich zu schätzen.
    Wer Angebote erwartet, muß sich von Angeboten bestimmen lassen. Wer Freiheit will, muß selbst handeln! Im Verbund erreicht man mehr als als Einzelkämpfer. Nur wer Mitglied im Verein ist, beeinflußt auch die Entwicklung der Vereine. So hoffe ich durch diesen nüchternen Beitrag - ich schwärme ja nicht - Mitglieder zu werben.

  • Zitat

    Rechne ich den Jahresbeitragüber über die Stunden, die ich im Verein verbringe, ist er sicher günstiger als fast jedes Freibad, vor allem als jedes Saunagelände. In meiner Ausbildungszeit in Walldorf (und später in Goldbach) hatte ich eine Jahres- (bzw. Saison-) -Karte für das Freibad. Ich war in jeder Mittagspause dort. Im SuN bin ich an jedem freien Vormittag vor der Arbeit. Müsste ich jedesmal einzeln Eintritt zahlen, wäre ich kaum dort. Mit Jahreskarte lohnt es schon für einen Sprung ins Wasser. So ist die Mitgliedschaft an sich schon Anreiz zu mehr sportlicher Aktivität.


    Dem ist nichts hinzuzufügen, und es relativiert sich nochmals, wenn man zu dritt ist, wie wir, und für die 2. Person und Kind (oder auch als Paar) nur einen geringfügig höheren Jahresbeitrag wie eine Einzelperson zahlt.




    Zitat

    Arbeitsstunden finde ich toll, sobald man sie in Gemeinschaft ableistet. Sie sind die beste Gelegenheit, Vereinsmitglieder kennenzulernen.


    Toll finde ich sowas nicht, und wenn ich an den LB W´tal zurückdenke, dann waren die Arbeitsstunden vor allem eins: echte Maloche. Mir hat´s streckenweise auch Spaß gemacht, aber wenn Du arbeitest und schwitzt und andere stehen daneben und geben kluge Ratschläge (und sonst nix) verliere ich ganz schnell den Spaß an der Arbeit. Das Problem ist, daß es sicher einigen Spaß macht, aber die Mehrheit von solchen "Pflichtstunden" abgeschreckt wird, da vielen Leuten einfach die Zeit (und auch die Lust) fehlt.




    Zitat

    Im Verein ist man unter bürgerlichen Naturisten. So sehr mich dieses "bürgerlich" auch abschreckt - vor all den Perversionen am See bleibt man verschont (Spannern, Vögeleien, Taschendiebe ... sind ausgesperrt). Auch das weiß ich zu schätzen.
    Wer Angebote erwartet, muß sich von Angeboten bestimmen lassen. Wer Freiheit will, muß selbst handeln!


    Solange mich keiner direkt anmacht, belästigt oder klaut , ist es auch seine Freiheit, am See Sex zu haben oder zu glotzen. Ich habe sowas jedoch nur extrem selten beobachtet. Spießige Korinthenkacker finde ich da anstrengender, denn die sülzen einen meist direkt zu.


    Mit Angeboten meinte ich übrigens keine organisierten Veranstaltungen, wobei gerade das für Kinder sehr schön sein kann, sondern Angebote wie Schwimmbad, Sauna, Sportstätten auf dem Gelände oder im Winter der Luxus einer beheizten Sporthalle, in der man nackt Sport treiben kann. Da hab ich mich mißverständlich ausgedrückt.




    Zitat

    Nur wer Mitglied im Verein ist, beeinflußt auch die Entwicklung der Vereine. So hoffe ich durch diesen nüchternen Beitrag - ich schwärme ja nicht - Mitglieder zu werben.



    Stimmt voll und ganz. Wer im Forum nur rumjammert, daß es so wenig Fkk Möglichkeiten gibt und sich den nächsten Verein nicht wenigstens mal anguckt, macht nämlich alles falsch. Wenn man sich in einem Verein dann noch engagiert, kann man eine ganze Menge bewirken - und das macht Spaß ! Es wäre wünschenswert, wenn die Vereine deutlich offensiver um Mitglieder werben würden und hierbei - wie von mir o.a. - auch mal neue Wege beschreiten würden. Die Leute, die wir motivieren konnten, sich das Vereinsgelände einmal anzusehen, haben Bauklötze gestaunt, was es da alles gab !

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  • Das problem ist auch, dass in beiträgen von un über fkk in der heutigen zeit immer nur von und mit fkk-lern ü40 geredet wird. Dass schrecjt zumindest die Jugend ab! Im Fernsehen sollten trotz einiger bedenken mal beiträge über die Fkk jugend und deren veranstaltungen gebracht werfen. Auch im Netz gibt es nur wenig bis keine ansprechende werbung für die jüngere generation. In den Sendungen heißt es immer "zu wenig nachwuchs" etc. Aber , HEY! Es gibt welchen! Mal Sendung über die Jugend in unseren Kreisen würde zumindest mal zum nachdenken anregen. Und dann könnte man auch mal noch ein bisschen öffentlicher werden. Denn die fkk ist iwie immer noch ein wenig zurückgezogen. Es gibt weder Facebook seiten die ansprechend sind, noch veranstaltungen unabhängig von messen etc für die "anderen".
    Wenn man sich mühe gibt und ein wenig investiert klappt das schon mit dem Zuwachs!


    Sry für die groß und klein schreibung! Habs mit dem Handy geschrieben(umständlicher als mit dem pc XD)

    Sonne ist für alle(s) da!

    • Offizieller Beitrag

    Es gibt bei der FSG-NW, das ist der Landesverband der Familien Sport Gemeinschaft für NRW, viele Aktivitäten die dort im Jugendverband angeboten werden.
    Ich muss mal mit dem neuen Vorsitzenden des Jugendausschusses der FSG-NW reden, denn es macht Sinn die Einladungen auch hier im Forum zu veröffentlichen.

  • Flyer in schwimmbädern und andern freizeit-stätten, ein youtube kanal o.ä wäre z.B. Ein Anfang.
    Dass was andere organisationen halt auch machen: Präsent sein!

    Sonne ist für alle(s) da!

  • Es gibt bei der FSG-NW, das ist der Landesverband der Familien Sport Gemeinschaft für NRW, viele Aktivitäten die dort im Jugendverband angeboten werden.

    und es gibt auch nur in NRW eine so aktive FSG , in NRW leben zwar viele, aber trotzdem nichtmal 25% aller Jugendlichen in Deutschland und selbst NRW ist groß. Die Veranstaltung von der FSG, allen voran das Abenteuerschwimmen sind zwar ein guter Anfang, aber das Angebot hat vorallen in den anderen Bundesländern noch viel potential zum wachsen
    :fkk:

  • Interesse an FKK wecken kann man, indem man im privaten Umfeld dazu steht, am See nackt badet und sich dort in Gespräche einläßt. So widerlegt man gängige Vorurteile und ermutigt es nachzutun. Es geht nicht darum, zu überreden, sondern die natürliche Einstellung überzeugend zu leben. Mit Jugendlichen habe gebadet, Fußball gespielt, bin Boot gefahren. Ich war nackt, sie textil - FKK war kein Thema. Sie haben mich so kennengelernt, und das hat zumindest Sympathie für FKK geweckt.
    Wenn man nackt badet, wirkt das auf Passanten und Badegäste:
    - jeder Naturist traut sich eher, wenn er schon jemanden nackt sieht,
    - wer im Bekanntenkreis Sinn dafür hat, schließt sich an (so Mitschüler, die davon hören), und
    - es ermuntert, FKK mal auszuprobieren.
    - wenn sich andere darüber amüsieren, trägt man zur guten Stimmung bei.
    Wo man dagegen nur nackte Singles Ausschau haltend ins Gestrüpp zurückgezogen findet, tut die ( leider oft zutreffende ) Phantasie über ihr Treiben ihr übriges und schreckt besonders Jugendliche ab ( da mag man mir noch so viel Toleranzgesinnung vorschwafeln ). Das führt bisweilen zu Anfeindungen, dann auch die Naturist zu spüren bekommen.

  • Ganz im Gegensatz zu meiner Jugend sehe ich heute einen Mangel an Individualismus und den Zwang zur Angleichung, der auch wesentlich durch die Medien geprägt ist (nicht nur Markenkleidung, auch glänzend weiße, grundsätzlich gerade stehende Zähne wie auch das Färben der Haare gehören dazu). Die Krise trifft aber nicht primär den Naturismus oder die FKK-Bewegung - sie trifft genauso die Kirche, Glaubensgemeinschaften und Vereine aller Coleur, ... .

    Also erst mal wird sich an einem Mangel an Individualismus beklagt, nur beim FKK sind dann doch alle gleich. Das ist doch auch ein Gefühl der zusammengehörigkeit. Alle sehen nackt ganz individuell gleich aus oder wie?!.. Warum ist es beim Fkk normal und mit Klamotten so verpönt? Ich sehe nur in meinem Umfeld das sich da nicht jeder gleich anzieht. Genug Leute die sich darüber aufregen das wenn sie zu H&M gehen, sie in ihrer unmittelbaren Umgebung noch mindesten 15 andere Leute mit dem gleich Kleidungsstück rumlaufen. Niemals würde ich behaupten das es gerade bei uns jüngeren der Individualismus verloren gegangen ist und wenn dann sicher nicht gewollt. Jede Generation hat doch einen bestimmten Modestil gehabt, in der Zeit gab es einfach nichts anderes was man kaufen konnte und wenn dann muss man sich da ewigkeiten den nächsten undergound shop suchen. Markenklamotten waren auch mal ein Zeichen um sich abzugrenzen, nur durch den gestiegenen Lebensstandart können sich selbst das mehr Leute leisten und man ist nichst besonderes mehr. Viel schlimmer finde ich das man egal wo ich einkaufen gehe, ob bei Kik oder Nike, davon ausgehen kann das irgendwo Menschen ausgebeutet werden ob jetzt in China, Bangladesch oder Indien.
    Das färben der Haare wird oft auch nur gemacht um wieder von anderen abzugrenzen oder um eben vielfältig zu sein und eben nicht wie alle anderen. Keiner wird dazu gezwungen.


    Um mal auf das unwichtiges in dem ganzen Thread einzugehen:
    Die weißen, geraden Zähne sind bestimmt kein Hindernis für FKK, das ist sogar ein sehr wichtiger Eingriff in die NATUR! Die Natur ist nämlch nicht ohne Fehler..
    Es sollte doch jedem bewusst sein, das durch eine Fehlstellung des Kiefers die ganze Wirbesäule nagativ beeinträchtigt werden kann. Wenn das Gebiss nicht grade steht lassen sich die Zähe schlechter reinigen , wenn dann irgendwann die Zähne abgenutzt und das Gebiss unbrauchbar wird es scher mit der Nahrungsaufnahme . Man sollte nicht vergessen das man Essen zum Leben braucht? Oder bekennt sich hier jemand als Lichtesser?


    Letzteres hatte ich ja schon in meinem ersten Eintrag zu dem Thema gesagt ..

    Auch im Freundeskreis hört man zum Thema FKK und Sauna immer wieder: "Wie? Ganz nackt? Lieber nicht, soo schön bin ich glaub nicht anzusehen" Wobei ich meine, dass keiner - egal ob M oder W - jetzt wirklich nicht schlecht aussehen.

    Hm dazu habe ich vor wenigen Tagen ers,t in meinr Klasse (12.Kl.) eine mini Disskusion mitbekommen die gleich daruf wieder verstarb.. keiner will drüber reden, keiner möchte sich bloßstellen oder schief angesehen werden.. Sie (19J.) meinte die Jugend sei so prüde geworden und das es früher nicht so war. Er (17J.) sagte das es mit dem heutigen schönheits ideal kein wunder ist weil da viele einfach nicht reinpassen und sich manche dann halt nicht ausziehen wollen.
    Und da spielt es auch keine Rolle ob die anderen akzeptieren wie du bist oder nicht. Wichtig ist zuerst die eigene Akzeptanz. Und da kann man von mir aus auch die Medien beschuldigen, nur Schönheitsideale gab es auch schon immer, in irgendeiner weise ist selbst das "natürlich". Wenn man nicht ins schönheitsideal passt ist es immer schwer akzeptiert zu werden man ist immer noch ein stück anders als andere. Sich da in der Gemeinschaft intergiert zu fühlen tendiert eher gegen Null.


    Also auf der Suche nach jungen Leuten..
    wie schon so oft gesagt wurde muss sich FKK auch an die Jugend anpassen .. eine Vereinsmitgliedschaft ist für Schüler bzw, Nichtverdiener .. eben nicht bezahlbar. Vorallem wenn die Eltern es nicht selber machen und dazu auch nicht unterstützten.
    Nehemen wir an es gibt noch ein paar die nebenbei Arbeiten, für was geben die ihr Geld aus?
    Sicher nicht für einen Verein für den sie dann endgültig keine zeit mehr haben ... das funktiouniert nur wenn eben fkk das einzige hobby oder was auch immer ist..


    Was auch immers es ist, warum die jungen Leute nicht so zahlreich beim FKK aufzufinden sind wie sich das hier so manch einer wünscht.. die Gründe sind doch ganz individuell und bei jedem anders...
    Was wollt ihr denn jetzt haben? Eine Gemeinschaft in der alle gleich sind oder individuell?
    Durch was unterscheie ich mich denn noch von anderen wenn ich nackt bin ?
    Das war doch auch einer der Gedanken von FKK oder nicht ? Alle sehen doch im endeffekt gleich aus, man muss sich vor nichts schämen ..

  • Coco. Sicher habe ich einen Mangel an Individualismus beklagt, auch wenn mir ein Urteil hier nicht zusteht. Wichtig ist mir aber grundsätzlich, dass ich den Leib als Ausdruck der eigenen Identität ansehe. Damit stelle ich mich deutlich gegen die unter Naturisten verbreitete Einstellung, nackt seien alle gleich. Die Gleichheit betrifft hier lediglich den sozialen Status (im Sinne des "Kleider machen Leute"), der ja die naturgegebenen Unterschiede nur verdeckt. Als Protest gegen den Markenzwang ist es oft eher eine Ablehnung äußerlicher Angleichung. Vor allem verbinde ich mit Naturismus eine persönliche Lebenseinstellung, die sich nicht einem Zeitgeist unterwirft. Damit spielt es für mich keine Rolle, wie andere darüber denken. Ich akzeptiere auch, dass viele ihn ablehnen - denn er ist erst einmal Ausdruck meiner Individualität und Lebenseinstellung, die nicht alle teilen. Das Dilemma heute sehe ich darin, dass jeder sich dem Urteil anderer unterwirft und fragt, wie die anderen sein Verhalten bewerten. Das ist oft auch ein Gruppenzwang, ist aber auch durch Medien gesteuert. Mir zu unterstellen ich sei normal, ist für mich eine Beleidigung. Model (Mannequin) bin ich auch nicht - denn genau das ignoriert die Individualität. Ich möchte auch nicht ins Fernsehen. Aber genau das ist für viele heute eine angestrebte Form der Anerkennung.
    Natürlich mag es gelegentlich angezeigt sein, auch die Zahnstellung zu korrigieren. Aber, wenn heute auf allen Webefotos Gesichter mit gefärbten blonden Haaren und weißen Zähnen gleich lächelnd erscheinen und ich die selben Züge in den Gesichtern vieler Jugendlichen finde, kann ich darin weder Natürlichkeit noch eine individuelle Ausdrucksform erkennen.

    FKK (ist) die Kunst, Adam und Eva zu spielen, ohne an den Sündenfall zu denken.(Bartnik & Sartin)

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  • Kaum ist der Sommer dahin , die letzten herrlichen Herbstage haben sich dem Ende geneigt und jetzt ist ja auch schon der erste Schnee da. Wie scheeeeeeeeeeeee!!!! - da werden wir mit neuen Meinungstrends und Statistiken belagert: FKK ist OUT - Badeanzug INN



    Auch der WDR gibt sein Bestes dazu:


    Nacktheit an sich ist nicht das Problem.
    Mann und Frau spricht darüber oder ist es einfach. Es wird nackt gebadet, gewandert, geritten und Fahrrad gefahren. .Nur als Massenphänomen hat FKK wohl ausgediehnt. Und dieses mal sind sich Ost und West nun endlich einmal einig:
    Nackt ist out.


    EIn Blick zurück auf die junge FKK-Geschichtezeigt uns deutlich deren Verlauf. In der DDR hatten die Nackten sich gegen die Staatsgewalt durchgesetzt. Im Norden schwappte die Welle vom intellektuellen FKK-Revier in Ahrenshoop über die gesamte Ostseeküste, im Rest der Republik eroberte FKK ganz ungeniert die Seen, Teiche und Baggerlöcher.Vereine gestattete die DDR zwar nicht, aber man traf sich trotzdem - und nach dem Versuch eines Verbotes in den 1950ern gab die Staatsführung den Widerstand bald auf. Es waren also engarierte Leute zu gange, die sich für eine Bewegung einsetzten, mit dem Begriff “frei” am besten beschrieben werden kann. In Zeiten der Globalisierung sind wir nun fast alle frei, dafür muss Mann und Frau nicht mehr nackt sein.


    Wenn die Zahlen stimmen, wonach nur noch vier Prozent der Männer und zwei Prozent der Frauen unbekleidet baden gehen,dürfte es wohl bald Reservate für Nudisten geben. Und noch mehr Zahlen. Waren 1992 nur 16% kritisch gegenüber FKK eingestellt, sind es 2013 ganze 60%.


    Anscheinend gibt es in Deutschland noch ca.45.000 Naturisten in Vereinen. Diesem harten Kern der FKKler geht es um mehr als ums nackte Baden, um die Körperfreiheit an sich. Doch wer will sich in unserer Individualgesellschaft noch in einen Verein begeben. Diese bittere Erkenntniss erfährt nicht nur die FKK-Bewegung. Jeder Sportverein, allgemeinnützige Verein darf sich über ein hart umkämpftes Mitglied freuen. Kassenwart, Stammtisch und Vereinsmesiterschaften- Nein Danke!



    Die Naturisten sehen als Gegner eine “übermächtige Bademodenindustrie”. Siegt nun auch der Konsum über freie Körper? Erleben wir eine neue Form der Prüderie - hervorgerufen zum einen durch den Konsum, zum anderen durch die Erotisierung des Körpers. Der heutige Trend der Selbstdarstellung findet seine Definition oft über die Statussymbole der Kleidung. Junge Menschen suchen ihre Bestätigung in Designer-Klamotten, was auch vor der Bademode nicht halt zu machen scheint. Selbst der einteilige Badeanzug erlebt ein ungewöhnliches come back. Denn nicht nur, dass Frauenab 50 fast vollständig auf den Bikini verzichten, was sich noch mit einer Rücksichtnahme auf zunehmende körperliche Defekte erklären ließe. Auch"Badenixen" zwischen 14 und 39 Jahren tendieren zum Badeanzug: Waren es 2011 noch 23 Prozent, sind es in diesem Jahr 26 Prozent.


    Zahlen, die auffällig mit den neuesten Angaben zum Anteil der übergewichtigen Deutschen korrelieren. Demnach haben 40 Prozent der Frauen einen Body-Maß-Index (BMI) über 25, kurz: sie sind fettleibig


    Männer ab 50 greifen verstärkt zur engen Slip-Badehose (2013 immerhin 16 Prozent gegenüber zehn Prozent 2012), scheint zwar eher die These "Je oller, desto doller" zu stützen. Beim genaueren Hinsehen sieht man allerdings – nichts. Die unter 40-Jährigen bevorzugen mehrheitlich Surfer-Shorts (63 Prozent), die sich im nassen Zustand eng an alle Körperteile schmiegen


    Frei nach dem Motto: Nackt sind wir alle gleich. Und das ist nun überhaupt nicht angesagt . Bleibt noch die endlose Diskussion um Esthetik und Erotik. Nur
    mit Bademode erzielt man eine erotische Selbstdarstellung - sugeriert uns die Bademodenindustrie.

    Unterliegt FKK wohl momentan dieser Mode?! Das Schöne an Moden ist ja, dass sie kommen und gehen. Und solange es einen harten FKK-Kern gibt der positiv damit lebt und berichtet, dann wird diese Welle irgendwann wann wieder grosse Wogen schlagen. Oder wie seht ihr das??? Sind wir auch in dieser kleinen FKK Welt voll in der Konsumiwelt? [Blockierte Grafik: http://www.fkkwelt.eu/wbb3.1.7/wcf/images/smilies/sonne.gif]

  • Dem stimme ich zu, wenn ich auch Statistiken nicht mag - für mich zählt, was mir konkret am See und im Verein begegnet. Aber da komme ich zum selben Fazit.
    Der wichtigste Satz:
    "Solange es einen harten FKK-Kern gibt, der positiv damit lebt und berichtet, wird diese Welle irgendwann wieder grosse Wogen schlagen"
    Daraus lese ich: Macht entschieden weiter, statt euch nach den Moden umzuschauen !

  • Also bei uns in der Sauna, sehr viel junges publikum zur zeit. bin jetzt nicht mehr der einzige junge stammgast mehr :D

  • Dem stimme ich zu, wenn ich auch Statistiken nicht mag - für mich zählt, was mir konkret am See und im Verein begegnet. Aber da komme ich zum selben Fazit.
    Der wichtigste Satz:
    "Solange es einen harten FKK-Kern gibt, der positiv damit lebt und berichtet, wird diese Welle irgendwann wieder grosse Wogen schlagen"
    Daraus lese ich: Macht entschieden weiter, statt euch nach den Moden umzuschauen !


    Aber genau diese Leute sind aber oft das problem, nämlich der "harte kern". Weil die oft extrem verbissen und verbiestert sind und ganz genaue Vorstellungen davon haben, WIE jeder FKK zu betreiben hat und wie eben nicht.


    Das beste beispiel sind die Typen im FKK-Freunde Forum. Würg.

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