Akt Fotos haben NICHTS mit Sex zu tun :-)

  • Besonders geärgert hat mich der Vorschlag der Grünen, Aktfotos von Minderjährigen nur "Künstlern" zu erlauben. Dann sind wir wieder an dem Punkt angelangt, dass der Staat entscheidet, was "Kunst" und was "entartet" ist. Hatten wir das nicht schon mal?

  • Kinder brauchen Anerkennung. Eben deshalb sollten sie nicht als Material eines Kunstwerk, sondern wirklich als Person angesehen werden - deshalb bleibe ich beim Portrait. Aber genau dagegen richtet sich die Zensur. Sie zensiert den Menschen an sich, wie er von Natur aus ist - als Kunstwerk darf er noch bestehen, aber nicht in seiner Natur.

  • @ HB

    "entartet" war meines Erinnerns eine Verunglimpfung für Kunstrichtungen, die den Nazis nicht gefallen haben, keinesfalls für Natürliches. Also der Vergleich hinkt schon mal mächtig.


    @ Joki

    Anerkennung kann man anders bewerkstelligen als nur, indem man jemanden fotografiert.

    Es sollte eigentlich auch allgemein bekannt sein, dass die Fotografier-Einschränkungen eine Reaktion des Staates auf Kinderpornografie sind. Es ist nicht nachvollziehbar, warum Du hier so tust, als sei es eine willkürliche Zensur ohne Hintergrund. Nimmst Du Kinderpornografie in Schutz?


    @ all

    Es ist wohl weniger entscheidend, in welchem Ausmaß Akt-Fotos mit Sex zu tun haben. Entscheidend ist, dass klargestellt werden muss, dass erotische Akt-Fotos nichts mit der Freikörperkultur zu tun haben!!!


    Sie haben nicht nur nichts damit zu tun: Der Versuch, auch über die erotischen Akt-Fotos Erotisches in die Freikörperkultur zu schleusen, ist ein weiterer Angriff der Frivolen (Schamlosen) auf die Philosophie und die Bewegung der Freikörperkultur, ist eine weitere Schädigung der Freikörperkultur - und sollte von jedem FKKler entschieden zurückgewiesen werden!

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  • Festzuhalten wäre aber, dass Aktfotos und -darstellungen, auch künstlerische, nicht zwangsläufig erotisch sind. Das würde ja sonst bestätigen, dass der nackte menschliche Körper zwangsläufig etwas Sexuelles ist, was schließlich nicht stimmt. Weder Michelangelos David noch der Diskobol des Myron waren sexuell motiviert.


    Bei künstlerischer Aktdarstellung von vorpubertären Kindern habe ich auch ein ungutes Gefühl, auch wenn sie ebenfalls nicht zwangsläufig pädophil motiviert ist. Bei fast erwachsenen Jugendlichen, etwa 16 oder 17 Jahre alt, kann ich das Pädo-Argument aber nicht nachvollziehen, kein Pädophiler findet einen solchen Körper interessant. Das Model für Michelangelos David soll übrigens erst 15 gewesen sein. Ist die Statue deswegen "Kinderpornographie"?


    Staatliche Stellen entscheiden zu lassen, was Kunst ist, ist auf jeden Fall undemokratisch. Ja, der Staat sollte sexualisierte Darstellungen Minderjähriger verhindern; das war aber durch die in den 90er Jahren geltenden Gesetze ausreichend gewährleistet. Alles, was danach kam, war reine Symbolpolitik, die keinerlei Schutz, sondern nur eine Gängelung von Jugendlichen (nicht Kindern) darstellt.

  • Führ mich liegt der entscheidende Unterschied des Portraits zu Pornographie ja gerade in der Achtung und Wahrnehmung der Person. Natürlich: Wer nicht erkannt wird, braucht auch keine Konsequenzen zu befürchten (insofern dient Anonymität dem Schutz der Person). Was Porno und was Portrait ist, liegt auch beim Betrachter, nicht nur beim Selbstverständnis der abgebildeten Person (beim Portrait! - beim Akt steht sie nur "Model" ) und der Intention des Photographen. Es ist also gar nicht möglich, hier juristisch klar zu definieren! Man könnte auch sagen, was ein Naturist als Portraitfoto ansieht, sieht ein "Spanner" als Pornobild. Wer als Kind einem Bild zustimmt, kann im Alter bereuen, weil er selbst inzwischen anders sieht.

  • Man könnte auch sagen, was ein Naturist als Portraitfoto ansieht, sieht ein "Spanner" als Pornobild.

    Das ist ja wohl eher umgedreht.


    Ich vermute mal, auch was juristisch als Porno verstanden wird, ist sehr wohl relativ klar festgelegt - wenn auch nicht bis ins allerkleinste Detail.

    Wer also Probleme befürchtet, aufgrund von "Verwechslung" zwischen Porno und Nicht-Porno irgendwie Schwierigkeitn zu bekommen, sollte sich wohl besser kundig machen, als den Kopf in den Sand zu stecken.

  • Den Kopf in den Sand zu stecken wäre sicher falsch. Ich bin jedenfalls besorgt, weil die gesetzliche Grenze zwischen Akt und Porno immer mehr verschoben wird, und zwar in die Richtung, dass immer harmlosere Dinge als pornographisch geahndet werden, insbesondere wenn Minderjährige betroffen sind. Und dann gibt es den vorauseilenden Gehorsam, der dazu führt, dass Aktdarstellungen immer mehr vermieden werden, zumindest für bestimmte Altersgruppen.

  • Natürlich mag es juristische Kriterien geben. Aber es geht immer um Beziehung zwischen Menschen. Es geht darum, wie man den anderen wahrnimmt, was man in ihm sieht. Deshalb liegt es eben doch am Betrachter und nicht nur an objektiven Kriterien, was man als Pornografie sieht.

    Vor allem aber, wenn mir am See ein Mann begegnet, interessieren mich nicht juristischer Kriterien, sondern ich stelle einfach die Frage: Was will der von mir? Sein Blick verrät schon viel. Ich werde dort nicht Anzeige erstatten, sondern auf ihn zugehen und ihn ansprechen, ihn ignorieren, ihm aus dem Wege gehen oder auch versuchen ihn zu vertreiben. Da interessiert kein Gesetzt.

    FKK (ist) die Kunst, Adam und Eva zu spielen, ohne an den Sündenfall zu denken.(Bartnik & Sartin)

    https://www.sun-witten.de/

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  • Ganz abgesehen davon: Die grundsätzliche Frage stellt sich unabhängig vom Alter. Natürlich brauchen Kinder einen besonderen Schutz - aber eben auch Anerkennung! Gerade die kindliche Unbefangenheit in Bezug auf Nacktheit ist eine Grundintention des Naturismus und sollte so auch auf Bildern gezeigt werden. Es geht auch nicht darum, Kinder zu ihrem Schutz auszuschließen, sondern sich so zu verhalten, dass sie jederzeit einbezogen werden können.


    Vielleicht anschaulicher: die Bilder, die ich hier zeige, sollte jedes Kind sehen dürfen (einzelne wurden sogar von Kindern gemacht), und entsprechendes gilt umgekehrt für Kinderbilder. Ich zeige hier kein Bild, dass jugendfrei ist. Wie mich jedes Kind sieht, so darf auch ich das Kind sehen.

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  • Gewohnt gut argumentiert; da stimme ich zu.

    Ich gehe aber mal davon aus, dass Du sicher stellst, dass es für die Eltern in Ordnung ist, wenn ihre Kinder Dich nackt fotografieren?

  • Es ist ungeschickt sich schon in der Überschrift in eine defensive Rolle zu drängen. Ich möchte schreiben wie mich natürliche körperlich Nacktheit auch im Bild begeistert, statt mich von Perversionen abzugrenzen.

  • Möche auch meinen Senf zu diesem Thema bei tragen.


    Erstmal möchte ich ein Lob an alle aussprechen:thumbup:. Der Umgang untereinander ist respektvoll und das gefällt mir sehr gut. Kenne das leider auch anders.


    Ich unterscheide eine Nackfotografie so:


    Akt, nackte Menschen.


    Künstlerischer Akt, nackte Menschen mit einer Aussage, ohne erotischem Hintergrund.


    Erotischer Akt, nackte Menschen mit einer erotischer Aussage oder Phantasie. Keine pornografische Darstellung.


    Pornografischer Akt, hat hier nichts zu suchen (nur meine Meinung). Darstellung mit pornografischen Hintergrund.


    Natürlich gibt es Überschneidungen und hier muss jeder für sich entscheiden wo er es einordnet.


    Ich empfinde ein nackten Körper als ehrlich und schön. Egal wie er aussieht, wir sind was wir sind, Menschen. Und ein Mensch sollte sich nicht seiner selbst schämen müssen.


    Ein schönes Foto mit einer guten Aussage finde ich klasse. Auch Fotos die etwas Dokumentieren können schön und bedeutet sein.


    Wer sich selbst nicht leiden mag, wie soll er andere mögen?


    Nackigen Gruß

    Da er von Gott geschaffen ist, kann der menschliche Körper nackt und unbedeckt bleiben und bewahrt doch unberührt seinen Glanz und seine Schönheit.

    Papst Johannes Paul II.

  • Gesetz und Empfindung sind zwei paar Stiefel. Ich hatte Freunde die einen klassisches Aktfoto schon als Pornografisch empfunden haben. Was ich nicht verstehe aber so sind die Grenzen völlig individuell. Hängt mit eigenen Erfahrungen und Erziehung zusammen.

  • In jedem Fall ist der Akt im Gegensatz zum Portät anonym. Wenn ich nicht einen konkreten Menschen als Person wahrnehme, auch nicht an seinen Freizeit-Aktivitäten anteil nehme, bleibt die Frage: Was soll der Akt? Geht es nicht um körperliche Reize? Bedeutet das nicht Erotik? Das ist kein Tabu. Aber ich suche nicht die negative Antwort: das ist kein ... ? hat nichts zu tun mit ... ? , sondern frage, wozu Aktbilder, wenn nicht Erotik?

    Von der Behauptung, Akt habe nichts mir Erotik zu tun, halte ich auch nicht viel. Ich finde, Erotik gehört durchaus immer dazu. Ich Frage: Welchen Rang, welchen Stellenwert hat sie? Steht sie im Vordergrund? Ist das Bild Instrument der Erotik, oder die Erotik nur einbezogen? Wird der Körper nur zum Zwecke der Erotig benutzt, oder behält er seine natürliche Ausstrahlung, erotische Reize durchaus einbezogen.

    Wie oft wird das Wort "sexy" heute als Kompliment aufgegesprochen? Es besagt doch genau dies: erotische Ausstrahlung. Die gehört zum Menschen. Aber der Mensch darf nich darauf reduziert werden. Und eben deshalb verstehe ich das Wort beleidigend. Und genau so sehe ich auch Erotik im Porträt. Aber beim Akt fehlt die Wahrnehmung der Persön. Der Akt ist Kunst. Da stellt sich die Frage der Erotik ganz anders, da ja nicht ein konkreter Mensch gemeint ist. Vielmehr wird der Körperliche Reiz anonymisiert. Der Körper ist nicht mehr Ausdruck der Person, sondern Material für ein Kunstwerk. Aber ist nicht das allein schon Missbrauch: den Körper eines Menschen für ein Kunstwerk zu gebrauchen, statt ihn als Ausdruck der Person zu schätzen?

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  • Aber beim Akt fehlt die Wahrnehmung der Persön. Der Akt ist Kunst. Und dastellt sich die Frage der Erotik ganz anders, da ja nicht ein konkreter Mensch diskriminiert wird. Vielmehr wird der Körperliche Reiz anonymisiert. Der Körper ist nicht mehr Ausdruck der Person, sondern Material für ein Kunstwerk. Aber ist nicht allein das schon Missbrauch, den Körper eines Menschen für ein Kustwerk zu gebrauchen, statt ihn als Ausdruck der Person zu schätzen?

    Starker Tobak:thumbup:. Darüber muss ich erstmal nachdenken:/.


    Du hast sehrwarscheinlich recht wenn du dich nur auf das Modell und dessen Bewusstsein konzentriert. Vor allem wenn das Modell dafür entlohnt wurde. Dann würde es nicht um die Person gehen sondern um das Bild.


    Ein Aspekt der Kunst ist es die Schönheit der Natur oder Schöpfung dazustellen. Gibt es etwas schöneres als einen Menschen in seiner Pracht und Ehrlichkeit fest zu halten und damit ihn zu ehren.


    Glaube es ist die Sichtweise wie man es betrachtet. Ein schwieriges Thema und lässt viel Platz sich damit auseinander zu setzen.


    Denke nur der Mensch der abgelichtet wird oder wurde kann sich dazu äußern wie er sich füllt oder was er ausdrücken möchte.


    Schwieriges Thema.


    Hier ging es glücklicherweise darum ob ein Aktbild etwas mit Sex zu tun hat. Und ich sehe ein Akt nicht als etwas sexistisches. Wenn der Akt in Richtung Pornografie ist das ganz klar was anderes.


    Danke Joki hast mal was zum Nachdenken angestossen.


    LG

    Da er von Gott geschaffen ist, kann der menschliche Körper nackt und unbedeckt bleiben und bewahrt doch unberührt seinen Glanz und seine Schönheit.

    Papst Johannes Paul II.

  • Ein Aspekt der Kunst ist es die Schönheit der Natur oder Schöpfung dazustellen. Gibt es etwas schöneres als einen Menschen in seiner Pracht und Ehrlichkeit fest zu halten und damit ihn zu ehren.



    Denke nur der Mensch der abgelichtet wird oder wurde kann sich dazu äußern wie er sich füllt oder was er ausdrücken möchte.

  • Das sind zwei sehr wesentliche Aspekte. Ich habe vor allem vermisst, dass sie genannt wurden. Wichtig ist immer diese positive Aussage: Was will der Akt - nicht die einseitig defensive Abwehr, womit er angeblich nichts zu tun hat. Wir dürfen uns nie in diese einseitig defensive Rechtfertigunghaltung drängen lassen. Die Entscheidende Frage ist immer, was wir aussagen wollen - nicht was wir nicht wollen.

    Der Akt soll also die Schönheit der menschlichen Natur darstellen und bleibt dabei durchaus Ausdruck der Person, die sich mit diesem Leib identifiziert, auch wenn sie anonym bleibt. Nur die Aussage, was Akt nicht ist, halte ich für verlogen. Erotik gehört zum Menschen - aber im Rahmen des Gesamtbildes, als ein Aspekt, der keinerswegs im Vordergrund steht. Ich habe Zeifel, dass ein Empfinden für Schönheit überhaupt ohne Erotik besteht.

  • bleibt die Frage: Was soll der Akt? Geht es nicht um körperliche Reize? Bedeutet das nicht Erotik?

    Genau so ist das! Also entsprechend auch die Beantwortung der Frage, ob Aktfotos etwas mit Sex zu tun haben: Klar haben sie mit Sex zu tun! Sie sind ein Mittel der Erotik. Und Erotik ist das Appetitmachen auf Sex. Warum müssen da manche sich so winden und dies unbedingt abstreiten?


    Und genau deshalb haben Aktfotos ihren Platz in der Gesellschaft.

    Und genau deshalb haben sie aber nichts in der Freikörperkultur zu suchen. Dort geht es um Gesundheit, nicht um Erotik. Zur gesundheitlichen Optimierung wird dort (! Nicht prinzipiell überall) Erotik weggelassen.

  • In meinen Augen ist ein erotikfreies Empfinden nicht gesund. Ich sehe da eher ein mechanisches Urteil, dass der Natur des Menschen nicht gerecht wird. Der Mensch ist keine Maschine, die funktioniert (oder was bedeutet hier "gesund"), sondern ein empfindendes Wesen, das mit Respekt und Zuneigung wahrgenommen werden möchte. Da gehört Erotik - beherrscht und in Maßen - dazu.

    Ich mag es nicht, mit dem Begriff "sexy" jemanden auf seine erotische Wirkung zu reduzieren. Aber jemanden zu sagen, er sehe unapetitlich aus, ist auch nicht gerade nett. Soll ich nun beides ausklammern und einfach gefühllos den Gesundheitszusatand checken? Ist das dann FKK?

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