Nackt vor Freunden?

Nun noch einmal die Konkrete Situation. Ich komme mit einer Gruppe oder auch mit nur einem Freund an einen See.

Warte ich ab:

1.- Vielleicht geht niemand schwimmen - Kene Badehose dabei? Selber unentschlossen? ...

In dem Fall könnte ich mich vielleicht doch noch entschließen, nackt zu baden.

2.- Jemand läuft mit Badehose ins Wasser. Damit wäre die Entscheidung gegen FKK getroffen. Zumindest wäre die Überwindung meinerseits viel größer.

3.- Jemand springt nackt in den See. Das würde mich anspornen und wohl auch andere ermutigen. Aber ist nicht genau das unwahrscheinlich?

Eben deshalb denke ich anders herum. Ich warte nicht, sondern nutze die Unentschiedenheit der anderen, um selber die Entscheidung vorzugeben. Bin ich nackt, so traut sich vielleicht auch ein anderer. Kommt der zweite in Badehose nach, hat er mich nackt akzeptiert. Den übrigen halte ich FKK zumindest noch als Option offen. Einmal nackt ist es für mich keine Überwindung, zumindest im Wasser nackt zu bleiben - auch wenn niemand folgt.

Und nun das wichtigere Argument. Ich verabrede mich erneut. Jeder erwartet, dass ich mich so verhalte, wie das letzte mal. Einmal als Naturist akzeptiert, kann ich dabei bleiben. Selbst dann, wenn ich nachkomme und alle bereits in Badehose antreffe. War ich aber vorher in Badehose, wird Nacktheit Irritationen bewirken. (Genau das war ja meine Vorgabe als ich in Diez: Jeder erwartete von mir, dass ich nackt bade. Jedem, der sich anschloss, wurde es schon von anderen so deutlich angekündet, dass ich kaum wagte, es zu unterassen. Genau diese Freiheit habe ich genossen - nach dem Motto: "Ist der Ruf erst ruiniert, lebt es sich ganz ungeniert" )

Deshalb: Lasst euch nicht bestimmen! Wer Freunde für FKK-Unternehmungen gewinnen will, muss selber vorangehen. Es geht nicht nur um den einen Badetag. Wer nicht wagt, hat die Chance verpasst.

Gefühlt gehört Nacktheit einfach zu mir. Nur, wo ich nackt akzeptiert bin, bin ich so akzeptieren, wie ich sein möchte. Selbst wo nur ich nackt bin, alle anderen bekleideten, ist es mir wichtig, als Naturist aufgenommen zu sein. Das gilt, wenn ich nackt vor einer Jugendgruppe stehe, die ich gerade erst kennenlerne, aber natürlich erst recht vor Freunden. Wo ich nicht offen nackt sein kann, verheimliche ich etwas. Das ist keine Grundlage für echte Freundschaft. Dieses Akzeptiertsein kann ich nur nackt erleben, nicht allein, aber wohl als einzig Nackter. Deshalb fühle ich mich einfach glücklich, ungeniert nackt vor für Naturimus aufgeschlossenen Menschen zu stehend angesprochen und als Naturist wahrgenommen zu sein, auch, wenn eine Gruppe Jugendlicher mich nur aus skeptischem Interesse etwas amüsiert, aber doch mit Sympathie, anspricht. So - mit Sympathie - ist es ein tolles Gefühl, neugierig begafft nackt vor anderen zu stehen.

Oder mal eine andere Situation: Ich bin mit einer Gruppe am Fluss (oder Teich) und irgendein Gegenstand fliegt ins Wasser, z. B. ein Ball beim Fussballspielen. Um ihn zurückzuholen, muss jemand ins Wasser.

Wie reagiert ihr?

-Wartet ihr, ob ein anderer ihn holt?

-Steigt ihr in Kleidung, wie ihr seid, ins Wasser? oder in Unterhose?

-Zieht ihr euch komplett aus, um nackt ins Wasser zu steigen?

Ich würde in jedem Fall das letzte bevorzugen. Es wäre ein willkommener Vorwandt, wo ich es mich ohne Veranlassung nicht trauen würde.

So habe ich hier in Balduinstein an der Ortspromenade - wo selbst ich nur in Badehose schwimmen würde - einen Ball nackt aus dem Wasser geholt. Fremde sind allerdings erst gekommen, als ich aus dem Wasser herauskam. Wären sie vorher da gewesen, hätte ich mich wohl hier nicht getraut.

Einen Hund, der im Eis eingebrochen war, habe ich dagegen in voller Montur gerettet.

Am Erlabrunner See (es war kaum Betrieb und das FKK-Verbot noch nicht ganz so streng wie heute) bin ich vor langer Zeit von Kindern gefragt worden, weil ich bereits nackt auf der Wiese lag. Unaufgefordert wäre ich nur nicht direkt vor ihnen aufgestanden.

Am Diezer Baggersee war ich grundsätzlich nackt, meist im Eingangsbereich zum FKK-Abschnitt. Angefreundet habe ich mich mehr mit Jugendlichen in Badehose als mit den kleinbürgerlichen Naturistent, und oft an der DLRG-Hütte Fußball gespielt - nur ich nackt. Eben deshalb habe ich meist den Ball aus dem Wasser geholt,

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Angenommen seid mit Freunden am Fluss- oder Seeufer, spielt Fussball und der Ball fliegt ins Wasser - oder auch urgendetwas anderes. In jedem Fall muss irgendjemand ins Wasser steigen, um es zurückzuholen.

Würdet ihr es de anderen ünerlassen? Warten, ob sie eine Lösung finden?

Wer würde es selber holen - in voller Montur, in Unterhose oder nackt?

Wer würde sich ggf. auch komplett ausziehen um ihn/es nackt zu holen?