Beiträge von Maleonu

    Was ich hier interessant finde, ist die differenzierte Betrachtungsweise von FKK ("naturisme") in Frankreich: wegen der vielen (und großen) FKK-Anlagen (centres de naturisme) meint man von außen ja gerne, Frankreich sei das FKK-Paradies schlechthin. Tatsächlich habe ich in Frankreich eine große Zurückhaltung erlebt, was FKK außerhalb der FKK-Anlagen angeht. Es gibt zwar auch "wilde" FKK-Strände, aber angesichts der Ausdehnung der Küsten sind es doch wieder verhältnismäßig wenige. Immer wieder lese ich auch davon, dass Gemeinden explizite Nacktbadeverbote aussprechen, auch an Stränden, die schon jahrzehntelang von Nacktbadern besucht werden. Die Haltung der Leute ist häufig: für FKK gibt es doch die FKK-Anlagen, sollen die Nackten doch bitte dort hin und nicht andere mit ihrem Anblick belästigen.


    Ob es in Frankreich wirklich einen spürbaren Trend hin zum FKK gibt, da bin ich skeptisch. Allerdings gab es in den letzten Wochen einige interessante Dinge: zuerst ein Stand einer Organisation für "freien Naturismus" bei der "Fête de l'Humanité" (das ist ein großes dreitätiges Festival zugunsten der linken Tageszeitung "L'Humanité"), wo die Vertreter des Stands auch selber nackt waren, das gab ein ziemlich großes Presseecho; kurz darauf die Annahme eines Vorschlags der Grünen im Pariser Gemeinderat, die Einrichtung einer FKK-Zone in einem der beiden Stadtwälder von Paris zu prüfen.


    Ich teile die Meinung des Artikels aus der Südwestpresse, dass die ausufernde Diskussion über Verbote von Burkini bzw. Burka tatsächlich dazu führt, die öffentliche Meinung bezüglich FKK zu verbessern (Recht auf Nacktheit als "westlicher Wert" in Abgrenzung zur befürchteten Islamisierung).

    Muss mich korrigieren: kein Rückschritt, denn die Textilbadetage gibt es wohl schon länger, aber bisher waren es wohl zwei Samstage im Monat, ab Oktober 2016 nur noch einer...


    War also vermutlich nicht so der große Erfolg, sonst wäre es nicht reduziert worden. Ist ja aber auch blöd, denn bei den Schwabenquellen ist man ja sonst darauf eingestellt, definitiv keine Badeklamotten zu brauchen - ich gehe mal davon aus, dass es immer mal wieder Besucher gibt, die keine dabeihaben und vom Textiltag überrascht werden.


    Zwar gibt es auch noch den "Mit-und-Ohne-Tag", aber da ist es ja dann nicht schlimm, wenn man ohne Klamotten ankommt, es geht ja auch ohne.

    Wieder mal ein Rückschritt:


    Zitat von Schwabenquellen

    TEXTILBADETAG
    NEU, ab Oktober 2016 - 1 x im Monat!
    Jeden 1. Samstag im Monat ist Textilbadetag!
    An diesem Tag können Sie die SchwabenQuellen ausschließlich mit Badebekleidung betreten.
    An den restlichen Tagen genießen Sie weiterhin das "hüllenlose" Badevergnügen.


    Nun ja, in den Schwabenquellen ist sonst ja fast immer FKK (nur dienstags ab 18 h "Mit und Ohne", aber da darf man ja auch ohne Klamotten). Insofern kann man es verschmerzen. Anscheinend meinen die Betreiber aber, hier einen Bedarf zu sehen. Gibt vermutlich doch zu viele, die sich auf keinen Fall ausziehen wollen und deshalb nicht in die Schwabenquellen gehen.


    Pervers ist es aber schon, saunieren mit Badesachen....

    Am Riedsee in Donaueschingen-Pfohren ist FKK möglich. Ich war dort nur einmal, ich meine, es lohnt eine sehr weite Anfahrt nicht (ist von Stuttgart immerhin 120 km weg).


    Als Anfänger kann es aber vielleicht einfacher sein, den FKK-Einstieg nicht direkt in der Nähe des Wohnortes zu machen - dann fällt es weg, dass man von Bekannten gesehen werden könnte. (Das ist zwar eigentlich nix schlimmes, wenn man sich aber noch unsicher ist, kann es vielleicht angenehmer sein ohne diese Befürchtung).


    Heute gibt in der Online-Ausgabe der Stuttgarter Zeitung übrigens eine Übersicht über die Seen rund um Stuttgart. Von den dort erwähnten Seen ist auch am Plüderhauser See FKK möglich (ist ausdrücklich zugelassen, aber ohne eigenen Bereich - an vollen Tagen sind die FKKler deshalb wohl eher Exoten). Von dem Seewaldsee bei Horrheim / Vaihingen a. d. Enz habe ich es mal gelesen, dass an einem der Seen Nacktbaden üblich sei, kann das aber aus eigener Anschauung nicht sagen.


    Ganz kurz zu "nackt in der Natur": rechtlich ist das normalerweise kein Problem. Es gibt ja inzwischen recht häufig privat organisierte Nacktwanderungen (z. B. http://natury.de), wo es normalerweise auch keinen Ärger gibt, soweit ich das sehe. Die Wanderer suchen sich aber normalerweise Strecken aus, an denen nicht zu viel Betrieb ist (und zur Einkehr nach der Wanderungen geht es angezogen).

    Für den Anfang ist es vom Gefühl her vielleicht besser an einem "offiziellen Bereich". Grundsätzlich kann man aber schon davon ausgehen, dass es o. k. ist, wenn auch andere Nackte da sind bzw. wenn man weiß, dass an einer bestimmten Stelle normalerweise Nackte vorhanden sind.


    Die Rechtslage bezüglich Nacktheit ist ja nicht so ganz einfach, vor allem gibt es viele falsche Vorstellungen (das aber leider auch bei Leuten, die es eigentlich besser wissen müssten). Nacktsein in der Natur ja erstmal nicht unbedingt verboten. An Seen oder anderen Gewässern ist das einigermaßen klar, außer falls es von der Gemeinde eine Benutzungsregelung (Satzung) gibt. Am Epplesee in Karlsruhe ist z. B. in einer solchen Satzung festgelegt, wo sich der FKK-Bereich befindet, und dass es eine Ordnungswidrigkeit ist, wenn man außerhalb dieses Bereiches nackt ist. In Tübingen-Hirschau gibt es so eine Regelung soweit ich weiß nicht, aber das heißt dann eben nicht, dass FKK verboten wäre. Für Kirchentellinsfurt weiß ich sicher, dass es zwar eine Satzung gibt, aber diese verbietet FKK nicht (ordnungswidrig ist es dort aber z. B., seinen Hund im See baden zu lassen). Im allgemeinen hat man wegen Nacktsein am See aus rechtlicher Sicht also nichts zu befürchten.


    Im Schwarzwald kenne ich die Nagoldtalsperre (kein FKK, soweit ich weiß) und die Schwarzenbachtalsperre (ganz schön, FKK sporadisch, aber wenn es voller ist bin ich mir nicht sicher, ob es dann noch praktiziert wird). Das ist aber von der Entfernung bzw. Fahrtdauer her nicht näher als Karlsruhe.


    Am Aileswasensee ist es schon etwas lustig mit der Straße direkt oberhalb des FKK-Bereichs, aber sehen kann man von dort nur, dass es Nackte gibt, genauer schauen geht nicht wirklich, weil man nicht anhalten kann an der Stelle....

    Hallo,


    ich komme leider nicht so oft dazu, an Seen zu fahren, wie ich gerne möchte, aber ich habe doch einen ganz guten Überblick, denke ich.


    In der näheren Umgebung von Stuttgart sind ja leider nicht so arg viele Seen, deshalb sind die auch oft überlaufen, wenn schönes Wetter ist. Hier wird es also nur dann etwas ruhiger sein, wenn das Wetter nicht ganz so gut ist. Bei schönem Wetter, zumindest in den Ferien oder sonst am Wochenende, ist fast überall sehr voll.


    Der nächste See von Waldenbuch aus dürfte Kirchentellinsfurt sein, der ist aber für Anfänger nicht zu empfehlen, da in den FKK-Bereich auch recht viele Leute mit sexuellen Absichten hingehen.


    Hirschauer Baggersee ist o.k., aber für Anfänger ebenfalls eher schwierig, weil die FKK-Ecke dort sehr einsehbar ist, und wenn es voll ist, drängen die Textilträger in den (nur inoffiziellen) Bereich.


    Aileswasensee bei Neckartailfingen wäre sicher ganz o.k. (offizieller FKK-Bereich vorhanden). Dort ist aber ebenfalls ziemlich voll, und ich persönlich finde das Wasser dort nicht schön (schlammiger Untergrund, geringe Wassertiefe im ganzen See).


    Im Welzheimer Wald liegt der Aichstrutsee, ist ganz schön, lohnt aber die weite Anfahrt FKK-technisch nicht wirklich, die FKK-ler sind dort nur vereinzelt, und wenn mehr Leute dort sind, dann sieht man praktisch nur noch Textil. In der Umgebung dort sind einige kleinere Seen dieser Art, dort soll es ähnlich sein.


    Wenn du auch mal weiter weg fahren willst, würde ich fast den Epplesee bei Karlsruhe empfehlen. Dort gibt es ganz unterschiedliche Bereiche: vom Parkplatz aus gesehen (Ostseite, dann Nordufer entlang) erst rein textil, dann viel gemischter Bereich, dann hinten bei Restaurant Seegugger der offizielle FKK-Bereich (wo aber am Anfang erst mal rein textil praktiziert wird, vermutlich weil der Anfang des FKK-Bereichs von der Treppe, die vom Seegugger runterführt, sehr gut einsehbar ist), dann um die Kurve der Bereich der militanten Nackten (die einem fast die Kleider vom Leib reißen wollen, wenn man sich nicht auszieht oder gar mit Badesachen daherkommt), hinten schließlich der entspannte Teil des FKK-Bereichs: dort ist zwar ca. 95 % FKK, aber man wird auch nicht blöd angemacht mit Textilien. Den letztgenannten Teil würde ich für den Einstieg empfehlen, ist vermutlich besser als ein gemischter Bereich.


    Karte Google Maps: der Punkt mit dem roten Marker ist der Bereich der FKK-Militanten, der andere Punkt der entspannte Bereich. Dort gibt es auch mehr Platz, am WE ist aber bei schönem Wetter auch recht voll.

    Generell sollte der Genitalbereich genauso eingecremt werden wie andere Stellen des Körpers auch, es würde wenig Sinn machen, diesen auszulassen. Vor allem dann, wenn der Körper ansonsten schon gebräunt ist, aber der Genitalbereich noch nicht, müsste ein etwas höherer LSF benutzt werden; ansonsten derselbe wie für den Rest des Körpers (der Genitalbereich ist nicht sonnenempflindlicher als die übrige Haut). Was für ein LSF genau zu verwenden ist, hängt natürlich vom Sonnenstand (Tageszeit/Jahreszeit/Breitengrad) und von der individuellen Sonnenempfindlichkeit ab. Nach meiner Erfahrung passieren die meisten Unfälle (=Sonnenbrände) nicht wegen zu kleinem LSF, sondern bei zu spätem oder zu nachlässigem Eincremen.


    Ob es beim FKK stört, wenn der Penis beim Eincremen steif wird, hängt vor allem davon ab, wie du dich benimmst. Wenn du das Eincremen dieser Partie ganz besonders ausführlich machst und dann mit einem steifen Penis in der Gegend rumläufst, dann stört es. Wenn du dagegen den Genitalbereich nicht wesentlich anders eincremst wie den Rest des Körpers und bei einer beginnenden Erektion erst mal auf deinem Platz bleibst, bis sich das ganze wieder beruhigt hat, dann stört es nicht.

    Hallo und herzlich willkommen im Forum,


    du schreibst, dass du zuhause oft nackt bist, das ist schon mal ein erster Anfang, so gewöhnst du dich zumindest an das nackte Körpergefühl. Dann steht einem Ausflug nach draußen nichst mehr im Weg. Zu den einzelnen Fragen:


    1. Das nächste von Basel aus gesehen, was mir bekannt ist, sind die Isteiner Schwellen am Rhein (mit Zug in einer Viertelstunde vom Badischen Bahnhof in Basel nach Efringen-Kirchen). Karte anbei. Sehr schön da, müsstest dich halt umschauen, wo die Nackten sind, vor allem direkt an/in den Stromschnellen gibt es auch Angezogene (es ist ja einfach wildes Rheinufer, deshalb gibt es natürlich auch keine Verpflichtung, nackt zu sein).


    Ansonsten musst du halt mal im Netz etwas recherchieren (=>früher hat man hierzu immer nacktbaden.de empfohlen, das ist als Überblick ganz sinnvoll, wird aber nicht richtig gepflegt; iswimnu.de ist wohl inzwischen besser). Insgesamt ist es in Deutschland wohl etwas einfacher als in der Schweiz oder in Frankreich.


    2. Klar kannst du alleine hingehen. Als Spanner wirst du nur dann abgestempelt wenn du dich entsprechend verhältst. Natürlich darf man andere Leute anschauen, aber Glotzen ist nicht so schön. Es ist im Prinzip genau so wie sonst auch, wenn du jemand angezogenes anglotzst, ist das auch komisch.
    3. Auch an FKK-Stellen sind viele Leute nur für sich, es gibt keinen Zwang, jemanden anzusprechen, und falls du selbst angesprochen werden solltest, gibt es auch keine Zwang, darauf einzugehen.
    4. Spielt keine Rolle, vielleicht ist es an FKK-Stellen sogar entspannter diesbezüglich. Menschen sehen nun mal unterschiedlich aus und sind deshalb doch alle gleichwertig.


    Erlaubt ist FKK generell überall, wo es nicht anders Ausgewiesen ist. Aber man(n) hat schnell ne Anzeige wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses am Hals.


    Als Anfänger ist es wohl nicht so einfach, den Nackt-Pionier zu spielen, insofern würde ich dazu raten, erstmal Orte zu wählen, an denen FKK üblich ist.


    Außerdem ist das mit der "Erregung öffentlichen Ärgernisses" sachlich falsch, das ist nämlich ein anderes Kaliber von Delikt; wenn, dann kommt "Belästigung der Allgemeinheit" (§ 118 OWiG) in Betracht (alles Rechtslage in Deuschland). Sorry, wenn das besserwisserisch rüberkommt, aber Erregung öffentlichen Ärgernisses ist ein Sexualdelikt, insofern habe ich etwas dagegen, wenn das in einem FKK-Forum durcheinandergeschmissen wird ... wobei das zugegebenermaßen auch in Presseberichten ständig passiert.


    Viel Erfolg, darfst dann ruhig mal berichten!

    Erektion mag grundsätzlich eine natürliche körperliche Reaktion sein. Bei FKK geht es jedoch definitionsgemäß um nicht-sexuelle Nacktheit. Diese Definition ist im Grundsatz auch gut und sinnvoll, denn nur mit einer solchen Abgrenzung kann eine allgemeine Akzeptanz von Nacktsein in der Öffentlichkeit (zumindest an manchen Orten) erreicht werden.


    Aus diesem Grund gilt an ausgewiesenen FKK Orten die Regel: keine Erektion zur Schau stellen. Insofern gilt an FKK-Orten eben NICHT, dass Erektionen als "natürliche körperliche Reaktion" zu akzeptieren sind. Es entspricht auch nicht der Realität an FKK-Orten, dass ständig "natürliche Erektionen" zu sehen wären, vielmehr hat dies eher Seltenheitswert.


    (Etwas anderes gilt nach meiner Auffassung für ungewollte Erektionen, hier habe ich mich immer gegen Verteufelung ausgesprochen - aber letztlich wird aus dem Verhalten einer Person schnell klar, ob die Erektion gewollt ist oder nicht.)


    es ist eben eine körperliche, normale Situation und eigentlich irgendwie auch ein Kompliment.


    DIe Idee, dass eine Erektion als Kompliment angesehen werden könne, sollte man im Zusammenhang mit FKK wirklich ganz schnell vergessen. Wenn sich Anwesende eine Meinung über eine sichtbare Erektion bilden sollten, dann dürfte das mehrheitlich in Richtung "aufdringlich" oder "schlechtes Benehmen" gehen. Dies als "Kompliment" zu empfinden würde ja voraussetzen, dass es eine Interaktion zwischen dem "Träger" der Erektion und dem/der Betrachter(in) gibt - und gerade eine solche Interaktion (=> man(n) macht deutlich, dass mit der sichtbaren Erektion jemand bestimmtes gemeint sein soll) führt wohl fast immer dazu, dass es als zudringlich empfunden wird.

    Auch 2016 hat das Inselbad und vor allem der dortige FKK-Bereich (mit eigenem Schwimmbecken) geöffnet.


    Gerade an warmen Tagen ist es für Gelegenheitsbesucher sehr empfehlenswert, rechtzeitig zu kommen oder eine 10er-Karte zu haben, um nicht in der Schlange anstehen zu müssen, das kann nämlich sehr lange dauern.


    Seit einer Woche gelten nun auch die "normalen" Öffnungszeiten, abends also bis 20.30 h (Badeschluss 20.00 h, letzter Einlass 19.30 h).


    Jetzt stimmt ja auch das Wetter, es gibt es also keinen Grund mehr, nicht hinzugehen!

    Ja, das entspricht ganz meiner Meinung zu den Angeboten in und um Stuttgart. Die Schwabenquellen finde ich einfach überteuert, das Saunen-Angebot im Leuze lässt zu einem viel günstigeren Preis nichts zu wünschen übrig. O. K., die warmen Becken lassen in den Schwabenquellen FKK-Feeling aufkommen, aber man muss sich schon überlegen, ob man deshalb das Dreifache bezahlen möchte.


    Noch zu den erwähnten Wasserbecken im Leuze: im "Normalbetrieb" gibt es im Saunabereich nur ein kleines Kaltwasserbecken. Von Mittwoch bis Samstag stehen dann noch jeweils von 21 h bis Badeschluss um 22.40 h die große Kaltbadehalle und das Warmwasser-Bewegungsbad zur textilfreien Nutzung zur Verfügung.


    Noch ein Vorteil des Leuze: hier gibt es echtes Mineralwasser.

    Kenntnisfreie Spekulationen über die Rechtslage halte ich für wenig sinnvoll. "Erregung öffentlichen Ärgernisses" ist ein Straftatbestand aus dem Abschnitt "Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung", das ist durch nacktes Rumlaufen nicht erfüllt, nicht mal in der Fußgängerzone. Der Text lautet: "Wer öffentlich sexuelle Handlungen vornimmt und dadurch absichtlich oder wissentlich ein Ärgernis erregt, wird (...) bestraft."


    Der einzige Paragraph, der hier eine Rolle spielen könnte, ist "Belästigung der Allgemeinheit" (§ 118 OWiG, Gesetz über Ordnungswidrigkeiten). Text: "Ordnungswidrig handelt, wer eine grob ungehörige Handlung vornimmt, die geeignet ist, die Allgemeinheit zu belästigen oder zu gefährden und die öffentliche Ordnung zu beeinträchtigen." Das ist ein Gummiparagraph, der auf alles mögliche angewendet wird, z. B. auch auf Lärmstörungen oder Müll in die Landschaft werfen.


    Bei Nacktsein in der Fußgängerzone könnte es mit diesem Paragraphen Ärger geben, im Wald normalerweise nicht.


    Wer es nicht weiß: hierzulande gibt es im Sommerhalbjahr zahlreiche Nacktwanderungen, die privat organisiert werden, an denen eigentlich jeder (nach vorheriger Anmeldung) teilnehmen darf. Wenn man zu mehreren wandert, ist die Gefahr, Ärger zu bekommen, noch geringer als allein (dann sieht jeder, dass es sich um Wanderer handelt, wenn jemand allein nackt rumläuft, kann es immer mal Leute geben, die meinen, es sei Exhibitionismus im Spiel).

    Die Gleichung "Sauna = FKK" stimmt leider nicht, auch dann nicht, wenn es vorgeschrieben ist, in der Sauna die Badebekleidung abzulegen (was in Deutschland immer noch der Normalfall ist).


    In manchen Thermen findet sich bei den Regeln für die Sauna der Hinweis: "Die Saunaanlage ist keine Einrichtung der Freikörperkultur" - dann folgt die Bitte, sich außerhalb der Saunen zu verhüllen.


    Das entspricht sicher auch der Einstellung vieler Besucher, die zwar in die Sauna gehen, aber eben keine FKK-Anhänger sind. An einen FKK-Strand würden viele der Saunabesucher niemals gehen. Genaus diese Besuchergruppe will man nicht verschrecken, deshalb solche Regelungen. Außerdem schwingt noch die Angst mit, zuviel Nacktheit würde frivolen Betätigungen der Gäste Vorschub leisten.


    Die Bäder der Kristall-Gruppe, zu denen das Palm Beach gehört, sind dagegen sehr nacktheitsfreundlich. Dort gibt es auch fast überall FKK-Angebote (z. B. Saunaevents mit FKK-Schwimmen).

    Im Prinzip ist es natürlich richtig, dass Schwule charakterlich nicht anders sind als andere Menschen.


    Einen kleinen Unterschied gibt es aber schon, und das ist die Erfahrung des Coming Out. Dieser Prozess ist für viele schwierig und schmerzhaft, gerade dadurch kann er prägend für die Persönlichkeit werden. Die Erkenntnis und das Akzeptieren, in einem (nicht ganz unbedeutenden) Punkt anders zu sein als die Mehrheit, kann schon zu einer größeren Offenheit führen, zu einer größeren Bereitschaft, Vorgaben der Gesellschaft kritisch zu hinterfragen oder sich bewusst darüber hinwegzusetzen.


    Wie gesagt. "kann" (muss aber nicht!).

    Der hintere Bereich war lange Zeit abgesperrt (zuvor war dort das "Versehrtenbad" mit einem kleinen Schwimmbecken, das wurde dann irgendwann stillgelegt) und wurde erst vor einigen Jahren wieder geöffnet und dem FKK-Bereich zugeschlagen. Damals wurden dann auch ein paar zusätzliche Bäume gepflanzt, die brauchen aber noch ein paar Jahre, bis sie als Schattenspender taugen (falls sie den trockenen und heißen Sommer 2015 überleben sollten - ich hoffe mal, dass sie mit Wasser versorgt werden).

    Nein, hab ja kein problem mit denen.

    Ich meinte mich halt zu erinnern, dass du dich mal in diese Richtung was geschrieben hattest, deshalb habe ich so weit ausgeholt. Wie schon gesagt: ein Stück weit kann ich Probleme mit gewissen Verhaltensweisen komplett nachvollziehen.


    Es gibt so Orte, wo man als junger Mann sicher sein kann, dass die Blicke aller anwesenden Männer sich auf einen richten, wenn man frisch ankommt. (Meistens legt sich das dann schnell wieder, aber manchmal gibt es so Dauerbeobachter, die einen nerven.)


    Ich glaube schon, dass man sich damit einfach auseinandersetzen sollte, es ist einfach Fakt, ganz egal, was man davon hält. Deshalb finde ich es sinnvoll, sich klar zu machen, dass diese nervigen Erscheinungen eben nur nervig, aber normalerweise nicht "gefährlich" sind und mit einem gesunden Selbstbewusstsein vielleicht auch schnell ausgeblendet werden können. Ich finde es jedenfalls schade, wenn man sich deshalb vom FKK abhalten lässt.

    Das ist doch mal ein Thema, das manche hier (aus ganz unterschiedlichen Gründen), in eine gewisse Anspannung versetzen wird, mal ganz neutral formuliert.


    Also erstmal ist es natürlich so, dass Schwule (Lesben/Bisexuelle natürlich auch) im Prinzip dieselben Dinge tun wie andere Menschen auch. Bei Freizeitaktivitäten wird die sexuelle Orientierung eher sichtbar als z. B. in beruflichen Zusammenhängen. Und auch wenn es sich um Minderheiten handelt: ganz so wenige sind es nicht.


    Dennoch bin ich (und das sage ich sozusagen als "Insider" was schwule Männer angeht) ganz klar der Auffassung, dass es an FKK-Plätzen im allgemeinen deutlich mehr Schwule gibt als anderswo.


    Das ganze hat schon eine gewisse Tradition. Klassische Urlaubsziele von Schwulen, die sich in den letzten 40 Jahren herausgebildet haben (ich nenn mal aus dem Mittelmeerraum, ohne Anspruch auf Vollständigkeit: Mykonos, Gran Canaria, Sitges, Ibiza) waren immer mit dort vorhandenen FKK-Stränden verbunden, einfach weil diese im Ruf sexueller Freizügigkeit standen und deshalb dort eine ganz andere Offenheit gelebt werden konnte als anderswo (gerade früher, als offen schwules Leben sonst noch nicht möglich war). Die Strände waren und sind ja oft "weit draußen", weshalb man dort vor den Restriktionen der Gesellschaft ungestört war - genauso wie auch die Nacktliebhaber solche Nischen suchen mussten.


    Aus den gleichen Gründen hat es sich an "wilden" FKK-Plätzen hierzulande etabliert, dass sich verstärkt schwule Männer dort eingefunden haben. Gerade in den Vor-Internet-Zeiten waren solche Treffpunkte sehr wichtig, um überhaupt die Möglichkeit zu haben, andere kennenzulernen. Dabei gibt es ganz unterschiedliche Verhaltensweisen: viele kommen an solche Orte genau so wie andere Besucher auch (am Baggersee z. B. zum Baden und Sonnen) - andere haben dagegen "mehr" im Sinn und wollen vor Ort Kontakte knüpfen oder gleich direkt "zur Sache kommen". Es hängt vom konkreten Ort und oft auch von der Uhrzeit ab, welche Gruppe überwiegt. In Schwimmbädern mit Eintritt oder an anderen "überwachten" Plätzen geht es normalerweise gesittet zu, während es an abgelegenen Stellen mit Rückzugsmöglichkeiten häufig anders aussieht.


    Ich selbst bin dadurch zum FKK gekommen, dass ich von einer schwulen Ecke am Baggersee erfuhr und mir das dann angeschaut habe. Dort habe ich zum ersten Mal in der Nähe meines Wohnorts Nacktbader gesehen - ich habe mich dann (als ich zum zweiten oder dritten Mal da war) sozusagen angepasst und fand das dann prima.


    An vielen Plätzen haben sich auch gewisse "Ordnungen" eingestellt: hier die Ecke für die "gewöhnlichen" FKKler, dort die Ecke für die Schwulen. Solche Ordnungen werde aber eher weniger, d. h. manche Heteros gehen lieber zu den Schwulen (gerade Frauen ist das dort manchmal lieber!), andere Schwule haben kein Bedürfnis, die Nähe zu anderen Schwulen zu suchen. So ähnlich ist es ja auch mit FKK-/Textilstränden, auch dort gibt es die Tendenz zur Vermischung.


    Jetzt hattest du in früheren Beiträgen ja schon geschrieben, dass du mit Schwulen ein Problem hast. Ich gehe jetzt einfach mal davon aus, dass das von schlechten Erfahrungen her kommt, weil du angeglotzt oder blöd angesprochen wurdest. Hierzu kann ich nur sagen: auch ich war schön öfters mal genervt von den Verhaltensweisen schwuler Männer an solchen Orten. Wenn man permanent angeglotzt oder verfolgt wird, ist das einfach nicht schön. Früher bin ich auch manchmal auf unangenehme Art angesprochen worden und fand das nervig. Das kommt heute kaum noch vor, außerdem kann ich mich heute besser abgrenzen.


    Immerhin scheint es dich ja bisher nicht davon abzuhalten, weiter zum FKK zu gehen (bei vielen ist es bestimmt so, dass sie nach unschönen Erfahrungen FKK meiden). Wenn es zu störenden Sachen kommt, kann ich nur den Ratschlag geben, das ganze möglichst cool zu nehmen. Niemandem wird was weggeschaut. Wenn jemand zu penetrant glotzt, darf man diesen auch darauf ansprechen. Wenn man blöd angequatscht wird, darf man blöd zurückquatschen. Und wenn jemand einfach nur nett zu einem ist: ja, es kann sein, dass Hintergedanken dabei sind. Das ist erst mal nicht schlimm, davon wird man nicht selbst schwul. Wenn es in eine eindeutige Richtung geht, die man nicht will: einfach die Sache klarstellen oder halt das Gespräch beenden. Grund zur Panik besteht nicht (auch dann nicht, wenn man feststellen sollte, dass man vermutlich der einzige Heteromann unter lauter Schwulen ist - auch das ist nicht ansteckend).


    Es kann ein Problem sein, wenn irgendwo nur wenige Jüngere sind - dann ist die Wahrscheinlichkeit schon groß, dass bei manchen der Herren der Hormonspiegel steigt. Viele finden halt jüngere Männer begehrenswerter, diese sind dann in einer potentiellen "Lustobjekt"-Rolle. Wie gesagt: ich habe das früher selber schon erlebt, wie unangenehm das sein kann und wundere mich immer wieder darüber, wie bescheuert sich manche verhalten. Da muss man einfach lernen, darüber zu stehen. Und vielleicht daran denken, dass Frauen solche Erfahrungen viel häufiger machen, und das nicht nur am FKK.

    Die kleinen abschließbaren Wertsachenfächer gibt es auch in der Variante mit Münzen. Es kann nur passieren, dass alle belegt sind. Die Fächer gibt es sowohl im FKK-Bereich als auch davor, unmittelbar am Eingang zum FKK.


    Für die großen Spinde braucht man dagegen ein mitgebrachtes Vorhängeschloss.


    Die nächsten Tage bieten sich für einen Besuch im Inselbad wettermäßig an. Allerdings dürfte es auch proppevoll sein dort. Das betrifft den FKK-Teil nicht so arg, weil es dort auch an den vollsten Tagen immer noch genügend Platz gibt. Aber an der Kasse ist mit langen Wartezeiten zu rechnen (hier ist es von Vorteil, im Besitz einer Zehnerkarte zu sein oder rechtzeitig zu kommen). Außerdem muss an solchen Tagen klar sein, dass es keine Parkmöglichkeiten gibt. Auf dem Parkplatz, der für die Größe des Bades echt winzig ist, herrscht das blanke Chaos, d. h. wer reinfährt, braucht nicht mit einem freien Parkplatz zu rechnen, aber wird dennoch einige Zeit dort verbringen, bis die Ausfahrt wieder möglich ist... Dringender Rat: mit Öffentlichen kommen!

    ...is doch ganz klar, dass man sich in der Schulzeit nicht nackt unter die Dusche stellt, egal ob die Zeit da wäre oder nicht.

    So absolut würde ich das nicht setzen. Es mag ja sein, dasss diese Einschätzung die derzeitige Durchschnitts-Realität in den Schulen abbildet, aber ich finde es ganz und gar nicht richtig, so zu tun, als ob es nicht anders sein könnte! Ich glaube immer noch daran, dass sanfter Druck hier hilfreich sein könnte, d. h. die Lehrer sollten Duschen aktiv unterstützen, und zwar aktiv von der Grundschule an. Aber es ist natürlich für die Lehrer in jeglicher Hinsicht viel bequemer, in diese Richtung gar nichts zu unternehmen, und von "oben" (Schulverwaltungen/Ministerien) kommt da vermutlich auch keine Unterstützung.


    Gäbe es diesen allgemeinen Konsens, dass Duschen nach dem Sport dazugehört, würde sich die übertriebene Scham erst gar nicht so ausbreiten. Klar, gerade in der Pubertät hätten einige ihre Schwierigkeiten, jedoch würden diejenigen, die sich gar nicht überwinden können, ihre Strategien schon entwickeln. Aber ganz sicher wäre die heutige Entwicklung bei der jüngeren Generation (bei der ich den Eindruck habe, dass generell der Anblick eines nackten menschlichen Körpers als verabscheungswürdig angesehen wird und Ausziehen vor anderen deshalb zur Horrorvorstellung mutiert) eine andere.