Ich bin mir nicht so sicher, dass die Basta-Rhetorik die richtige ist. Ich plädiere eher dafür, zu differenzieren. Es ist erstmal ein Unterschied, ob man nur erotische Gedanken hat oder ob man auch erotische Handlungen vornimmt. Erotische Gedanken könnte ich auch haben, wenn ich mit einer Freundin z. B. einfach nur Tee trinke, Handlungen aber lieber nicht so einfach. Akzeptierte Handlungen setzen Einvernehmlichkeit voraus und da gibt es dann auch wieder die Unterscheidung der Einvernehmlichkeit mit der Partner(in) und der eines potenziellen Beobachters.
Ist aber eine Erektion schon eine Handlung? Definitiv nicht, diese ist lediglich eine Eigenschaft. Die Erektion an sich ist eigentlich völlig banal: Ein bisschen Blut wechselt den Ort im Körper und im Durchschnitt wird der deutsche Penis um ca. 6 Zentimeter größer und ändert den Neigungswinkel. Also technisch und medizinisch eigentlich alles ziemlich bedeutungslos, um darum so einen Wind zu machen.
So ging der Thread hier 2009 mal los:
Er hat allerdings Angst daß er eine Erektion bekommt und daß das jmd sieht.
Basta ist sicher falsch, wenn es um Ängste geht. Und es geht bei der Erektion auch nicht immer um anschließende sexuelle Handlungen. Die Antwort nur auf diesen Sonderfall zu reduzieren, reicht daher überhaupt nicht aus. da die Frage nach "Erektion beim FKK?" Sex gar nicht beinhaltet.
Interessant ist auch, dass die Frauen, die sich in diesem Thread zu Wort gemeldet haben, dies eher als "passiert halt" abgetan haben. Große Empörung kam hier ausschließlich von Männern. Bellen etwa die getroffenen Hunde am lautesten?