Beiträge von Fra_Diavolo

    Bochum absteigen? Die haben sich in der zweiten Liga aber gerade stabilisiert...


    Meister dürfte der FC Bayern werden, da er die internationale Belastung besser wegsteckt als der BVB - bei Gladbach wäre zwar das internationale Geschäft möglich, für die Meisterschaft ist der Kader jedoch zu dünn besetzt.


    Abstieg? Ich denke an Freiburg, dessen jüngste Transferentscheidungen nicht wirklich nachvollziehbar waren. Ansonsten ist der Kampf offen, von Wolfsburg abwärts kann es jeden treffen (und es wäre eine klammheimliche Freude, wenn Magaths VW-Truppe in den Abstiegsstrudel hineingezogen wird). Befürchte jedoch eher, dass Nürnberg einbricht und Augsburg noch in die Relegation gelangt.


    Die Behauptung des "Generalverdacht" der vor allem von Datenschützern vorgebracht wird stehe ich skeptisch gegenüber denn was ist dann mit dem Polizist an der Straßenecke der den Verkehr beobachtet? Da stehen doch auch alle vorbeifahrenden Autos unter "Generalverdacht".


    Es geht mir nicht um hysterischen Datenschutz, sondern um die Ausgewogenheit von Zweck und Mittel. Der Polizist am Straßenrand lässt jeden normalen PKW ohne größere Aufmerksamkeit passieren und zieht jene aus dem Verkehr, die entweder Schlangenlinien oder mit erhöhter Geschwindigkeit fahren und somit ein Verkehrsrisiko darstellen. Eine Kamera im Saunabereich zeichnet jedoch alle und alles auf – eben nicht nur Pärchen, die ihren Fortpflanzungsakt nicht im heimischen Schlafzimmer vollziehen können.


    Wie wichtig Überwachungskameras in Bahnhöfen und an Bahnsteigen sind hat sich doch vor kurzem noch wieder herausgestellt.


    Die Klientel, die Bahnhöfe unsicher macht, triffst du äußerst selten in der Sauna – weil man dort Eintritt zahlen muss, um überhaupt hineinzukommen. Somit sind die Zustände nicht unbedingt vergleichbar.



    Welche Nachteile hat der unbescholtene Bürger denn durch die Kameraüberwachung? Keine, denn die Aufzeichnungen tauchen ja nirgendwo auf und was das Personal über die Kamera sieht wird sie genauso sehen wenn sie an der Stelle steht wo die Kamera angebracht wurde.


    Mit dem Unterschied, dass ein gaffendes Personal kaum in der Lage ist, die Sinneseindrücke des Auges digital speichern zu können...Lass dir doch gleich eine Renate-Künast-Spycam in Küche und Wohnzimmer installieren, die jedes mal Alarm auslöst, wenn du zu Pommes Frites oder der Zigarette greifen willst ;)
    Ergo: es gibt immer Menschen, die erst einmal definieren müssen, wer als “unbescholten” durchgehen kann…


    Nachtrag: Es gibt auch ein Grundrecht auf körperliche Unversehrtheit, und dafür muss aus gesorgt werden.


    Dann soll der Staat den privaten Waffensitz erlauben, damit die Bürger in der Lage sind, sich und ihr Eigentum zu schützen.

    Schwierige Frage, ich bin mehrfach in Erding zu Gast gewesen und habe Paare, die über Zungenküsse hinaus Zärtlichkeiten ausgetauscht haben, nicht als Massenphänomen erlebt. Prinzipiell geht eine Aufsicht, die solches Verhalten unterbindet, natürlich in Ordnung, denn es gibt angenehmere Situationen als dem öffentlichen Treiben zweier 35-jähriger beiwohnen zu müssen, die stolz darauf sind, wenn sie für verliebte Teenies gehalten werden. Aber im vorliegenden Fall würde ich die Videoüberwachung doch als unverhältnismäßig ansehen, denn womit soll sichergestellt sein, dass hier keine Nebenerwerbsquelle erschlossen wird? Von dem unpassendem Generalverdacht gegenüber ihren Kunden mal abgesehen.


    Genau. Es ist doch für eine Gesellschaft allemal besser, daß ein Kind in Liebe erzogen wird (egal ob von Mann/Frau, Mann/Mann oder Frau/Frau) und dabei idealerweise die andernorts angesprochenen Werte wie Fleiß usw vermittelt bekommt, als daß es vernachlässigt wird und auf die schiefe Bahn gerät.


    Du begreifst offenbar noch immer nicht den wesentlichen Zusammenhang, nämlich wie es homosexuellen Paaren möglich sein soll, Kinder zu zeugen. Sie müssen sich auf künstlichem oder juristischem Wege beschaffen, was ihnen die Natur nicht bieten kann, die auf die Bipolarität von Mann und Frau angelegt ist – und eben nur durch die biologischen Unterschiede zwischen Mann und Frau überhaupt in der Lage ist, neues Leben zu erzeugen. Wenn also Kinder auf dem Wege der medizinischen Reproduktionstechnik zugunsten homosexueller Paare erzeugt werden, ist damit immer das Risiko verbunden, dass ihnen die biologisch angestammte Elternschaft vorenthalten werden muss, will man nicht die Axt an das Zusammenleben der homosexuellen Kleinfamilie legen.



    Inwiefern ist die Gesellschaft durch homosexuelle Partnerschaften bedroht? Es dürften nicht weniger Ehen geschlossen werden wenn auch schwule oder lebische Paare sich offiziell verpartnern dürfen.


    Kaum jemand wird eine Bedrohung darin erkennen können, wenn erwachsene Homosexuelle in ihrem Privatbereich unbehelligt von den Paragraphen des Strafrechts ihr Leben führen können, wie sie es für richtig halten. Das Problem ist die penetrante Forderung nach einer Gleichstellung solcher Lebensgemeinschaften mit der Ehe, durch die der Staat letztlich den moralischen Relativismus fördert und bewährten Formen des Zusammenlebens entwertet.


    Fraglich ist zudem, ob eine konstante Anzahl von homosexuellen Menschen in einer Gesellschaft überhaupt existiert, oder ob hier Umwelteinflüsse eine stärkere Rolle spielen als auf dem ersten Blick angenommen werden kann. Bekanntlich halten nicht einmal die Lobbyorganisationen an dem Märchen vom schwul zur Welt gekommenen Baby fest, wonach Homosexualität auf einer vom Verhalten des einzelnen losgelösten genetischen Prägung beruhen würde. Prämiert man nun Formen des Zusammenlebens außerhalb der klassischen Ehe, wird dies die Verbreitung alternativer Lebensformen fördern, nicht aber Ansehen und Bedeutung der Ehe unberührt lassen.



    Die Institution Ehe ist nun mal nicht mehr zeitgemäß aus verschiedenen Gründen. Die Franzosen haben das erkannt und eine Art "Trauschein light" eingeführt, der meines Wissens für sowohl hetero- als auch homosexuelle Paare gilt und gut angenommen wird.


    Die Franzosen haben mit ihrer Einwanderungspolitik ebenfalls Schiffbruch erlitten, soll man ihnen darin ebenfalls nacheifern? Frankreich ist das Land, dass mit den Vorgängen des Jahres 1789 die Axt an die Wurzel der abendländischen Kultur gelegt hat. Zudem stellt dieser zivile Solidarpakt nur eine Vorform der Ehe da, nicht aber ihre Abschaffung.


    Die Kirche muß nun mal allmählich erkennen, daß sich eine Gesellschaft wandelt, wenn sie noch für voll genommen werden will.


    Was nützt es der evangelischen Nichtregierungsorganisation in Deutschland oder generell den Verbänden der protestantischen Häresie in der wesentlichen Welt, in nahezu allen Fragen des gesellschaftlichen und politischen Lebens auf der Welle des Zeitgeistes zu schwimmen? Bibel-in-gerechter-Sprache-Predigerin Margot Käßmann oder der Scharia-Befürworter, Erzbischof Williams von Canterbury? Das „öffentliche Ansehen“ dieser Gestalten im Vergleich zum Papst oder der Piusbruderschaft ändert nichts daran, dass ihre Botschaften kaum jemand mehr hören mag und ihnen die Kirchensteuerpflichtigen jährlich in Scharen davonlaufen.


    Die katholische Kirche wird als Institution agieren, wie sie Juan Donoso Cortes, Carl Schmitt oder Nicolas Gomez Davila geschätzt haben, oder sie wird nicht mehr sein.




    Wann mag der Tag kommen an dem eine offen lesbisch lebende Frau Päpstin wird?


    Der Tag wird nicht kommen, weil das unfruchtbare, relativistische, knochenerweichte und vergreiste Europa bis dahin der demographischen Entwicklung zum Opfer gefallen sein wird und die grüne Fahne des Propheten über den einstigen Städten des Abendlandes weht. Immerhin, Multikulti, Gender Mainstreaming und Schwulenparaden dürften in dieser Welt ebenfalls nicht mehr vorhanden sein.


    Sicher kann man groß über staatliche Maßnahmen diskutieren, was gefördert und was nicht gefördert werden sollt. Nur Realität ist weltweit: Die reichen, gut ausgebildeten Menschen haben wenig Kinder, die armen viele. In Thailand, wo große Bevölkerungsschichten in Slums leben und hungen, hat man schon an Kindergeld nur für Reiche gedacht. So ein Vorschlag ist doch pervers. Hilfe brauchen die Armen und die alleinerziehenden Mütter. Hilfe sollte dorthin kommen, wo sie gebraucht wird, und nicht Mittel zur Erziehung sein. Auch deshalb halte ich es für vernünftig, Förderungen an die Kinder zu knüpfen, auch wenn das eine Entwertung der Ehe mit sich bringt.


    Wir sind in den meisten Punkten einer Meinung, aber hier muss ich dir in aller Deutlichkeit widersprechen. Es gibt kein konstantes Niveau an Alleinerziehenden, Armen, gestörten Familien oder Slumbewohnern. Jede staatliche oder private Fördermaßnahme wird das Problem verstärken, dass ist nun einmal ein grundlegendes Gesetz der Ökonomie. Wer den Bau von Solarzellen, Genmais oder Tabak subventioniert, wird mehr Solarzellen, Genmais oder Tabak auf dem Markt vorfinden, und es verhält sich mit der Förderung dysfunktionaler Familienverhältnisse nicht wesentlich anders. Je mehr der Staat glaubt, hier eingreifen zu müssen, desto stärker verschärft er das Problem, weil er die natürliche Selektion außer Kraft setzt und Verhaltensweisen ermöglicht, die auf einem „freien Markt“ des evolutionären Prozesses allenfalls temporär denkbar wären.


    In Thailand mag es noch darum gehen, das Verhungern und Erfrieren anderer Menschen zu verhindern, obwohl jede Form der Entwicklungshilfe nicht weniger zerstörerisch wirkt als der Wohlfahrtsstaat im eigenen Land. Hierzulande bedeuten deine Fördermaßnahmen jedoch, Armut zu institutionalisieren, die nicht mit Verhungern verbunden ist, sondern mit der Verfettung in überheizten Wohnungen assoziiert werden muss.


    Ich denke man sollte die Vorteile der Natürlichkeit und unserer modernen Gesellschaft miteinander verbinden und zwar mit Verstand und Rücksichtnahme. Dazu zählt der natürliche Umgang mit Nacktheit genauso wie der vernünftige Umgang mit Technik und Energie und auch die Toleranz. Was die Einzelheiten angeht braucht man sich in einer toleranten Gesellschaft dann auch gar nicht einigen, denn wir wollen ja keine Gleichheit. Schade, daß das wohl eher Wunschdenken bleiben wird.. 8)


    Du übersiehst, dass die Gegenwart durchaus als gleichheitskrank gekennzeichnet werden kann, die einen sozialen Rangunterschied ebenso wenig dulden möchte wie die natürlichen Unterschiede zwischen den Geschlechtern, zwischen In- und Ausländern oder Hierarchien in Beruf, Familie und Kirche. Man kann sogar behaupten, dass diese Tendenz zur Nivellierung letztlich auch die Freiheit beseitigen wird, die nur auf dem Boden von Ungleichheit – sofern sie in einem gewissen Rahmen bleibt – erhalten werden kann.



    Den Niedergang der Gesellschaft sehe ich eher darin begründet, daß ohne Sinn und Verstand Kinder in die Welt gesetzt werden. Ein Kind braucht Zuneigung, Erziehung etc. Leider werden immer wieder Kinder gezeugt, ohne daß die Eltern bereit oder in der Lage sind die Verantwortung für das neue Leben zu tragen. Entweder weil nicht nachgedacht (und verhütet wurde) oder gar aus niederen Gründen, wie um Kindergeld oder Alimente zu kassieren..


    Der Wohlfahrtsstaat beseitigt die natürlichen Anreize zur Familiengründung in der Mittel- und Oberschicht, während er die Reproduktionsrate der Unterschicht durch seine auf Wurfprämien basierende Familienpolitik geradezu fördert. Ebenso verhält es sich mit anderen Formen dysfunktionaler Familien, die in einer vaterlosen Gesellschaft hoch im Kurs stehen – die alleinerziehende Mutter, einst Synonym für eine verantwortungslose Dirne, hat es mittlerweile zur heiligen Madonna des modernen Sozialstaats gebracht. Quel bon mêtiér.


    Ich gehe davon aus, dass die Reproduktionsrate der Unterschicht ihre Ursache in der massiven Förderung durch den Sozialstaat hat, wodurch die Regelsätze für Kinder als Deckungsbeiträge für den eigenen Lebensstil verbucht werden können. Es gibt „Aufklärungsprogramme“ von diversen ARGE, z.B. in Bremerhaven, wo ARGE-Mitarbeiter die betroffenen Welfare-Mothers besuchen und sie mit Kondomen und Pillen vertraut machen. Was ist das eigentlich für eine Realitätsverleugnung? Wenn sie nicht verhüten könnten, hätten sie zehn Kinder und nicht drei oder vier...


    Hier gibt es allerdings eine wirksame Gegenmaßnahme, nämlich den Bezug von Sozialleistungen auf fünf Lebensjahre zu beschränken, wie dies Bill Clinton erfolgreich in den USA durchgezogen hatte.



    Gerade weil der Mensch mehr als ein Tier ist, daß seinen Trieben (z.B. der Fortpflanzung) nachgeht, denke ich, daß Sexualität (auch wenn sie auf jeden Fall Verantwortung erfordert) durchaus von ihrer "natürlichen Funktion" getrennt werden kann und in unserer Gesellschaft sogar muß. Verantwortungslos ist es nicht diese Trennung vorzunehmen, sondern sie zu "verteufeln" ;)


    Natürlich kann man diese Trennung vornehmen, was machen wir denn seit einigen Jahrzehnten? Das Problem ist nur, dass wir keine Insel der Seligen sind. Wenn deutsche bzw. europäische Frauen nicht mehr fruchtbar genug sind, wird der europäische Kontinent eben ein anderes Gesicht bekommen, so wie leider das Kosovo heute ein albanisches statt ein serbisch-orthodoxes Gebilde ist. Die Frage ist nur, ob die Geschichtsvergessenheit – oder ist es gar Geschichtsversessenheit, der eigene Untergang als gerechte Strafe für sein Volk von SS-Mördern? – wirklich eine Strategie ist, mit der Krisis des deutschen und europäischen Geisteslebens fertig zu werden.



    An anderer Stelle sprichst du vom Naturismus als "Barrieren ablegen" und "der Lösung von beengenden Konventionen" und drückst damit genau das aus, was ich empfinde. Fra_Diavolo macht meiner Meinung nach das exakte Gegenteil. Er arbeitet daran die Barrieren zu verstärken und hält alle, die sich nicht an die (vom ihm für richtig erklärten) Konventionen halten, für unnatürlich, pervers und für den Niedergang der Gesellschaft verantwortlich.


    Du übersiehst, dass die Beseitigung von spontanen Ordnungen und Traditionen letztlich vor allem den Zweck verfolgt, Corps Intermediares zu zerschlagen und somit die Macht des Staates über den einzelnen zu vergrößern. Ebenso liegt es mir fern, jede Konvention aufgrund ihrer Dauer per se eine sinnvolle Eigenschaft zuzusprechen. Wer meine Beiträge in diesem Thread gelesen hat, wird schon einige Konventionen namentlich der Mittelschicht finden, die ich sogar für kontraproduktiv erachte.


    Allerdings gibt es auch Konventionen, die ihren Wert dadurch verlieren, dass der omnipräsente Wohlfahrtsstaat die „Kosten“, die aus andersgerichtetem Verhalten entstehen, letztlich sozialisiert. Würde es ohne die Subvention von Armut, Arbeitslosigkeit, Alleinerziehenden, dysfunktionalen Familien, Hedonismus, Verschwendung, Alkoholismus oder Promiskuität in dem Ausmaß geben, wie es für die westliche Welt mittlerweile charakteristisch ist?


    Statt falsches Verhalten ökonomisch zu bestrafen, wird es vom Wohlfahrtsstaat prämiert. Mit dem Wohlfahrtsstaat im Rücken – und NUR mit ihm im Rücken – können sich bestimmte Kreise über konservative und klassisch-liberale Moralprinzipien hinwegsetzen. Es ist in der Tat Zeichen einer Niedergangepoche, wenn Fleiß, Ehrlichkeit, Sparsamkeit, Strebsamkeit und Eigenverantwortung lächerlich gemacht und durch ein penetrantes Gutmenschentum ersetzt werden, dass ganze gesellschaftliche Gruppen mit einem Opferstatus versieht.


    Toleranz ist für dich also ein Fremdwort, oder warum mußt du es so herleiten? Die Bedeutung des Wortes im deutschen Sprachgebrauch: "Toleranz ist allgemein ein Geltenlassen und Gewährenlassen fremder Überzeugungen, Handlungsweisen und Sitten." Synomyme für Toleranz sind unter anderem Aufgeschlossenheit oder Vorurteilslosigkeit.. Freiheit bedeutet nicht andere Meinungen gutzuheißen, aber sie zu akzeptieren und nicht zu verurteilen. Wenn du das anders siehst, hast du den Begriff Freiheit anscheinend auch noch nicht verstanden.


    Toleranz ist keine hohe Tugend, sondern einer der größten Irrtümer der Gegenwart. Du verwechselst eben Freiheit mit Gleichheit bzw. Gleichwertigkeit und gehst insbesondere von der naiven Annahme aus, dass die Profiteure westlicher Toleranz von einer ähnlichen Rückenmarkschwindsucht befallen sind wie unsere Relativisten. Leider ist dem nicht so, wie unsere Gegenwart unter Beweis stellt. Toleranz bedeutet im liberalen Sinne ursprünglich mal das Credo der Indifferenz, wonach jeder vor seiner eigenen Türe kehren soll bzw. mit seinem Eigentum anstellen darf, was er will, solange damit nicht in die Rechte anderer Menschen eingegriffen wird. Mittlerweile wird der Terminus der Toleranz so inflationär verwendet, dass er die Freiheit bedroht, indem er dem Staat oder gewissen selbsternannten Moralaposteln das Recht gibt, sich in alles einzumischen.



    Intoleranz gegenüber anderer Hautfarbe hat u.a. zur Sklaverei in Amerika geführt, Intoleranz gegenüber Bevöklerungsgruppen zu Gaskammern und letztlich dem 2. Weltkrieg, Intoleranz gegenüber fremden Religionen oder politischen Einstellungen zu den Kreuzzügen, heiligen Kriegen und auch zu 9-11! Wenn Freiheit für dich bedeutet Intoleranz zu befürworten, zu leben, und vorallem in der Gesellschaft zu predigen, dann kann ich deine Einstellung nicht tolerieren. Wer seinen Verstand nicht benutzen will, der sollte einfach in seiner Höhle sitzen bleiben und die Schatten deuten...


    Ich bin nicht Platon dass ich aus der Höhle heraus meine Vorstellungen über Staat und Politik erdenken würde. Ansonsten würde ich dir empfehlen, deine Geschichtsphilosophie um ein wenig materialistische Interpretationen zu erweitern, denn wenn die Intoleranz gegenüber einer anderen Hautfarbe zur Sklaverei geführt hat, wie es dann möglich gewesen, dass afrikanische Stammeshäuptlinge Angehörige ihrer Ethnie überhaupt an europäische und amerikanische Sklavenhändler verkauft haben?


    Die wohl noch in weiteren tausend Jahren vorgehaltenen Kreuzzüge waren mehr eine Reaktion auf die Ausbreitung islamischer Bewegungen als eine selbständige Aktion des christlichen Europas, und sowohl der zweite Weltkrieg als auch die sogenannten heiligen und Religionskriege basieren nicht auf bloßen Meinungsverschiedenheiten oder dem nicht-mögen bestimmter Gruppen, sondern auf handfesten geopolitischen und ökonomischen Interessen. Dies wird besonders an dem berühmtesten „Religionskrieg“, dem 30-jährigen Krieg deutlich, in dem die protestantischen Landesfürsten mit Frankreich verbündet war oder Wallensteins Offizierskorps überwiegend aus Protestanten bestand, obwohl seine Armee formell (und, wie die Mordnacht von Eger zeigte, auch faktisch) für die Sache des erzkatholischen Haus Habsburg kämpfte.


    Um in die Gegenwart zurückzukommen, würde deine Theorie bedeuten, dass der belgische Staat nicht wegen der Interessenkonflikte zwischen Flandern und Wallonen und der unterschiedlichen sozioökonomischen Lage der beiden Landesteile auseinanderbricht, sondern aufgrund des Fehlens von Habermas-geschulten Sozialarbeitern, die Flandern und Wallonen erklären, dass Volk, Staat und Nation nichts miteinander zu tun habe, die Anthropologie Schwindel sei und die Unterscheidung zwischen Eigenen und Fremden ohnehin nur auf sozialen Konstruktionen beruhen würde.


    Nur übersiehst du, dass es eben ein ziemlich weiter, v.a. politischer Weg ist, um aus dem nicht-mögen bestimmter Gruppen eine staatlich organisierte Vernichtung von Menschen zu betreiben. Und das dies im Namen der „guten Sache“ ebenso, wenn nicht noch effizienter funktionieren kann, beweisen 100 Millionen Tote des Kommunismus.

    Nein, was ich als Toleranz fordere ist das Aufgeben der Unfreiheit. Nämlich jener Unfreiheit, die entsteht wenn jemand seine Veranlagung nicht leben kann/darf weil "die Gesellschaft" es nicht akzeptiert. Und genau dann wird ein Mensch zum Opfer seiner Veranlagung. Er nimmt nicht frei-willig die Opferrolle ein, sondern wird dazu gedrängt.


    Ein homosexueller Mann konnte über die Jahrhunderte dennoch zu hohem Ansehen in der Gesellschaft gelangen, sofern er seine sexuelle Neigung vor der Öffentlichkeit verborgen hatte. Bei lesbisch veranlagten Frauen war es, unter dem Primat der Mutter- und Hausfrau, natürlich schwieriger, dem Stempel der „alten Jungfer“ zu entrinnen. Dennoch ist es auffällig, dass das Opferbewusstsein homosexueller Menschen bzw. derer, die für sie zu sprechen vorgeben, mit dem Einfluss der Homolobby auf die Gesetzgebung in Brüssel und Berlin ebenso wächst wie mit dem gesellschaftlichen Einfluss, den Homosexuelle heute für sich geltend machen können.


    Wir haben einen homosexuellen Außenminister, an dessen seriöser Darstellung sogar Velazguez scheitern würde. Dazu mit Klaus Wowereit einen aktuellen und mit Ole van Beust einen ehemaligen regierenden Bürgermeister mit bekennender Homosexualität.Dirk Bach, Hape Kerkeling, Patrick Lindner, Thomas Hermanns, Hella von Sinnen, Anne Will, Ramona Leiß, Dunja Hayali –im deutschen Fernsehen ist Homosexualität heute alles andere als eine Karrierebremse. Im Gegenteil, Politik, Gesellschaft und Medien buhlen förmlich um die Kunst dieser zahlenmäßig an sich relativ unbedeutenden Wähler- und Käufergruppe…


    Als sich 2009 auf dem Stuttgarter CSD eine kleine Gruppe von Gegendemonstranten unter dem Primat der Piusbruderschaft versammelt hatte, gab es landesweit kein Halten mehr, wie „schockiert“ man angesichts dieser „Hetzte“ doch sei. Ganz im Ernst, man hat den Funktionären des LSVD die Erleichterung darüber angemerkt, endlich wieder Opfer spielen zu können.


    Es ist eben nicht die „Gesellschaft“, die jemanden in den Opferstatus drängt, es sind die handfesten Vorteile des Opferstatus, die immer mehr „Märtyrer“ für diese Sache anwirbt.



    Eine eng angelegte Verbindung zwischen zwei Menschen (also das was in alt hergebrachter Form als Ehe bezeichnet wird) ist das Einstehen für einen Menschen (im Idealfall) bis ans Ende eines Lebens. Das Thema "Kind" ist m.E. davon losgelöst zu betrachten.


    Die Ehe ist als dauerhaftes Fundament der Beziehung zwischen Mann und Frau selbstverständlich eine auf die Fortpflanzung angelegte Institution und somit eben etwas anders als die Geliebte, Lebensabschnittsgefährtin oder eben einer homosexuellen Partnerschaft.


    Wenn sich ein Homosexueller dafür entscheidet am - wie du es formulierst - Schöpfungswirken teilzuhaben: warum nicht?!


    Weil Kinder in ihrem Aufwachsen, ihrer Erziehung auf Mann und Frau, oder um gegenüber dem Vordringen von Patchwork-Familien noch deutlicher zu werden, auf Vater und Mutter angewiesen sind. Außerdem, wie sollen Homosexuelle auf biologischer Ebene am Schöpfungswirken teilhaben können? Die Fortpflanzung ist von der Natur des Menschen her auf Mann und Frau konzentriert. Wer sich für eine homosexuelle Partnerschaft entscheidet, hat das Recht, von der Gesellschaft in Bezug auf diese Entscheidung in Ruhe gelassen zu werden, nicht aber, der Mehrheitsgesellschaft seine Lebensform als gleichwertig gegenüber der Ehe durchsetzen zu wollen.


    Uiuiui.. Wenn überhaupt bist du wohl ein reiner Nudist. Eine derart konservative und vorallem intolerante Einstellung ist mit dem Naturismus jedenfalls nicht vereinbar...


    Ich bin in der Tat „nur“ Nudist, auch wenn ich hier keine Frontstellung eröffnen möchte, wie sie zwischen Sozialdemokraten und Kommunisten oder Vegetariern und Veganern besteht. Allerdings glaube ich ohnehin nicht an die Möglichkeit radikaler Toleranzprinzipien, die sich eben der Natur der Dinge nach selbst abwickeln. So wie die Natur kein Vakuum zulässt, gibt es auch keine Gesellschaft, in der alle Menschen oder Überzeugungen als gleichwertig anerkannt werden. Ist eine Nation oder auch eine kleinere Gruppe von Menschen „gleich“, setzt das automatisch die Ungleichheit anderer voraus, die nicht dazu gehören.



    Wenn man mal über den Tellerrand hinausschaut, sieht man, daß die Regeln, die sich in "langwierigen Selektionsverfahren als vorteilhaft herausgestellt haben" sich von Region zu Region, Völkergruppe zu Völkergruppe und Epoche zu Epoche unterscheiden und sich in ständigem Wandel befinden. Nur manche Institutionen haben irgendwann aufgehört sich weiterzuentwickeln, wie z.B. der katholische Klerus, der immer noch im Mittelalter zu leben scheint (und ich schreibe bewußt Klerus, weil die Basis der Kirche bei weitem nicht so antiquiert denkt wir die Herren in Rom)


    Und, welchem Erdteil war es möglich, sich in dem Maße auszudehnen wie dem europäischen Menschen, sowohl in geopolitischer und demographischer Hinsicht als auch im Hinblick auf materiellen Reichtum und kulturelle Blüte? Ich spreche den Egalitaristen der Gegenwart jegliches Bestreben ab, diesen Selektionsmechanismus zum eigenen Vorteil weiterentwickeln zu wollen. Was z.B. im Namen der Gender-Ideologie betrieben wird, ist nichts anderes als der Versuch, die europäische Zivilisation auf den Status einer primitiven Horde zurückzuwerfen, in der (angeblich) es noch keine Unterschiede zwischen den Geschlechtern, zwischen Kapitalisten und Arbeitnehmern, zwischen Elite und Masse oder komplexe Formen der Arbeitsteilung gegeben hatte.


    Die katholische Kirche hat sich im Laufe der Jahrhunderte immer an die Veränderungen der Zeit angepasst, ohne allerdings dem Zeitgeist Tribut zollen zu müssen. Dies geschah erst mit dem zweiten vatikanischen Konzil, auf dem die das Christkönigtum zelebrierende lateinische Messe der ökumenisch-demokratischen Show in der Landessprache weichen musste und auch andere Religionen als tendenziell gleichwertiger Weg zur Erlösung anerkannt wurden. Bis dahin waren die Antworten der Kirche auf den Zeitgeist mehr oder weniger konservative Revolutionen, insbesondere, als auf dem Höhepunkt der Reformation, deren nachteilige Wirkungen im Gegenwartsprotestantismus zum Ausdruck kommen, die Societas Jesu aus der Taufe gehoben wurde.


    Von der „Basis“ darf man sich in solchen Fragen nicht treiben lassen. Du kannst gerne mal einen dieser „engagierten Christen“ fragen, was mit der unbefleckten Empfängnis gemeint ist oder welche theologischen Probleme in einem relativ einfachen Gebet wie dem Vaterunser aufgeworfen werden. Jede echte Religion und ihre institutionelle Verkörperung ist eben mönchisch, hierarchisch, asketisch und autoritär. Und, da mir gerade Katrin Göring-Eckardt und Margot Käßmann in den Sinn kommen, im positiven Sinne auch eine „Männerdomäne“.



    Das wohl bekannteste Bild von Einstein zeigt ihn als alten Mann, der wie ein kleines Kind die Zunge rausstreckt. Noch heute gibt es Leute die ihn für verrückt halten, und doch hat er Dinge erkannt, die erst wesentlich später wissenschaftlich erwiesen und damit anerkannt wurden. Phantasie (manche würden es Spinnerei nennen) ist der Schlüssel zur Kreativität und damit auch zu neuen Erkenntnissen. Und gerade nach der harten Arbeit, vorallem wenn sie von Erfolg gekrönt war, darf man sich ein wenig Spaß gönnen indem man zur Entspannung etwas vollkommen sinnfreies tut und sich einfach seines Lebens freut, wie ein kleines Kind! "Je komplexer der Verstand, desto größer der Drang zu Spielen." Ich weiß nicht wo dieser Satz herstammt, aber meiner Meinung nach enthält er eine unbestreitbare Wahrheit...


    Das ist eine vergleichsweise naive Interpretation der Arbeitsweise von Genies, von denen Thomas Edison einmal treffend behauptet hatte, es sei zu einem Prozent der Inspiration, hingegen zu 99% der Transpiration zu verdanken. Hierfür ist eben mehr nötig als die Naivität des Kindes, und wer sich das Kind im Manne über Gebühr erhalten möchte, soll sich nicht beschweren, wenn andere über sein Schicksal bestimmen.


    Richtig verstandene Kreativität ist zweifellos ein wichtiges Mittel des sozialen, technischen und ökonomischen Fortschritts. Bei dem, was gegenwärtig im Westen unter Kreativität verstanden wird, rollen sich dem kundigen Betrachter jedoch die Fußnägel hoch.




    Der Mensch ist das einzige Lebewesen, daß Spaß am Sex hat. Und der Mensch ist das einzige Lebewesen, daß durch seinen Verstand die Möglichkeit besitzt, die Konsequenzen zu kontrollieren. Kann man es da wirklich als "Perversion der Natur" bezeichnen, wenn er seine Möglichkeiten nutzt? Und was ist mit Homosexuellen, die (kirchlich) garnicht heiraten können?


    Was aus Liebe geschieht, liegt Jenseits von Gut und Böse, was aus triebhaftem Verlangen geschieht, kann nicht unbedingt mit verstandesgemäßen Wirken erklärt werden. Wie bei allen Lebewesen unterliegt allerdings auch die menschliche Sexualpraxis einem rationalen Zweck, nämlich dem der Fortpflanzung, und es gibt keinen deutlicheren Hinweis auf eine Niedergangepoche, als die Entkopplung des menschlichen Sexualverhaltens von der Fortpflanzung und die Annahme einer Gleichwertigkeit von sexuellen Beziehungen zwischen Mann und Frau sowie gleichgeschlechtlichen Partnern.


    Abgesehen davon wären die großen Leistungen und Dramen der Weltgeschichte kaum möglich gewesen, wenn der Mensch wirklich alles mit seinem beschränkten Verstand regeln wollte. Ein Großteil unserer Institutionen, Werte und Regeln des Zusammenlebens hat sich im Laufe eines langwierigen Selektionsverfahrens als vorteilhaft herausgestellt, nicht, weil sich der Mensch aus besserer Einsicht dazu entschlossen hätte, in ihrem Rahmen zu leben.

    Sorry wenn ich mal dazwischen Schreibe. Das sind keine beiträge die Ich als jemand Lesen möchte der sich für FKK interessiert. Da es auch noch unter FKK Allgemein steht, halte ich es noch für unpassender.


    Ich habe dieses Thema nicht in diesem Bereich gestartet, wüsste aber nicht, was diese Dogmatik hier bringen soll. Es werden sich immer wieder Personen in diesem Forum beleidigt fühlen, wenn Themen diskutiert werden, bei denen sie nicht mitreden können oder wollen, und zwar unabhängig davon, in welchem Bereich dies erscheint. Es gab ja nicht umsonst mal die Forderung, den Politik-Bereich abzuschaffen…


    Glücklicherweise dürfte es jedoch auch User geben, die sich ein wenig darüber langweilen, wenn jede Woche uralt-Threads vom ersten Mal nackt zeigen oder der Intimrasur aufgewärmt werden müssen.



    Wie wollen wir den noch andere User von unseren Hobby überzeuegen, wenn hier so Sturrsinnig geschrieben wird.? Wir wollen uns über FKK austauschen und nicht was Freiheit bedeutet wie es hier versucht wird anderen anderen auf zuzwingen.


    Das Thema Freiheit ist für jeden Menschen von Bedeutung, auch wenn du dir dieser Thematik nicht bewusst bist. Unabhängig davon vertritt auch der typische FKKler seine Meinung vom Badeaufenthalt oder, im Fall des Naturisten, vom Lebensstil in gewisser Hinsicht kompromisslos gegenüber einem Textilfetischisten. Im Zeitalter des Relativismus ist es für Personen und Institutionen wahrlich nicht unehrenhaft, eine gewisse Starsinnigkeit an den Tag zu legen (oder besser formuliert, dass an den Tag zu legen, was die Relativisten aller Schattierungen als Starrsinn verdammen mögen.)



    Auf deine Ansichten, kann ich hier gerne Verzichten, weil ich deine Signatur lesen konnte und der Meinung bin das Du nur Konflickte hier suchst.
    Hier ist der größteteil noch Jugendlich und ich gehöre dabei schon zu den Älteren, aber sage es mal, es Nervt. Mit deinen besserwissen reihen schadest du nur diesen Forum.


    Ich schade diesem Forum nicht annähernd in dem Ausmaß wie deine Rechtschreibung den Augen des Betrachters. Falls es dir entgangen war, haben in diesem Thread bisher nur User geschrieben, die als "unjugendlich" eingestuft sind. Wo ist also dein Problem?



    Schreib doch bitte wieder in dem Forum von FKK_Freunde denn dort ist es standart solche beiträge zuverfassen. Oder biste dort sogar Admin und versuchst uns nieder zumachen, weil du Angst hast das alle lieber nur noch hier schreiben ? Hier kann man sich auch wohlfühlen, wenn nicht ständig solche Klugscheißerischen beiträge auftauchen würden. Ein Amy würde sagen: Go Home und belästige uns nicht länger. Sonst schießen wir zurück und das kann ich sehr gut


    Jetzt wird es langsam lächerlich, liebe Chantal. Also Butter bei die Fische: wann und wo habe ich in diesem Forum Beiträge geschrieben oder bin dort gar als Admin tätig gewesen? (Würde, ganz nebenbei bemerkt, meine Zeit gar nicht zulassen)


    Bin mal gespannt auf deine Belege für diese Verschwörungstheorie. ?(



    Schlechte Manieren? Nur weil man die Frechheit besitzt noch Spaß am Leben zu haben? Solange ich niemandem schade, sehe ich keinen Grund mich den Regeln unserer verstockten Gesellschaft zu beugen.


    Es gibt Regeln, die Sinn machen. Verkehrsregeln z.B. dienen der Sicherheit der anderen Verkehrteilnehmer. Aber wenn die Anzugträger mit fettem Benz, die bei 200km/h auf der Autobahn meinen 1m wäre der passende Sicherheitsabstand, einen schief angucken weil man als "Erwachsener" in eine Pfütze springt, dann läuft meiner Meinung nach etwas gewaltig schief...


    Wer durch die Pfütze springt, handelt für sich selbst, solange niemand daneben steht, der anschließend auf eigene Kosten seine Kleidung in die Reinigung bringen muss. Im Supermarkt hingegen, dem Ausgangsbeispiel, trifft man hingegen zu jeder Tageszeit auf andere Menschen; folglich ist ein Mindestmaß an Rücksichtnahme erforderlich.


    Ansonsten ist die Frage, wie man "Spaß" definiert. Auch ich habe Freude am Leben, v.a. wenn ich mit Erfolg und Zähigkeit an längeren Projekten arbeite und hinterher meinen Erfolg genieße...auch als Erwachsener kann man somit Spaß haben, doch sollte man schon darauf achten, sich nicht nur den kurzfristigen und undurchdachten Launen eines Kindes hinzugeben...Das ist eben der Unterschied, den die Evolution verursacht hat und nicht die "verstockte Gesellschaft".


    Wir haben in Deutschland keinen zentralistischen Staat. Da wo ich wohne gibt es z.B. einen Stadtrat, einen Kreistag und einen Landtag. Und "anmaßend" ist der Staat auch nicht, denn immerhin gibt es gewählte Vertreter aus jedem Wahlbezirk im Bundestag. D.h. ganz eindeutig: der Staat sind wir, die Bürger. Und wenn da was schief läuft sind wir es selbst schuld weil wir uns nicht drum gekümmert haben. Mit dem "kümmern" meine ich aber nicht die Demonstrationen gegen alles sondern die konstruktive Mitarbeit auf allen Ebenen.


    Die gewählten Vertreter im Bundestag werden zur Hälfte nach dem Listenwahlrecht bestimmt, auf deren Zusammensetzung du keinerlei Einfluss hast. Es kommt sogar vorher, dass Direktkandidaten, die auf diesem Wege keine Mehrheit in ihrem Wahlkreis bekommen, über die Landesliste dennoch einen sicheren Platz im Parlament haben. Wobei die Frage erlaubt ist, welchen Einfluss der einzelne Abgeordnete auf die Partei- und Regierungslinie besitzt. Mit Frank Schäffler hatte die FDP zu Beginn der Legislaturperiode einen herausragenden finanzpolitischen Sprecher, doch seine Möglichkeit, auf die Finanzpolitik der Bundesregierung im eigenen Land sowie im Euro-Raum einzuwirken, tendieren gegen Null.


    Im Stadtrat, Kreistag oder Landtag sitzen übrigens auch nur Parteivertreter, die entweder zu viel Freizeit haben oder eine Politikerkarriere anstreben, die nicht unbedingt dadurch gefördert wird, dass man es sich durch seine Handlungen mit der jeweils höheren Partei- oder Verwaltungsebene verscherzt. Ganz zu schweigen davon, welche Kompetenzen dort eigentlich vorhanden sind, denn die Autonomie der Länder steht auf äußerst wackligen Füßen, und von den Kommunen braucht man gar nicht zu sprechen.


    Wenn ich übrigens vom „anmaßendem“ Staat spreche, ist damit keineswegs eine usurpatorische Machtübernahme gemeint – es ist, wie bereits erwähnt, für den Einzelnen ziemlich gleichgültig, ob durch einen Alleinherrscher oder einen Mehrheitsbeschluss sein privates und wirtschaftliches Leben einer Regulation durch staatliche Stellen unterworfen wird. Bei einer Staatsquote von offiziell 50% - de facto sind es mit Monopolschornsteinfegern, IHK-und HWK-Zwangsbeiträgen, EEG-Umlage, GEZ etc. fast 70% - ist die Einstufung der Staatstätigkeit als Anmaßung von Wissen und finanziellen Ressourcen durchaus plausibel.


    Der Staat ist eine Institution, die sich aus Zwangsbeiträgen finanziert und zwangsweise Gesetze erlassen kann, deren Rahmen die politische Klasse nach ihrem Gutdünken verändern kann.


    „Wir“ sind insofern schuld, als wir es zulassen, dass der Staat heute einen Einfluss auf das private und öffentliche Leben ausübt, dass die Axt an die Wurzeln des Selbstverständnisses des abendländischen Menschen legt.

    Ich wüsste nicht, welcher kulturelle Fortschritt damit verbunden wäre, 35-jährigen das „Recht“ einzuräumen, ein Benehmen von 15-jährigen an den Tag zu legen – und obendrein noch stolz darauf zu sein. Es ist eben keine sinnfreie Regel, denn woher willst du im Vorfeld des Beispielfalls wissen, dass dir niemand dazwischen läuft? Oder, was in gewissen Großstadtzonen gar nicht so abwegig wäre, eine solches Rennen gar als feindlichen Akt einstuft?


    Selbst Kindern wird in Deutschland eine Form von Spaß zugestanden, über den man, wenn man im Frankreichurlaub war oder britische Internatsschüler kennenlernt, nur den Kopf schütteln kann. Es ist eben keine Freiheit, sich selbst oder seinen Nachwuchs ohne gewisse Manieren auf die Öffentlichkeit loszulassen, sondern letztlich Verantwortungslosigkeit.


    Das wichtigste an der Freiheit ist also die Verweigerung? Nicht jede Mode mitmachen zu müssen, das ist ein Stück Freiheit. Aber die Formulierung des "verweigern" ist mir zu einseitig.


    Freiheit ist das Recht, von seinen Mitmenschen und dem Staat in seinen persönlichen Angelegenheiten in Ruhe gelassen zu werden. Freiheit kann aus liberaler Sicht nicht mehr sein als eine „Freiheit wovon“, es liegt an den Menschen selber, in spontanen Ordnungen die „Freiheit wozu“ entdecken zu können. Freiheit ist also v.a. die Abwesenheit von obrigkeitlichen Zwang, nicht die Beseitigung aller Zwänge des Lebens.



    Die Freiheit in unserer Demokratie besteht u.a. auch darin Kritik äußern zu dürfen. Aber manchmal habe ich den Eindruck das die Kritiker nicht merken wo ihre Freiheit aufhört, nämlich da wo sie andere beleidigt oder ihnen Dinge unterstellt die man nicht beweisen kann. Es gibt aber auch keine Freiheit ohne Sicherheit. Wenn wir unsere Demokratie nicht schützen dann ist es mit der Freiheit ganz schnell vorbei, und dazu brauchen wir ein gesundes Maß an Sicherheit.


    Kritik, die an Fakten anknüpft und nicht an irgendwelchen Gefühlslagen und Utopien orientiert ist, wird in der BRD schlimmer verfolgt als die Majestätsbeleidung im Kaiserreich. Es gibt gewisse Politikbereiche, die über Jahre hinweg einer Diskussion entzogen waren oder dies bis heute sind.


    Das würde wieder auf die klassische Frage zurückführen, ob die Freiheit die Tochter der Ordnung oder die Ordnung die Tochter der Freiheit darstellt, insbesondere vor dem Hintergrund der Tatsache, dass Demokratie und Freiheit bzw. Demokratie und Liberalismus zwei sich widersprechende Antipoden sind, die allenfalls in Schönwetterregionen miteinander harmonieren können. Sobald sich am Horizont Krisen abzeichnen, wird man immer vor die Wahl gestellt, ob man das Zusammenleben der Menschen auf Gewalt oder Freiwilligkeit, Zensur oder freiem Wort, Sozialismus oder Privateigentum sowie Politik oder Handel aufbauen möchte. Die Demokratie garantiert die Freiheit? Es macht doch keinen nennenswerten Unterschied, ob sich andere Menschen im Namen eines absoluten Herrschers oder durch Mehrheitsentscheid in mein privates und wirtschaftliches Leben einmischen. Im Gegenteil, im Zweifel würde ich mich eher dem Willen eines Löwen unterwerfen als dem Geschwätz von 200 Ratten Folge zu leisten.


    Noch etwas zum Thema Sicherheit: Eine freiheitliches System basiert keineswegs auf einer „Anarchie der Marktkräfte“, sondern auf Fähigkeit, dezentrale, spontane und kooperative Ordnungen zu errichten, die dem zentralistischen, anmaßendem Staat bei weitem überlegen sind.

    Was ist Freiheit? Wenn ich mir den ein oder anderen Artikel hier durchlese, so muss zunächst festgestellt werden, dass Freiheit keineswegs bedeuten kann, alles tun und lassen zu dürfen, was man will, sondern ihr wesentlicher Inhalt darin besteht, sich Handlungen, Moden und Geisteshaltungen verweigern zu können, die man nicht machen will. Zunächst sollte man jedoch differenzieren. Ein Großteil der Institutionen, Werte und Regeln unseres Zusammenlebens basiert nicht auf bewusster menschlicher Schöpfung, sondern hat sich in einem über Jahrhunderte andauernden Evolutionsprozess als vorteilhaft für jene Gruppen herausgestellt, die sich jene Prinzipien angeeignet haben. Man denke hierbei v.a. an Ehe, Familie, Arbeitsteilung oder Privateigentum.


    Wer heute den Versuch unternimmt, sich als Abweichler zu positionieren, rennt damit irgendwie offene Türen ein, denn Otto Normalabweichler dürfte längst Otto Normalverbraucher als Durchschnittstypus der bundesdeutschen Gesellschaft abgelöst haben. Man schaue sich den fulminanten Aufstieg diverser Minderheiten in den vergangenen Jahrzehnten an und wird feststellen, dass der Nonkonformismus nicht darin besteht, ihnen nachzueifern als vielmehr, ihre Ansprüche wieder in die Schranken einer liberalen Gesellschaft zu verweisen.


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    Es kostet einige Überwindung, die Scheu abzulegen und auf die Meinung der anderen zu pfeifen.


    Natürlich, die Frage ist nur, wo dieses „Pfeifen“ sinnvoll und dem Einzelnen eine Perspektive eröffnet, etwas besser als andere Menschen zu machen...man denke an die ökonomischen Konventionen der Mittelschicht, über die Gerald Hörhan in seinem „Investmentpunk“ so treffend hergezogen hat. Hier sein Verhalten zu ändern und auf das Eigenheim auf Pump, den Leasingwagen, den Intrigensinn für den Angestelltenjob usw. zu verzichten und sein alternatives Leben aufzubauen, bringt dauerhaft Vorteile und löst eine Signalwirkung an andere Menschen aus, sich von den Zwängen des Systems zu lösen.


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    Ich sehe es so: Ich habe nur dieses eine Leben. Und wenn ich über die Schulter nach hinten blicke, steht da irgendwann der Sensenmann und sagt: "Nu isses aber Zeit, mein Sohn. Komm mal mit...". Und spätestens dann will ich zu mir sagen können, ich habe erlebt, was ich erleben wollte. Ich habe mir die Freiheit genommen, Dinge zu tun, die mir Spaß machen und ich habe mir die Freiheit genommen, nicht wegen eben dieser Normen, Regeln und Moralgesetze auf irgendwas zu verzichten.


    Nimmst du dir die Freiheit auf eigene Rechnung und Verantwortung, kraxelst die Eiger-Nordwand hoch und kannst auf ein außergewöhnliches Leben zurückblicken? Oder ist der Freiheitsdrang einer Dekadenzmoral geschuldet, mit der man sich, den omnipräsenten Wohlfahrtsstaat im Rücken, über klassisch-liberale bzw. konservative Moralprinzipien lustig machen kann?


    Übrigens wäre für mich die Frage von größerer Bedeutung, was ich meinen Nachfahren hinterlasse, sowohl materiell als auch ideell.


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    Wenn ich meine, mit meinem Neffen ein Einkaufswagenrennen durch den Supermarkt vom Gemüse bis zur Tiefkühlabteilung hinzulegen, dann mache ich das, weil ich mir diese Freiheit einfach nehme. Und die Sprüche, wie "Schau mal der da...", die gehen mir am A... vorbei!


    Das ist kein Freiheitsdrang, sondern die schlichte Unfähigkeit, zwischen öffentlichem und privatem Raum zu trennen. Man kann sich eben nicht überall wie zu Hause benehmen...nur durch gewisse Schranken, Moralprinzipien und Verhaltensregeln wird überhaupt so etwas wie „Gesellschaft“ möglich...


    Alle die bereits in einer WG gewohnt haben werden mir wahrscheinlich zustimmen das oft schon schwer genug ist "vernünftige Wohnpartner/innen" zu finden...
    Durch FKK könnte es wesentlich schwieriger oder aber auch um ein vieles leichter sein "passende" Mitbewohner/innen zu finden, da die, sagen wir "Grundlage" ja eine ganz andere ist - wäre mal einen Versuch wert würde ich sagen ;)


    Eine FKK-WG genießt auf dem Wohnungsmarkt eher Seltenheitswert und außerdem würde ich diese Frage niemals absolut setzen. Was nützt eine FKK-WG, wenn man ihren Bewohnern nicht über den Weg trauen kann? Irgendwo hat der Idealismus ja auch seine Grenzen.


    Aber zur Suche, einfach mal ne Anzeige bei wg-gesucht oder einer vergleichbaren Seite einstellen...aber nicht erschrecken, wenn man lediglich Bewerbungen von Sklaven oder Nacktputzern erhält. :thumbup: