Wo bleiben die Jugendlichen?

Vor 22 Jahren war ich noch Kind und damals mit meinen Eltern immer am FKK-Strand (DDR). Heute bin ich selbst FKK-Fan. Ich sehe also bei mir kein antizyklisches Verhalten.

In dem Beitrag vom Spiegel geht es aber auch um FKK-Vereine. Darin sehe ich für mich keinen Mehrwert. Ich weiß gar nicht, wo es in meiner Nähe so etwas gibt. Wenn ich nackt sein will, so tue ich das zu Hause, im Garten oder ich suche mir ein Bad, in dem FKK möglich ist. Den Urlaubsort kann man ja auch entsprechend wählen.

Ich denke unsere Gesellschaft wird im Moment immer prüder und Nacktheit wird mittlerweile als etwas schlimmes angesehen.
Die Jugendlichen eifern immer noch dem großen Vorbild USA hinterher und dort ist Nacktheit ein Tabu!

Ich finde diese Entwicklung absolut schade und fast besorgniserregend!

ich geben Arndt teilweise recht. Ich sehe allerdings ned dass wir den USA bei Themen wie Nacktheit hinterhereifern. Für die allerallermeisten von uns ist das einfach "kein" Thema.

Hmm, hab jetzt von einigen öfter gelesen, dass es wieder ein wenig bergauf geht. Merke es ja selber sogar ein wenig :).
Wenn das einfach nur kein Thema ist, braucht es vielleicht auch dann nicht so viel?!

ich glaub einfach das sich die jüngern nicht so trauen oder schämen oder kein bock haben und andere aktivitäten vorziehn

sehe auch nur mehr sehr wenig vereinzelte leute in meinem alter denen das auch gefällt..

kann mir eig auch nicht erklären warum, denn wenn man z.B. das Thema braun werden aufnimmt, finden es viele nicht schön während des sommers "weiße" Ränder zu haben, aber anstatt das sie sich in die natur legen und das traumhafte nacktsein genießen schmeißen sie sich lieber ins solarium um den partnern oder sich selbst auch untenrum zu gefallen indem man braun is,
So was kann ich einfach nicht verstehn..

Nun ist´s ja so, daß die viele FKK Vereine in den letzten 20 Jahren alles verpennt haben, was mit Mitgliederwerbung zu tun hat. Das trifft auch auf andere Vereine links und rechts des "Mainstream" von Fußball, Schwimmen usw. zu !

Das hatte zur Folge, daß Vereine "uncool" wurden, weil eben vieles andere, konsumorientierte, cooler schien und besser vermarktet wurde. Ab den neunziger Jahren war der konsumgeile Proletarier ja Programm und politisch erwünscht.

Wenn ich den LBN Duisburg als gutes Beispiel für einen familienfreundlichen, offenen Verein ´rausnehme, was bleibt denn dann noch ?

Ich komme aus Wuppertal und hatte schon immer Spaß am nackten Leben, spätestens ab 18 - 20 Jahren wäre eine FKK Vereinsmitgliedschaft für mich logisch gewesen. Fakt ist, ich habe ~15 Jahre nicht gewusst, daß in unserer Stadt ein solcher Verein existiert ! Als wir dann dort mitglied wurden, hatten wir eher den Eindruck, daß wir höchst willkommene Arbeitskräfte waren ( jaha, wir haben das Durchschnittsalter der Mitglieder drastisch gesenkt) aber ansonsten gefälligst die Klappe zu halten haben.

Für Jugendliche war da schlicht gar nix ! Kein Konzept, keine Angebote, eher Verbote und zur Krönung eine textile Schwimmbadzeit, was der Vorstand auch völlig ok fand.

Sehr vieles scheitert m.E. schon im Vorfeld an der Öffentlichkeitsarbeit, denn wenn die Vereine nicht wahrgenommen werden, wie soll dann ein Jugendlicher zur FKK kommen ?! Wenn FKK Interessierte wissen, wo sie Gleichgesinnte finden, dann kommen die auch !

Daß jemand "einfach so" am Strand die Hüllen fallen läßt, wird wohl eher an der Küste passieren, sicherlich nicht im kommunalen Freibad, auf der Parkwiese oder im Wald, auch wenn´s so ´rum genau richtig wäre.

Tja, wo bleibt der Nachwuchs? Kann man wohl nicht so einfach beantworten, dürfte ein Mix verschiedenster Aspekte sein. Ich schreibe einfach mal auf, was mir dazu so in den Sinn kommt:

• FKK ist für die meisten einfach gar kein Thema, da macht man sich keine Gedanken drüber, spricht nicht drüber.

• Wenn man sieht, dass beim FKK 90% der Leute über 40 oder 50 sind, ist klar, dass junge Leute FKK nicht plötzlich cool und ausprobierenswert finden.

• Man hat eher Angst, jemand könnte das rausbekommen und rumerzählen und die Mitschüler / Freunde könnten sich darüber lustig machen.

• Trotz FKK-Foren im Internet gelingt es wohl vielen nicht, Gleichgesinnte zu finden - und allein unter "den Alten" würde man sich unwohl fühlen und bleibt daher dem FKK fern.

• Auch Zeitaspekte könnten hinzukommen: In Zeiten von Ganztagsschulen / G8 / Schnellstudium mit vollen Stundenplänen und Praktika bzw. Jobben nebenher und in den Ferien bleibt heutzutage gar keine Zeit mehr.

• Und wenn jemand Freizeit hat, dann ist sie durchorganisiert. Man braucht Action, Animation, Unterhaltung - nur am Strand liegen ist zu wenig.

• Zudem fehlen an FKK-Stränden oft attraktive Infrastruktureinrichtungen, z.B. Beachvolleyballfeld etc., sowas gibt's meistens nur im Textilbereich.

• Und schließlich die "Urängste" vieler männlicher FKK-Neulinge: Angst vor ungewollter Erektion; Angst das beste Stück sei vielleicht zu klein und andere würden sich darüber lustig machen; Angst keine FKK-taugliche Figur zu haben; bei Mädels vielleicht neben Figur-Fragen noch die Sorge wegen Spannern.

Also besser hätte ich es nicht schreiben können! So sehe ich es auch!

Gute Liste!
Ich darf ergänzen:

• Jugendliche sind oft nicht mobil genug, um FKK-Gelegenheiten zu erreichen - nicht jeder hat Möglichkeiten vor Ort
• wer noch zu Hause wohnt kommt ggf. in Erklärungsnöte, wo er/sie war und warum gerade dort/zu dem Zeitpunkt
• Es gibt einfach zu viele Alternativbeschäftigungen... Gruppendynamik ist zu ausgeprägt in jungem Alter.
• An leider immer noch zu vielen FKK-Orten findet man Leute, die man dort nicht sehen möchte: zumeist alte Single-Herren, stark sonnengegerbte Haut, die immer wieder auf- und ablaufen und "gucken" - oder Schlimmeres
• Online-Bekanntschaften werden gesucht, aber viele fühlen sich auch ganz wohl in der Anonymität und "Ungezwungenheit"; offline stehen genügend andere Freunde/Bekannte zur Verfügung für andere Aktivitäten
• Immernoch reagieren viele Jugendliche ungehalten und extrem ablehnend auf alles was mit Nacktheit zu tun hat, also "erspart" man sich die ganzen Konsequenzen daraus und bleibt "im Untergrund"

Aber einer sollte den Anfang machen, sonst wird es nie was...

also den beiden listen stimme ich zu.das wichtigste ist aber die möglichkeiten und der weg dorthinn.
wenn ein jugendlicher zum schwimmen will, und muss von den eltern gebracht werden,wird der auch meist abgeholt.wenn das ziel fkk anbietet ,reicht es glaube ich wenn man von der mama gebracht wird(die sind meist neutraler den ideen gegenüber).zumindest wenn es um den sohn handelt.bei mädchen ist das ja so eine sache.da machen die sich sorgen.
das beste wäre wenn man jemand kennt der ein hinnbringen kann und wieder nach hause.wenn man dort jemand kennen lernt,kann man ja sagen ,ich fahre mit der freundin bzw freund hinn.
wenn dann die frage kommt ,wie?fkk? dann kann man ja sagen die freundin(der freund) machen das schon lange und auch die eltern.dann sind meist die eltern auch beruhigt.
danach ist es denen egal wenn man mal alleine geht.man war ja schlieslich schon mal da.
aber es stimmt.es gibt sehr viele alte die man überall sieht.da hätte ich als junger man auch nicht unbedingt lust.bis 40 wäre es ja noch ok als jugendlicher,wenn die mehrheit an alten dieses alter hat,aber wenn 60% über 60 sind ist das denke ich unangenehm.wäre für mich auch so.bzw war es schon immer.älter ok,aber nicht zu alt.
am schlimmsten sind die alten moral apostel,die sich an den jungen aufgeilen und denen erzählen sie dürfen weder dieses noch jenes.
da vergeht denen die lust.

Obwohl...

An den Stränden im Oschten gibt es immer mehr Gleichaltige (bin 15).
Aber bei mir in NRW is FKK leider ein absolutes Tabu Thema.

Die beiden Listen sind eine gute Zusammenfasung

In meinem Freundeskreis möchten viele es gar nicht ausprobieren, auch wenn Diese immer sagen, dass Sie offen
für neues sind und in jungen Jahren gerne vieles ausprobieren möchten (!).
Ich erzähle ihnen wie schön es ist einfach nackt zu sein und man beim ersten Mal
z.B an einem Baggersee auch gerne mal die Badehose/Bikini anlassen kann und es kein Zwang ist.
Trotzdem ist es dann meistens ein: "Vielleicht prboiere ich es mal aus" um sich nicht verklemmt zu geben.

Ich habe vor einiger Zeit bei einem
gemeinsamen Abend mit meinen Freunden (nachdem ich es vielen einzeln
erzählt habe) etwas üer das Nacktsein erzählt und mal einen unkonkreten
Ulaubsvorschlag gemacht habe, der "gar nicht so übel" klang. Für viele
war es auch das erste Mal, dass Sie darüber mit jmd. geredet haben und
es ist eigentlich klar geworden, dass es ganz cool sein kann.Mal schauen
was kommt.

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Zum Thema Verine:
Mich persöhnlich zieht es auch nicht wirklich an, wenn die meisten der
Mitglieder meistens min. doppelt so alt wie ich sind. Klar kann man
gemeinsam etwas Ballspielen, oder auch mal eine gemütliche Unterhaltung
zu führen, aber ein Gesprächspartner in der selben Altersgruppe finde
ich auf Dauer interessanter. Natürlich brauchen Vereine auch junge
Nudisten, die andere junge Menschen motivieren. Etwas "liberaler" müssen
die Vereine dafür meiner Meinung nach aber werden.Für mich ist das nichts, da ich meine Regeln
im Zusammenleben mit anderen Menschen gerne selber bestimme und das wie ich denke ganz gut

Also bei uns ist es ganz klar auch ein Problem mit den Möglichkeiten. Es gibt von meinem Wohnort aus keinen Platz, den ich ohne Auto oder Motorrad bequem erreichen könnte.
Zu meiner Jugendzeit wäre es mir auf jeden Fall zu aufwendig gewesen >1h mit dem Moped irgendwohin zu fahren, nur um FKK zu machen.

Zu den Vereinen: Ich war nie ein Vereinstyp, hab eigentlich immer alles Unorganisiert mit Freunden gemacht. Ich sehe auch einfach keinen Grund, bei uns einem FKK-Verein beizutreten.

Die geposteten Listen kann ich zu 100% bestätigen.

In bezug auf den Spiegel TV beitrag, kann ich sagen nur sagen das ich als junge Einzelperson(20), keine große Lust habe in einen Verein oder ein Gelände zu betreten
auf dem zwar alle nackt sind aber bestimmt 30-40 Jahre älter sind...

Ich verstehe ehrlich gesagt nicht, warum so viele hier etwas gegen Vereine haben. Gerade für uns FKKler haben Vereine doch gewaltige Vorteile:

- ein meistens großes Gelände mit diversen Beschäftigungsmöglichkeiten (Badesee / -pool, Volleyball, Tischtennis, Sauna, etc.)
- man kann auf dem Gelände so viel nackt sein, wie man will, ohne komisch angeguckt zu werden
- man ist unter Gleichgesinnten
- es ist ein guter Treffpunkt
- oftmals werden diverse Sportkurse angeboten

Ich kann zwar nur für mein Verein sprechen, aber Verpflichtungen habe ich, außer 6 Gemeinschaftsarbeitsstunden im Jahr, keine. Ich nutze meine Mitgliedschaft hauptsächlich, um bei gutem Wetter zum Gelände zu fahren, mich dort zu sonnen, eine Runde zu schwimmen und zu entspannen. Und im Winter fahre ich in die Schwimmhalle, die einmal pro Woche vom Verein gemietet wird.

Den einzigen Nachteil, den ich sehe, sind tatsächlich die fehlenden jungen Leute. Aber wenn hier alle sagen: "Nee, in einen Verein will ich nicht, weil da sind nur alte Leute" wird sich daran wohl auch nichts ändern. Dabei gäbe es so viel Potential. Schade.