FKK und Christsein

  • Der Papst jedenfalls hat nichts gegen FKK: Wikipedia:Nacktheit


    Weil Gott ihn geschaffen hat, kann der menschliche Körper nackt und unbedeckt bleiben und bewahrt unberührt seinen Glanz und seine Schönheit. Sexueller Anstand kann also nicht einfach irgendwie identifiziert werden mit der Verwendung von Kleidung, noch Schamlosigkeit mit der Abwesenheit von Kleidung und totaler oder teilweiser Nacktheit. ..."

  • da ich sowieso nichts von diesem religionzeug halte ist es mir eh egal.


    und leute die halt dran glauben sollen doch nackig sein ohne schlechtes gewissen... ist ja nix dabei!
    ich denke da gibts tausend andere sachen wofür leute zur hölle fahren könnten da macht das nackig sein nichts aus

  • Die Frage oder Feststellung von Vereinbarkeit von christlichem Leben oder christlicher Lehre mit FKK ist viel zu eng gedacht. Es geht um die grundsaetzliche Sicht des Menschen. Es geht doch nicht nur um Moral oder die Frage darf ich oder nicht. Wichtiger ist die Frage der Beziehung der Menschen untereinander und zu Gott. Wie begegnen wir uns? Wie sehen wir uns an? Christentum steht hier ja gerade gegen gnostische Leibfeindlichkeit. Gerade deshalb stellt es auch Forderungen. Und da muessen wir fragen: Werden wir christlichen Anspruechen gerecht? Und da meine ich, viele nicht, aber grundsaetzlich koennen wir ihm gerade als Naturisten in besonderer Weise nahe kommen: Eben in der Anerkennung unserer Leiblichkeit.

  • Ich würde sagen das Christentum erlaubt Nacktheit, sieht das fehlen des diesbezüglichen Schamgefühls wohl sogar als eine Art Segen an!


    Vgl. Wikipedia Schamgefühl:


    Für Abrahamitische Religionen (Judentum, Christentum, Islam) ist die Scham ein Ergebnis des Sündenfalls. Im Bewusstsein, gegen göttliche Weisung verstoßen zu haben, empfanden Adam und Eva ihr Nacktsein plötzlich als unangemessen:
    „Da gingen beiden die Augen auf und sie erkannten, dass sie nackt waren. Sie hefteten Feigenblätter zusammen und machten sich einen Schurz. (Gen 3,7 EU)“


    Also immer schön nackt bleiben oder habt ihr etwa gesündigt? ;)

  • Mir geht es einfach um die Frage: Wie begegnen und wie sehen wir uns? "Nackt" ist als Antwort doch sehr oberflaechlich. Die Frage ist doch, sehen wir (gerade nackt) die Person, oder lassen wir uns durch sexuelle Reize steuern, dass wir die Person uebergehen (wie uns Moralisten doch vorwerfen). Beurteilen wir Menschen nur noch nach ihrem koerperlichen Aussehen, diskriminieren behinderte oder etwas unaesthetisch aussehende Menschen, geraten wir in einen uebertriebenen Gesundheits und Koerperkult, oder werden wir gerade durch die Akzeptanz der koerperlichen Schwaechen toleranter? Von der Antwort auf diese Fragen haengt doch ab, ob Nacktheit gut oder schlecht ist. Es geht eben nicht um die Nacktheit an sich (das ist eine reine Aeusserlichkeit), sondern um das Zwischenmenschliche, das in der Nacktheit zum Ausdruck kommt oder auch keine Rolle spielt.
    Der Glaube gibt hier eine Orientierung, aber die Haltung an sich haengt nicht am formalen Bekenntnis. Natuerlich spricht man nur in der jued.-christl. Tradition von Ebenbildlichkeit (d. h. sieht den Menschen als Repraesentanten Gottes), natuerlich kann ich nur als Christ sagen: im Gegenueber begegnet mir Christus. Natuerlich spielt der Glaube an eine leibliche Auferstehung eine Rolle, wie auch das sakramentale Verstaendnis der Ehe. Aber die Haltung, mit der wir uns begegnen und ansehen haengt nicht daran, dass sich jeder hier zu Christus bekennt. Ich sehe im FKK-Forum auch nicht den Ort, Anhaenger fuer die Kirche zu gewinnen, sondern moechte Werte als solide Grundlage fuer den Naturismus vermitteln. Ein Kampf gegen die Kirche endet nicht mit einem Sieg ueber pruede moralische Bevormundung (und das schreibe ich als jemand, der sich durchaus durch die christliche Moral seines Elternhauses beengt fuehlt), sondern fuehrt in ein Entgleiten in wertfreier Orientierungslosigkeit. Was wir brauchen ist ein vernuenftiger Dialog. Jede Generation wie jeder einzelne ist neu herausgefordern, sich mit Werten und Moral seiner Eltern und Lehrer und des freundschaftlichen Umfelds neu auseinanderzusetzen. Da gibt es Konflikte in wie auch ausserhalb der Kirche, in der Gesellschaft, Familie, im Freundeskreis, ... .

  • Ich sehe zwischen Christsein und FKK auch absolut keinen Widerspruch. Ich bin überzeugt katholisch und habe verschiedene Aufgaben in der Kirche. Beim FKK geht es ja nicht darum, andere zu verführen oder in irgendeiner Weise sexuell anzumachen. Mal davon abgesehen, dass uns der liebe Gott ja auch so geschaffen hat :D. Eine spanische Freundin hat mir einmal gesagt, sie hat kein Problem damit am Sonntagmorgen in die Kirche zu gehen und nachmittags oben ohne oder gar auch ganz nackt im Meer zu baden. Dabei hat sie übrigens auch immer ihre Kette mit ihrem Kreuz und ihrer Marien-Medailie um den Hals hängen ^^. Die junge Generation sieht das also alles etwas gelassener.

  • Der Glaube hat damit zu tun, wie ich den anderen sehe. Den wenigsten hier ist bewußt, dass schon der Begriff Person christlich ist. Mit dem Glauben verschwindet nicht gleich die christliche Prägung. Es geht eben darum, dass wir mehr sehen als einen appetitlichen Körper, der unsere Instinkte stimuliert, sondern vor allem der Person begegnen, die sich in ihm ausdrückt. Dem dient auch die Moral. Kleidung soll uns vor stimulierenden Reizen zu schützen, bevor wir die Person wahrnehmen. Aber mit ihr unterdrücken wir auch die Person, die sich ja verdeckt nicht mehr ausdrücken kann. So geht es nur vordergründig um die Kleidung. Entscheident ist die Begegnung: die Wahrnehmung dessen, der durch den Leib "hindurchtönt" (lat. personare), der Person bzw. der Hypostase (gr. "ὑπόστασις"), dem "dahinterstehenden". Diese Begriffe sind entscheidend von der christlichen Trinitätslehre und Christologie geprägt. Diese christliche Prägung ist besonders wichtig, wo wir uns ungeschützt nackt gegenüberstehen. Prägung ist nun nicht gleichbedeutend mit bewußtem Bekenntnis. Oft sind es auch nicht die "Christen", die besonders christlich leben. Aber wir sollten uns bewußt sein, was langfristig verloren geht, wenn wir das Christsein hier aussparen.

    FKK (ist) die Kunst, Adam und Eva zu spielen, ohne an den Sündenfall zu denken.(Bartnik & Sartin)

    https://www.sun-witten.de/

    2 Mal editiert, zuletzt von Joki ()

  • auch wenn FKK von manchen in den Kirchen kritisch gesehen wird, hat es nichts schlimmes an sich und steht dem Glauben nicht entgegen, eher im Gegenteil

  • Also ich bin Christ und bin auch sehr gerne ganz nackt von den Fußsohlen bis zum Scheitel.

    Nackt sein ist auch ein Symbol der Unschuld da Adam und Eva Anfangs auch nackt war und es ganz natürlich war bevor sie von der verbotenen Frucht gegessen hatten.

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