Diskussion ueber Begrifflichkeiten und Grenzen

  • Auf meinen unternehmungen stört mich etwas, dass ich meine Sachen immer im Blick haben muss und bei Wanderungen immer das nötigste zumindest in einer Tache am Körper trage. Auf einer Wanderung bei Hilchenbach hat mein Mitwanderer meine Sachen mit in seinen Rucksack gesteckt, dass ich selber wirklich nichts an mir hatte. Von ihm habe ich auch zwei Videos bei Vimeo (leider nur eingelogged zugänglich). Ich glaube, er wollte sich absichern, dass ich vor Begegnungen mit Fremden (wir haben niemanden getroffen) doch schnell etwas überziehe.

    https://vimeo.com/manage/167024622/general

    https://vimeo.com/manage/167030184/general

    Gern würde ich so einfach mal in einer Gruppe (zum Wandern mit Badepausen oder auch zu anderen Unternehmungen), zu Beginn alles abgeben um erst am Ende alles zurückzuerhalten. In einer Gruppe ließe sich das ja leicht ermöglichen.

    Mir würde es auch gefallen, wenn man z. B. auf einer Grillfete am See meine Sachen ohne Vorwarnung einkassiert, während ich nackt bade. Ich wäre dadurch gezwungen, bis zum Ende nackt zu bleiben, ganz egal was andere tun oder wer sich noch dazugesellt.

    FKK (ist) die Kunst, Adam und Eva zu spielen, ohne an den Sündenfall zu denken.(Bartnik & Sartin)

    https://www.sun-witten.de/

    4 Mal editiert, zuletzt von Joki ()

  • Mir würde es auch gefallen, wenn man z. B. auf einer Grillfete am See meine Sachen ohne Vorwarnung einkassiert, während ich nackt bade. Ich wäre dadurch gezwungen, bis zum Ende nackt zu bleiben, ganz egal was andere tun oder wer sich noch dazugesellt.

    Das hat für mich schon exhibitionistische Züge fals ihr mich fragt. Was denkt ihr darüber?

    Es gibt nichts Natürlicheres als die Nacktheit. Aber nur für die, die natürlich blieben.

    Erhard Blanck

  • Ich denke, alle denkbaren Perversionen stecken in jedem von uns - unterschiedlich verteilt und ausgeprägt, Da bin ich durchaus dankbar für Kritik. Deshalb möchte ich auch nicht, dass meine Kritik irgendwo als Urteil über irgendjemand oder gar als Anfeindung verstanden wird. Das trifft unseren Zeitgeist sehr extrem, in dem man sehr genau weiß, dass Diversität geradezu gefordert, zuindest toleriert werden soll - mit bestimmten Ausnahmen, die man vorgibt sehr klar zu unterscheiden (da sehe ich den entscheidenden Fehler). Es geht aber immer um ein Abwägen und um ein Maß. Natürlich darf man Freunde auch mal aufziehen - aber doch in freundschaftlicher Gesinnung. Genau das ist doch, was ich auch als die "Blöße" im Naturismus anspreche. Gesteht doch jedem auch mal Schwächen zu. Jeder darf sie in gewissen Rahmen auch zeigen - dazu sind wir Naturisten. Wo jemand zu weit geht, ist Kritik durchaus angebracht. Aber provoziert nicht schon das Thema dazu, irgendwo einmal zu übertreiben - eine Grenze zu überschreiten, über die man sich bisher nicht hinausgewagt hat. Macht nicht jede ehrliche Äußerung auch angreifbar?


    Die Erfahrung, einfach nackt akzeptiert zu sein, hat sicher auch exhibitionistische Züge. Kleider zu verstecken wäre ja - unter Freunde - ein Aufziehen, wo man so eine Schwäche aufdeckt. Aber gerade da stellt sich die Frage: ist es freundschaftliches Spiel - oder blamierende Bloßstellung. Und genau das meine ich, wenn ich von Blöße spreche, die grundsätzlich zum Naturismus gehört. Wir sind verletzlich, wo wir ehrlich sind - nichts verbergen. Das gilt nicht nur - aber auch - körperlich.


    Zudem stellt sich immer die Frage, soll ich mich nackt versecken, möchte ich anderen begegnen und gesehen werden - nur wenn alle nackt sind, oder auch als einziger nackt - gefällt es mir, oder ignoriere ich die anderen einfach? Hier gibt es nicht die richtige Antwort. Die Grenzen auszutasten ist immer ein Spiel, für das Naturisten doch (in Grenzen) Offenheit zeigen sollten. Stattdessen begegnet man zu oft spießiger Moral, gerade in kleinbürgerlichen FKK-Ecken, aber besonders unter denen, die sich gern als tolerant ausgeben und Diversität propagieren, und dabei oft fast alles akzeptieren, außer Überzeugungen.

  • Joki

    Ich denke, man muss wissen, was man will und wie man sich bezeichnen sollte. Ein Nudist darf von mir aus gern Erotisches beim öffentlichen (im von jedermann zugänglichen Raum) Nacktsein wollen und ausprobieren. Das sollte aber kein Thema für einen Naturisten sein und für einen FKKler schon gar nicht.

    Also bitte, bekennt euch zum Nudismus und verbindet eure Nacktheit mit Erotischem! Aber zieht doch nicht die Begriffe Naturismus und FKK und deren Verfechter mit hinein! Das sind einfach andere Kategorien. Die machen ihr Erotisches zu Hause oder wo auch immer, aber nicht während sie FKK ausüben.

  • Also bitte, bekennt euch zum Nudismus und verbindet eure Nacktheit mit Erotischem!

    Also ich wüsste nichts wie Nudismus irgendwie mit Erotik zu zun hat!

    Es gibt nichts Natürlicheres als die Nacktheit. Aber nur für die, die natürlich blieben.

    Erhard Blanck

  • Erotik wurde direkt noch gar nicht angesprochen. Mein Verhalten als exhibitionistisch bezeichnet. Was nun Erotik angeht, so meine ich natürlich - ob Erotik (egal ob eher homo- oder hetero-), Exhibitionismus, ... das alles gehört zum Menschen - zu JEDEM von uns, Gefordert ist nur, es zu in Schranken zu halten.

    Natürlich möchte ich mit Sympathie, auch Sinn für Ästhetik, gesehen werden und wo immer ich einen Menschen anschaue, spielt das - meist unbewusst - mit. Deshalb mag ich diese zu scharfe Unterteilung - Nudist - Naturist/FKKler nicht. Im Naturismus geht es einfach darum, den Menschen mit seinen Empfindungen in eine Gemeinschaft einzubinden, die ihn in Schranken hält, ihm aber einen Spielraum lässt. Spielraum heißt eben auch Spiel. Es ist ein Austesten in der Begegnung, in der man ein Gespühr entwickelt, wo man zu weit geht. Es geht um ein Umfeld, das dieses Austesten in freundschaftliche Atmosphäre zulässt. Da geht es natürlich weniger um Erwachsene als um Kinder und Jugendliche, die mit FKK aufwachsen und noch geprägt werden. In den Grundzügen stimme ich dir ja zu, aber dieses Schubladendenken lehne ich ab. Es sind nicht grundsätzlich "andere Kategorien". Diese Einteilung ist unmenschlich, also gegen die Natur des Menschen - und passt damit auch nicht zum Naturismus. Es geht nicht um Kategorien, sondern um Werte und Orientierung in gelebter Gemeinschaft.

  • Also ich wüsste nichts wie Nudismus irgendwie mit Erotik zu zun hat!

    Und Dir ist es wohl auch noch nie zu Ohren gekommen, dass Menschen, die sich selber als Nudist, Naturist oder FKKler bezeichnen, Erotisches dabei haben wollen?

    Wem Nacktheit das Wichtigste in seinem Leben ist (und genau das sagt das Wort Nudist aus), der hat eine sehr verengte Lebensauffassung und ist mit dieser nah an übersteigertem Verlangen nach Erotik und Sex.

    Einmal editiert, zuletzt von vszett ()

  • Joki

    Auch hier wieder deutliche Sprachungenauigkeiten: Exhibitionismus gibt es umgangssprachlich (besonders gern für weibliche Pommis verwendet) als Allgemeine Zeigefreudigkeit. Selbst das ist schon beim FKK kritisch zu sehen.

    Dann gibt es aber auch noch den Exhibitionismus als Sexualstraftat. Und da sollte man sich klar dagegen aussprechen.

    Also bitte niemals solche Sätze wie "Exhibitionismus ist menschlich"!!!


    Auch Meinungen wie "Perversionen stecken in jedem von uns", sind sehr gewagt. Phantasien mag jeder haben, damit schädigt man auch keinen. Aber Perversionen sollten gerade in einem Menschen, der sich Naturist nennt, nicht vorhanden sein. »Pervers« bedeutet »gegen die Art«, also »widernatürlich«, Naturismus und Widernatürlichkeit sind wie Feuer und Wasser, die genauen Gegenteile. Der Naturist will so viel Natürlichkeit wie möglich, der Perverse will sooft und soweit es geht, aus der Natürlichkeit ausbrechen.

  • Du entwirfst hier ein abstraktes, realitätsfernes Idealbild vom Naturismus. Es geht darum, Anlagen in Schranken zu halten und vernünftig zu steuern - aber nicht sie zu abzustreiten. Gerade die Vorstellung, sie steckten nicht in jedem von uns, führt nicht nur zu selbstgerechter Verurteilung anderer, sondern auch zur eigenen Fehleinschätzung. Pervers bedeutet verdreht. Nichts daran ist an sich unnnatürlich, sondern durch den falschen Bezug gegen die Natur. So ist es gut und richtig, dass der Anblick eines Kindes, das ja schutzbedürftig ist, eine Beschützerinstinkt auslöst. Aber genau dieser - an sich gute - Instinkt führt in päderastisches Fehlverhalten, wenn er falsch eingesetzt, eben pervertiert wird, indem die Erfüllung des Triebes zum Selbstzweck wird. Diesen Instinkt deshalb an sich zu verurteilen, ist Unsinn.

    Nun ist jeder -ismus eine Übertreibung. Aber ich habe auch klar vom Bedürfnis der Anerkennung und Akzeptanz gesprochen. Natürich ist es auch da pervers, wenn man Anerkennung nur als eigenes Bedürfnis für sich selber einfordert. Es geht um ein gemeinsames Erleben und Mitempfinden. Man braucht ein persönliches Gegenüber - und damit auch Korrektiv. Ein Spanner will nicht erkannt werden. Dem Exhibitionisten fehlt das persönliche Gegenüber, dass ihn anspricht. (Eben deshalb fordere ich ja immer: kein Nacktbild ohne Gesicht ! - die abgebildete Person gehört dazu, in einem Umfeld, mit Namen! Es ist doch ein rieiger Unterschied, ob jemand mich - Georg Nikolaus (Joki) - nackt unter einem Wasserfall duschen sieht --- oder - ohne irgendeinen Bezug - einen nackten, mehr oder weniger ästhetischen Körper begafft.)

    Wo eine Gruppe die Kleidung entwendet, um eine persönlich Schwäche auszuspielen, d. h. menschliche Neigungen aus Interesse an der Person aufdeckt, kann man wohl nicht mehr von einem solchen Exhibitionismus sprechen. Zudem geht es hier (wie ja auch bei der Wanderung ohne eigenes Gepäck) um die Anfrage, wie ich mit der Nacktheit umgehe, wenn die Möglichkeit, mich durch Ankleiden der Affaire zu entziehen, nicht gegeben ist --- Ich denke eine Frage, die man sich als Naturist durchaus stellen sollte - nicht nur theoretisch. Die Neuentdeckung besteht ja nicht darin, dass jemand sieht, wie ich nackt aussehe, Wenn ich gerade nackt gebadet habe, hat das ja wohl jeder in der Gruppe schon gesehen.

    • Offizieller Beitrag

    für mich sind mit dem angesprochenen die grenzen von fkk eindeutig überschritten...


    ich bin nicht begeistert, dass hier die diskussion in eine bedenkliche richtung geht.

    nackt ist doch am bequemsten

  • für mich sind mit dem angesprochenen die grenzen von fkk eindeutig überschritten...


    ich bin nicht begeistert, dass hier die diskussion in eine bedenkliche richtung geht.

    Eine wichtige Anmerkung von Dir: "Die Grenzen von FKK .. überschritten".

    Wenn wir nicht klären, was FKK ist und was nicht, stellt sich jeder etwas anderes darunter vor, und dann wird - und da gibt es meiner Erfahrung aus anderen Foren nicht wenige - unter den Begriffen FKK und Naturismus eine Menge erotisches Gedankengut mehr oder weniger getarnt eingebaut, um dann eigenes Verhalten und Denken zu rechtfertigen. Das schädigt dem Ansehen der FKK in der Bevölkerung enorm.

    Deshalb plädiere ich immer wieder dafür zu sagen, dass beim FKK und beim Naturismus Erotisches nichts zu suchen hat, genau so wenig wie es nichts zu suchen hat im Supermarkt, in der Bank oder auch nicht am Textilstrand.

    Erotik und Sex sind im Leben eines Menschen sehr wichtig, aber bitte nicht während man Naturismus oder FKK betreibt!


    Die Diskussion darüber sollte man allerdings nicht unterdrücken, weil nur mit der Diskussion schafft man Klarheit. Ein Vertuschen und Verschweigen hilft da nicht.

  • Mir würde es auch gefallen, wenn man z. B. auf einer Grillfete am See meine Sachen ohne Vorwarnung einkassiert, während ich nackt bade. Ich wäre dadurch gezwungen, bis zum Ende nackt zu bleiben, ganz egal was andere tun oder wer sich noch dazugesellt.

    Das ist schon irgendwie abnormal.
    Ich mein wir sind ja alle gerne nackt, sonst wären wir nicht in diesem Forum, aber was du so desöfteren äußerst ist einfach nur noch extrem.

    Vielleicht wärst du mit solchen Neigungen in einem Fetisch-Forum besser aufgehoben.

  • Joki

    Begriffe so verwenden, wie sie die Allgemeinheit verwendet!

    »Pervers« mag als reine Übersetzung »verdreht« heißen. Daneben aber offensichtlich auch »verkehrt«. Dies ist auf alle Fälle keine wertfreie "Verdrehtheit", die genau so "gut" ist wie die "Unverdrehtheit".


    Dazu vielleicht mal die Definition von Wikipedia:

    "Perversion (von lateinisch perversus ‚verdreht‘, ‚verkehrt‘) bezeichnet eine Verkehrung ins Krankhafte oder Abnorme bzw. ein solches Empfinden und Verhalten.[1] Umgangssprachlich wird der Begriff vielfach für ein stark abweichendes oder tabuisiertes Verhalten oder eine Entwicklung in diese Richtung verwendet."


    Oder wer es komerziell möchte: Duden, Großes Fremdwörterbuch, Stichwort pervers: "andersartig [veranlagt, empfindend], widernatürlich; von der Norm abweichend, bes. in sexueller Hinsicht."


    Also sind "schmutzige Phantasien" und widernatürliche Veranlagung doch schon zwei verschiedene Dinge - und sollten nicht gleichgesetzt werden.


    Und Deine Aussage: "Pervers bedeutet verdreht. Nichts daran ist an sich unnnatürlich,...", ist in sich unsinnig, da »pervers« eben sehr wohl genau »unnatürlich« bedeutet.



    Ich weiß nicht, wie Du Exhibitionist definierst, aber Deine Aussage: "Dem Exhibitionisten fehlt das persönliche Gegenüber, dass ihn anspricht." ist völlig daneben. Dem Exhibitionist ist es entscheidend, dass es ein persönliches Gegenüber gibt. Nur so kann er sich sexuell erregen, indem er das persönliche Gegenüber durch Präsentieren seines Geschlechtsteils zu einer Reaktion zwingt.

    Aber - da Du Dich laut Deiner Aussage ja nicht um Recht kümmerst - kennst Du den Paragraf 183 StGB gar nicht und weißt deshalb nicht, was dementsprechend im juristischen Sinne ein Exhibitionist ist.


    Wenn Du es - in Deiner persönlichen Definition - auf »zeigefreudig« reduzierst, ist es trotzdem schwer nachvollziehbar, weshalb Nacktbilder mit Gesicht "besser" sein sollen als ohne.

    Ich persönlich bin kein Freund davon, Menschen nackt abzubilden und habe auch lange gezögert, Bilder von mir zu veröffentlichen. Aber in einen besonderen Zusammenhang, wie schöne Urlaubsbilder, oder auch wie Dein Avatar »im Bach badend« oder auch meine Darstellungen zu meiner Erfindung, dem Kung-Eis-artgerechts-Laufen finde ich es ok.


    Sehr kritisch muss ich Deinen Versuch einschätzen, Kindesmissbrauch als "falsch eingesetzten" "Beschützerinstinkt" zu erklären. Hier solltest Du dringend mal in dich gehen und Dich über tatsächliche Ursachen von Kindesmissbrauch informieren!

  • Grenzen zu ziehen ist immer schwierig. Ich sehe in eindeutigen Wertungen nur auch eine Radikalisierung auf Kosten schlichten menschlichen Verständnisses. Es gibt Erlebnisse und Begegnungen, die jeder subjektiv anders empfindet. Es geschehen wirkliche abscheuliche Verbrechen. Aber man kann auch langsam in bedenkliche Situationen hineinschliddern. Was der eine als Grenzüberschreitung auffasst, erlebt ein anderer als befreiendes Erlebnis. Was dem einen selbstverständlich erscheint, ist für den anderen undenkbar. Deshalb halte ich solche Diskussionen für notwendig. Ein reines werben für FKK ist Unsinn, wo man nicht versucht zu differenzieren, Grenzen abzustecken und Anfeindungen zu verstehen.


    Warum niur mit Gesicht: es geht um persönliche Wahrnemung. Wo auf einem Nacktfoto der Kopf fehlt, kann ich dem abgebildeten nicht ins Gesicht schaun. Er vermittelt nichts mehr von sich. So wird Wahrnemung zwangsläufig auf andere Körperregionen reduziert - und da es hier nicht um Medizin geht, auf körperliche Reize, In jede Fall halte ich nichts davon, Bilder von Intimrasuren zu teilen. Wenn jemand bei Freizeitaktivitäten, wo offensichtlich anderes beachtet werden soll als der Körper an sich, respektiere ich Retouche. Für mich persönlich lehne ich sie grundsätzlich ab. Ich möchte meine persönlichen Freizeiterlebnisse mitteilen, nicht abstrakte FKK-Aktivitäten.

  • "Was der eine als Grenzüberschreitung auffasst, erlebt ein anderer als befreiendes Erlebnis."

    Deshalb gibt es Gesetze. Damit z.B. das "befreiende Erlebnis" eines Kinderschänders als schweres Verbrechen geandet wird. Aber wer sich nicht um Recht kümmert, weiß auch nicht, was in der Gesellschaft als gut und was als böse gilt.


    Ich weiß nicht, was Du unter FKK verstehst. Es scheint mir ziemlich etwas anderes zu sein, als es der DFK oder ich verstehen. Deshalb kann ich schlecht auf Deine Äußerung dazu antworten. In meinen Augen ist sie verwirrt ("Ein reines werben für FKK ist Unsinn, wo man nicht versucht zu differenzieren, Grenzen abzustecken und Anfeindungen zu verstehen." , "Ich möchte meine persönlichen Freizeiterlebnisse mitteilen, nicht abstrakte FKK-Aktivitäten.")

  • José Ortega y Gasset schreibt in "Über das römische Imperium": (ich zitiere frei aus dem Gedächtnis).°° Wo die Menschen so weit sind, dass sie ihrer gegenseitigen Menschlichkeit misstrauen, setzen sie etwas vorsätzlich unmenschliches zwischen sich: das Gesetz ° .

    Damit will ich mich nicht gegen Gesetze stellen - die brauchen wir, eben weil wir oft "unmenschlich" sind. Aber für mich bedeutet Naturismus, dass man in gegenseitigem Vertrauen auch in Konflikten zunächst aufeinander zugeht und menschliche Lösungen sucht - bevor man ins Gesetzbuch schaut. Das "Recht" ist nur "ultima ratio".


  • Deine Aussage ist beliebig auslegbar, eine Gummi-Aussage. ("aufeinander zugeht und menschliche Lösungen sucht - bevor man ins Gesetzbuch schaut")


    Wenn jemand meint, ich liege zu nahe an seinm Liegeplatz, seiner Decke, dann kann man reden (ob das als "menschliche" Lösung bezeichnet werden sollte, sei dahingestellt.)

    Wenn ich hinzukomme, wenn sich ein Erwachsener mittleren Alters an einem Minderjährigen vergeht, brauche ich kein Aufeinanderzugehen. Dann ist es meine Pflicht, energisch vorzugehen und den Straftäter der Polizei vorzuführen.

    Wer kategorisch meint, Gesetze bräuchte man erst, wenn man in Konflikte geraten ist, dem unterstelle ich einfach, dass er bewusst so tut, als wüßte er nicht, was das Gesetz verbietet, damit er sich gesetzwidrig verhalten kann. Das kann ich nicht tolerieren, weil das höchst intolerantes, egoistisches Verhalten ist.

  • Ich sehe normalerweise nicht, dass sich jemand offensichtlich vergeht. Es gibt vielleicht annäherungen, die Misstrauen wecken. Dann geht man hin und spricht es an. Je nach Situation und wie man sich kennt, weist man den Man zurecht oder ruft das Kind. Ich war ja selber in eine Gruppe mit Kindern im Miramar einbezogen und sollte Aufpassen, dass sie unter sich bleiben. Einen, der Sonderwege ging mit zwei mir aus dem Bad flüchtig bekannten Männern, habe ich von der Rutsche zurückgerufen. Einer der beiden wollte sich noch mit mir anlegen, der andere war vernünftiger. Dann kam der eigentliche Betreuer und es ließ sich alles ohne Bademeister lösen (an Polizei hätte wohl niemand gedacht). In der Gruppe wurde ich auch darauf hingewiesen, dass ich bestimmte (andere) Männer beonders im Auge behalten sollte. Für das alles das reichte die Absprache untereinander.

    Einmal wollte ein Kind, dass sich mit einem aus meiner Gruppe angefreundet hatte, die Adresse. Ich habe das unterbunden und meine Angeboten, wo kein Interesse mehr bestand. Was später im Miramar aufgedeckt wurde (ein Ring), da habe ich kein genauen Kenntnisse, aber mir scheint es reichlich überzogen, da - soweit ich es wahrgenommen habe - es nur um Verabredub´ngen im Miramar ging. . Das eigetliche Problem sah ich darin, dass viele Eltern ihre Einzelkinder (allein sucht man Anschluss) im Bad allein ließen, um sich ohne Kind im Saunabereich zu erholen. So etwas halte ich für verantworungslos. Zu zweit wäre ja noch akzeptabel, aber dass ein Einzelkind Anschluss sucht, ist doch zu erwarten. Ich habe auch erfahren, dass ein Mann dort, der mit einem nicht eigenen Kind im Urlaub war, wohl im Gefängnis war. Aber auch da seher ich die Eltern in der Pflicht. Nun unternehme ich auch hier viel mit Kindern. Ich glaube nicht, dass man hier alles kontrollieren und gesetzlich regeln kann. Ich bin nur sicher, dass man durch Gesetze auch viel Vertrauen zerstören kann. Es ist also immer ein abwägen, und auch Verbrechen wird man nie ganz ausschließen können. Aber wollen wir wirklich eine Gesellschaft, in der jede Handlung und Beziehung von Gesetzen vorgegeben wird? Zerstören wir damit nicht jede Individualität und jedes menschliche Vertrauen? Warum entziehen sich Jugendgruppen an Badeseen der Aufsicht, indem sie den offiziellen Badabschnitt verlassen? Ich wäre nie bereit, eine Au-Pair-Stelle mit Videoüberwachung zu übernehmen (wie in den USA zunehmend selbstverständlich). Für mich gilt: Man vertraut mir, oder lässt mich eben nicht mit dem Kind allein - aber überwachen lasse ich mich nicht!

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