Im Miramar waren das aber auch wilde Zeiten, die längst vorbei sind. Nur ohne sie zu kennen, versteht man auch die ganze Entwicklung nicht. Das grundsätzliche Problem sehe ich in der Auflösung der Familie,
Ich möchte keinen totaliträren Überwachungsstaat, auch nicht als demokratisch legitimierten "Rechtsstaat" - bzw- Rechtsdiktatur, der jede Individualität unterdrückt und sich in jeden zwischenmenschlichen Kontakt einmischt. Schon immer hat man Lücken in solchen Systemen gesucht und sich so Freiräume geschaffen. Das gilt nicht nur für die DDR, sondern auch für gesunde Demokratien. Der Staat kann und soll nicht alles regeln und sich nicht in jede Beziehung einmischen.
Es ist auch kein Zufall, dass ich, gerade weil ich mich um nackt baden zu können vom beaufsichtigten offiziellen Badebereich ferngehalten habe, Jugendgruppen traf, die sich aus anderen Gründen der "DLRG-Überwachung" entziehen wollten. Familien haben guten Grund, den geschützen Bereich eines Vereins zu bevorzugen. Dort ist man im vertrauten Kreis mit eigenen eingespielten Regeln, der auch keine Einmischung von außen wünscht. Wer die Ordnung stört, wird ausgewiesen, ohne dass man sich vor dem Gesetz rechtfertigen muss. Niemand ist dort anonym und könnte unerkannt fliehen, wenn er sich unangemessen verhält.
Gesetze werden erlassen, um Konflikte zu lösen. Wo kein Konflikt besteht, braucht man auch kein Gesetz. Wo man sich nicht einvernehmlich einigen kann, spricht ein Gericht ein Urteil - nach dem Gesetz. Niemand bekommt vor Gericht Recht. Natürlich sind manche Vorschriften auch sinnvoll - auch wo sie nicht jedem sofort einsichtig erscheinen. Aber wer schon im Freundeskreis ständig das Gesetz im Blick hat und sich so juristsch absichert, dass ich ihm nichts anhängen kann, ist in meinen Augen kein Freund.