FKK : Naturverbundenheit oder Wellness?

  • Naturverbundenheit, Lebensstil, Wohlfühlen

    Wer Barfuß geht, den kann man nichts in die Schuhe schieben, und ein Nacken Mann / Frau kann man nicht in die Tasche fassen. :fkk:

  • Was verbindet ihr mit FKK.

    Naturverbundenheit, ein bescheidener Lebensstil im Einklang mit der Natur?

    oder eher Wellness, Sauna, Club-Urlaub?

    Naturverbundenheit und bescheidener Lebensstil im Einklang mit der Natur - sind typische Merkmale eines Naturisten (= Natur und in der Natur sein ist das Wichtigste für ihn)


    für den Nudisten ist das Nacktsein das Wichtigste, so oft es geht, wo immer es geht


    für Nacktbader eben das Nacktbaden


    Und für einen Anhänger der Freikörperkultur sind es die gelebten Regeln, die die Freikörperkultur vorschreibt. Da es auch innerhalb der Freikörperkultur verschiedene Richtungen und Auslegungen gibt, geht das wohl von vegetarischer, veganer, Rohkosternährung, Alkoholverzicht, Verzicht auf sonstige Genuss- und Rauschmittel, Gleichheitsgedanken, Toleranz, auch Nacktheit an sich, auch Naturverbundenheit bis was weiß ich noch alles.

    Zentral war und ist aber immer der gesundheitsfördernde Gedanke, also Sport, Tanz und Gymnastik, möglichst unbekleidet, möglichst im Freien.


    Leider machen sich viele keine Gedanken über die Unterschiede der vier verschiedenen Begriffe, schmeißen sie wahllos durcheinander oder versuchen auch krampfhaft, Erotisches in die Freikörperkultur zu drücken. Das hat dort so wenig zu suchen wie auf dem Fußballplatz oder am Textilstrand.

  • Für mich kommen viele Aspekte zusammen, die "soziale Nacktheit" so schön machen, z.B.:

    - Ich fühle mich mir selbst näher, verbundener mit mir selbst;

    - Es tut mir gut, weil es hilft, den eigenen Körper zu akzeptieren und die Schönheit in einer Vielfalt von Körpern wahrnehmen zu lernen;

    - Es bringt eine gewisse Leichtigkeit, Freiheit, Freude, Unbeschwertheit, kindliche Unschuld (klingt ein bisschen komisch, aber so in etwa empfinde ich es, ohne es besser verbalisieren zu können) mit sich

    - Es führt untereinander zu einer höheren Verbundenheit und zu einem besonderen Gruppen- bzw. Gemeinschaftsgefühl; es tut auch gut, nackt sein zu können, ohne objektiviert bzw. bewertet zu werden;


    Viele der Aspekte werden nach meinem Empfinden besonders stark in der Natur und mit einer gewissen Einfachheit des Settings erfüllt; im Sommer würde ich daher keinen Wellness-Urlaub machen, sondern lieber mit anderen einen FKK-Urlaub in einer Hütte oder beim Zelten verbringen. Warum soll ich deshalb im Winter auf einen Wellness-Urlaub verzichten, oder auf nacktes Indoor-Yoga, -Tanz, oder -Volleyball, -Karaoke, Parties oder andere lustige Nacktivitäten und dabei eine tolle Zeit mit den Leuten verbringen, mit denen ich im Sommer noch schönere Momente draußen erlebe? Wir waren jetzt im Herbst und Winter oft in mobilen Saunen, das war richtig schön und eher einfach. Jetzt freue ich mich aber nach vielen Jahren mal wieder auf einen Urlaub mit einer Therme.

    Warum soll ich auf diese Dinge verzichten? Weil ich dann in den Augen von irgendjemandem als Nudist, der kein richtiger FKKler ist und zweifelhafte Motive hat, klassifiziert werden könnte? Ich denke nicht. ;)

  • In Schubladen stecken ist immer schlecht. Nur leider stecken sich manche sehr gern selber in Schubladen, in die sie keinesfalls hineingehören. Dies ist meine Kritik.


    Wenn ich im Familienurlaub faul in der Sonne liege, auf den Eismann warte, mir dann Eis oder Bockwurst hole, mache ich kein FKK - auch wenn ich nackt bin. Und ich erkenne nicht das Problem, weshalb man sich das nicht eingestehen kann, dass das kein FKK ist. Viel schlimmer wäre es natürlich noch, wenn Erotisches ins Spiel kommt.


    Wenn ich im gleichen Familienurlaub jeden Tag ein paar Kilometer nackt am Strand jogge, dann ist das FKK.

    Worin liegt das Problem, Dinge so zu benennen, wie sie sind?


    Weil wir zu faul sind, darüber nachzudenken, drängen sich Erotiksuchende in die Schublade »Naturisten« und »FKKler« und machen damit das Ansehen dieser eigentlich erotikfreien Dinge kaputt.

    Das ist das Problem.


    Will das keiner sehen?


    Und es geht auch nicht darum, dass man irgendjemanden irgendetwas nicht gönnt. Aber wenn man "Parties oder andere lustige Nacktivitäten" macht, dann ist das wohl eher eine getarnte Umschreibung für erotische Aktivitäten und hat dementsprechend nichts mit Naturismus oder gar FKK zu tun.

    Es soll und kann doch jeder im Rahmen geltender Gesetze tun und lassen, was er will, aber bitte nicht unter dem Deckmantel von Naturismus oder FKK! In diese "Schublade" gehört das einfach nicht hinein!

    Einmal editiert, zuletzt von vszett ()

  • Ich würde keinem Familienurlauber FKK absprechen. Diese Kritik ist angezeigt, wo Naturismus nur als Alibi vorgeschoben wird. Ich bin aber nicht deshalb kein Naturist, weil ich mich zu wenig bewege und in der Sonne liegend vor dem Buch einschlafe, weil ich einfach zu müde bin, um zu lesen. Das Eis gönne ich mir auch gelegentlich und ganz frei von erotischen Empfindungen bin ich dabei auch nicht. Aber mir geht es um einen grundsätzlich bescheidenen und naturverbundenen Lebensstil. Eben deshalb möchte ich mich vom Luxus-Hotel-Wellness-Urlaub distanzieren. Nackt in der Natur heißt für mich auch nichts als Natur. Alles andere brauche ich nicht. Ich möchte für mIch keinen Komfort beanspruchen, den sich keine Großfamilie leisten kann. Im Winter sollte ein bescheidenes Hallenbad reichen. Leider finde ich FKK-Badezeiten oft nur in teuren Erlebnisbädern oder kombiniert mit dem Saunatarif in Saunanächten. Das ist nicht, was ich mir unter familienfreundlicher FKK vorstelle.

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