Alleine nackt wandern, verhalten bei Begegnung?

  • Gehst Du alleine nackt wandern? Wie verhältst du dich wenn dir jemand entgegen kommt?

    Ziehst Du dir dann schnell eine Hose über oder gehst du einfach weiter.

    Es kann ja auch eine Familie mit Kindern entgegen kommen. Dann ist es schon mutig alleine weiter zu gehen. Man will ja auch keine Anzeige bekommen.

  • Also ich gehe schon alleine nackt wandern. Achte natürlich drauf, nicht unbedingt stark frequentierte Wege zu gehen. Ziehe aber jetzt nicht extra eine Hose dann an, wenn ich jemandem begegne, Probleme gab es noch nie. Behalte es mir aber immer vor, ggf. dann einen kleinen Abstecher in den Wald zu machen und zwischen den Bäumen durchzugehen, um größeren Gruppen im Notfall aus dem Weg zu gehen.

    Liebe nackte Grüße


    Torben :fkk:


    Lebe die Freiheit, lebe nackt!

  • Meines Erachtens ist "sich schnell etwas anziehen" oder "sich in die Büsche schlagen" nicht sinnvoll, da man damit anderen signalisiert, dass man etwas Falsches oder Verbotenes tut.


    Stattdessen einfach zügig normal weitergehen, freundlich grüßen, wie das so üblich ist im Wald.


    Was vielleicht auch hilfreich sein kann, falls es zu Diskussionen oder Drohungen kommt: Sich ein paar Informationen aus dem Internet ausdrucken, zu den Motiven des Nacktwanderns, mit rechtlichen Hinweisen (dass es nicht strafbar ist, es sei denn man läuft masturbierend durch die Gegend), und vielleicht noch diesen Zeitungsartikel, in welchem Ordnungsamtsmitarbeiter sagen, dass reines Nacktwandern nicht verboten ist:


    http://www.wn.de/Muensterland/…rn-ist-keine-Belaestigung


    Damit kann man vielleicht so manchem kritischen Zeitgenossen, der gerne Polizei oder Ordnungsamt anrufen möchte, den Wind aus den Segeln nehmen.


    (Allerdings muss ich sagen, dass ich mich bisher leider auch noch nicht getraut habe, allein nackt auf "normalen" Wegen zu wandern. Da müsste mindestens ein Begleiter her, denn zu zweit fühlt man sich doch gleich wesentlich sicherer).

  • Ich schließe mich der Meinung von Nackt-Fan an. Mit "sich in die Büsche schlagen" bewirkt man eher, dass die Leute etwas verbotenes vermuten. Ich denke es ist alleine allerdings schon etwas komisch, wenn man anderen Leuten nackt entgegen kommt - gerade als Mann wird man dann vermutlich eher als Exhibitionist gesehen denn als Nacktwanderer. Da wäre es in der Gruppe sicher schon angenehmer insbesondere dann, wenn auch Frauen mit dabei wären.

  • Unter der Woche im Sommer gehe ich fast jeden Abend nackt wandern. Da kommt es kaum zu Begegnungen. Wo ich rechtzeitig bemerke, dass andere unterwegs sind, weiche ich aus oder ziehe mich an, bevor sie mich bemerken. Wo ich aber doch überrascht werde, grüße ich freundlich. Auf abgelegenen Wegen habe ich nur nette flüchtige Begegnungen erlebt (meist Radfahrer oder Reiter). Nur ein Jogger wirkte etwas abweisend.

    Am Bach oder auf der Wiese haben mich nur Hundehalter entdeckt. Diese Begegnungen waren weit offener.

  • Also man muss immer unterscheiden, wann und wo man unterwegs ist. Eine gesunde Mischung muss gefunden werden. Wie gesagt, Stress hatte ich noch nie bekommen, und Begegnungen hatte ich schon einige.

    Liebe nackte Grüße


    Torben :fkk:


    Lebe die Freiheit, lebe nackt!

  • Hi, also nackig wandern war ich noch nie. Laufen aber schon. Da ich im Hochsommer recht früh unterwegs war habe ich niemand getroffen. Wie ich reagieren würde weis ich nicht. Denke wenn Zeit bleibt etwas anziehen. Sonst ganz normal weiter laufen. Ich denke auch das man mit verstecken eingesteht etwas verbotenes getan zu haben wovon wir aber nicht ausgehen. VG

  • Mit dieser Ansicht kann ich weitgehend mitgehen. Ein Problem ist jedoch, dass es niemanden interessiert, wenn man ihm "etwas aus dem Internet" vorzeigt.


    Ein weiteres ist der 118 OWiG, der in dem Link auch zitiert wird: "Ordnungswidrig handele derjenige, zitiert Vorspohl den entsprechenden Gesetzestext, der »grob ungehörige Handlungen vornimmt, die geeignet sind, die Allgemeinheit zu belästigen oder zu gefährden und die öffentliche Ordnung zu beeinträchtigen«."


    Das heißt ja nun alles und nichts! Da kann ersteinmal jeder - auch jeder Ordnungshüter und jeder Richter hineininterpretieren, was ihm gerade passt.


    Soweit ich das mitbekommen habe, entspricht der 118 OWiG (Ordnungswidrigkeit "Belästigung der Allgemeinheit") inhaltlich dem bis zur Strafrechtsreform von 1975 geltenden Strafparagraf "Grober Unfug", der laut Wikipedia (https://de.wikipedia.org/wiki/…stigung_der_Allgemeinheit) solche Dinge beinhaltet:

    • Spazieren in Badehose im Hof eines Kurhauses[5]

    • Defäkieren auf der Straße

    • Bespritzen der Passanten durch zu schnelles Fahren mit dem Auto durch eine Pfütze[6]

    • Störung einer Filmvorführung, die erlaubt ist[8]

    • unzüchtiges Betasten eines anderen[9]

    • Hilferufe (Feuer!), ohne dass Gefahr vorliegt[10]


    Für mich habe ich mir den Satz zurechtgelegt: »Je näher man sich an einer Siedlung oder anderen Stelle, wo mit mehr Menschen zu rechnen ist, befindet und je weniger deutlich der sportliche (Joggen oder Wandern) Zweck erkennbar ist, desto eher wird es - berechtigterweise - eine Ordnungsstrafe geben.«


    Man sollte sich also davor hüten, den Bogen zu überspannen und nicht von einer prinzipiellen Nacktwander- oder Nacktjogging-Erlaubnis ausgehen. Man sollte nicht provozierend Blickkontakt suchen, der vermittelt, dass man sich auf die - durchaus auch negative - Reaktion freut.

    Ich schaue, ob mich der Entgegenkommende anblickt. Wenn ja, kann ich einschätzen, ob ihm mein Gruß angenehm sein wird. Schaut er mich nicht an, zeige ich auch kein Interesse, zu grüßen oder auf einen Gruß zu warten.


    Mit dieser "Gruß-Methode" bin ich bisher - nach vielen Hundert Begegnungen - immer gut gefahren.


    Einer Ordnungshüterin habe ich mal gesagt, als sie meinte, es sei Belästigung der Allgemeinheit, dass sie mir gern ein Bußgeld aufbrummen kann, dann würden wir das vor Gericht klären, dann hat sie es schwarz auf weiß. Sie hat sich daraufhin getrollt (verzogen).

    Einmal editiert, zuletzt von vszett ()

  • Sicherlich wird Nacktheit in der Einsamkeit, wo man nicht von Begegnungen ausgeht, eher akzeptiert als auf frequentierten Hauptwanderwegen. Es geht ja nicht um den Tatbestand, dass ich nackt gesehen werde, sondern darum, wie der Passant mein Verhalten aufnimmt. Eben deshalb sehe ich vor allem das Baden im Bach oder Tümpel oder die Erfrischung an einer Quelle als Legitimation. Niemand wird erwarten, dass ich in voller Montur ins Wasser steige. Dass ich als Wanderer nicht an Badekleidung gedacht habe, ist auch naheliegend.

  • Ein Problem ist jedoch, dass es niemanden interessiert, wenn man ihm "etwas aus dem Internet" vorzeigt.

    Zumindest kann es aber auch nicht schaden. Es könnte überzeugender sein, wenn man zur Unterstützung der eigenen Argumentation etwas Schriftliches vorzeigen kann (z. B. einen Zeitungsartikel mit Zitat eines Ordnungsamts), als wenn man einfach nur behauptet, was man tue sei legal. In letzterem Falle wird der kritische Textilwanderer dem Nackten wohl eher nicht glauben und meinen, man wolle sich bloß rausreden.


    Und wenn die Nacktwanderei generell illegal wäre, gäbe es wohl keine großen Gruppenwanderungen usw. hierzulande. Zwar kommt es immer auf den Einzelfall an, aber da die meisten Wanderer vermutlich keine Juristen sind, die jede Spitzfindigkeit dieses Gummiparagraphen 118 kennen, müsste man eigentlich ganz gut argumentieren können (falls man jemanden vor sich hat, der dafür zugänglich ist).


    Dass man Ortschaften und Straßen meidet, versteht sich von selbst (da könnte dann wirklich eine echte Gefährdung vorliegen, wenn ein Autofahrer dem Nacktwanderer hinterherstarrt und vor einen Baum fährt...).

  • Ich erwarte Verständnis - nicht Recht. Gasset (https://de.wikipedia.org/wiki/Jos%C3%A9_Ortega_y_Gasset) bezeichnet (in "Über das römische Imperium") das Gesetz als "vorsätzliche Unmenschlichkeit". Gerade als Naturist wünsche ich mir eine Menschlichkeit, bei der man nicht auf seine Rechte pocht.

  • ich mache es auch so. Einfach weitergehen und so tun als wenn nichts wäre. Wenn die sich gestört fühlen sagen die schon was.

    gute Einstellung :)

    Es gibt nichts Natürlicheres als die Nacktheit. Aber nur für die, die natürlich blieben.

    Erhard Blanck

  • Zumal es merkwürdig aussehen würde, wenn man bei der nächsten Begegnung nicht nur nackt, sondern auch noch übersät mit Kratzern wäre... Da würde man vermutlich mit einem übertriebenen Helferinstinkt der Passanten konfrontiert.

  • Für uns FKKler mag es das natürlichste auf der Welt zu sein, einfach nackt zu wandern. Aber für den normalen nicht FKKler halt nicht. Da ist ein einzelner nackter Mann einfach nicht normal. So sehe ich das.

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