Wie würdet ihr reagieren, wenn jemand euch ungefragt beim FKK fotografiert?

  • Da hängt natürlich viel an der jeweiligen Situation. Grundsätzlich finde ich aber: wo ich mich ungezwungen aufhalte, bin ich auch öffentlich. Zufällig nackt auf ein Bild zu kommen, finde ich völlig in Ordnung. Wer mich gezielt fotografiert, sollte natürlich fragen - aber mit Nacktheit hat das nichts zu tun. Im Freundeskreis halte ich das für natürlich, und möchte nicht, dass Nacktheit hemmt. Da bedaure ich diese Zurückhaltung, da ich gern als Naturist in diesem Kreis in Erinnerung bleibe.

    Naturisten unterstellen nun gern, dass sie wegen ihrer Nacktheit beobachtet und fotografiert werden. Ist das Wunschdenken? Haben sie Angst davor?

    Natürlich misstraut man fremden Beobachtern und hat Sorgen, mit Bildern diffamiert zu werden. Aber ist nicht eine größere Offenheit der beste Schutz davor? Und wenn jemand nun wirklich Interesse an mir hat, oder auch einfach eine romantische Stimmung mit einen nackten Menschen am See einfangen will - was auch immer - wäre es nicht besser, freundlich auf ihn zuzugehen statt ihn zu mit Anschuldigungen zu verjagen?

    Leider bin ich oft zu schüchtern. Eigentlich möchte ich nur darum bitten, mir das Bild auch zuzuschicken. Dazu möchte ich ihn ansprechen und dabei erfahren, was er mit dem Bild zu tun beabsichtigt. Das mag er gern als Aufforderung zu weiteren Fotos und offenem Umgang damit verstehen.

    FKK (ist) die Kunst, Adam und Eva zu spielen, ohne an den Sündenfall zu denken.(Bartnik & Sartin)

    https://www.sun-witten.de/

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  • Am besten wäre ein fällig entspannter Umgang damit. Also ob ich nackt bin oder angezogen sollte keine Rolle spielen. Das ist der Wunsch, aber eben die Bilder können im Netz landen und die Freunde, die Arbeitskollegen, der Chef.....
    Nun was wäre oder ist eigentlich schlimm wenn wir im Adamskostüm oder im Evakostüm erkannt würden? Es lässt sich ja nicht so genau greifen was hier das Problem ist in einer Gesellschaft wo wir alles zu sehen bekommen ist ein nackter Körper immer noch ein Problem. Dabei wäre oder vielmehr ist es völlig normal und natürlich.

    Ich weiss nicht sicher ob ich schon mal am FKK oder so fotografiert wurde. Es ist auf jeden Fall möglich. Wenn ich nackt da liege Ev. auf dem Bauch oder so das mein Gesicht nicht zu erkenne ist spielt es absolut keine Rolle. Egal wer das Bild dann wo zeigt es ist mir egal wenn es einigermaßen eine normale vorteilhafte natürliche Abbildung ist als Teil der Landschaft eher noch witzig.
    Sozusagen als Beiwerk wäre wenn ich nicht richtig zu erkennen bin auch kein Thema. Sollte aber das große Zoom vorbeikommen und mich aus der Ferne knipsen fand ich das nicht so toll. warum weiß ich eigentlich nicht aber es wäre ein observieren und das stört generell. Egal was ich anhabe.

    Was sich ändert wenn Nacktfotos im Netz landen weiss ich nicht selber aber vielleicht ist es am Schluss einfach nur heiße Luft. Vielleicht ist es mehr die Angst davor sich zu zeigen und es nicht mehr zurück nehmen zu können.

  • Prinzipiell bedarf gem. § 22 KunstUrhG die Verbreitung oder Zurschaustellung des Bildes des Einverständnisses des Abgebildeten. Allerdings gilt gem. § 23 I Nr. 2 KUG, dass es keiner Einwilligung des Abgebildeten bedarf, auf denen die Personen nur als Beiwerk neben einer Landschaft oder sonstigen Örtlichkeit erscheinen. Wenn allerdings einer gezielt an einem See oder Strand Photos macht, an dem viele nackte Menschen liegen, kann davon ausgegangen werden, dass es da in aller erster Linie nicht um die Landschaft geht sondern die Nacktheit der Anwesende. In diesem Fall würde ich als Betroffener den Fotografen darauf machen und ihn bitten, in meinem Beisein die Photos zu löschen. Andernfalls 110 wählen.


    Lustigerweise hatte ich ähnlichen Fall mal in meiner früheren WG. Eine Mitbewohnerin von mir war auf einem Festival irgendwo in Ostdeutschland. Der Lokalsender hat über dieses Festival berichtet. Dieser Bericht war auch in Youtube zu sehen. U. A. wurden auch Festivalbesucher beim Baden im See gezeigt, so auch meine Mitbewohnerin wie sie oben ohne vom Ufer ins Wasser geht und sich dort antemperiert. Dabei war die Kamera derart penetrant auf sie gerichtet, dass ganz offensichtlich war, dass es nicht um das "Einfangen" der ganzen Atmosphäre ging. Dementsprechend habe ich (studiere Jura) in ihrem Namen eine Mail an den Sender geschrieben mit Verweis auf oben genannte Paragraphen und Androhung von Unterlassungsklage. Was glaubt ihr, wie schnell die entsprechenden Videosequenzen rausgeschnitten waren... Auf jeden Fall wehren, wenn sowas mal vorkommen sollte!

  • Endlich mal einer, der sich juristisch auskennt. Da könnte man bei Gelegenheit auch die Aktfotos-von-Jugendlichen-Problematik diskutieren. An der entsprechenden Stelle, natürlich.

  • Endlich mal einer, der sich juristisch auskennt. Da könnte man bei Gelegenheit auch die Aktfotos-von-Jugendlichen-Problematik diskutieren. An der entsprechenden Stelle, natürlich.

    Vielen Dank! Im Prinzip war das jetzt nichts weiter als stupides Paragraphenzitieren. Aber in dem von mir geschilderten Fall konnte ich auf die Tour immerhin das Löschen der Filmsequenz bewirken. Auf gut Deutsch gesagt: Da war damals ziemlich die Kacke am ampfen bei meiner Mitbewohnerin als angehender Lehrerin mit Unterrichtsfach katholischer Religion, da stand u. U. die berufliche Zukunft auf der Kippe. Da dachte ich mir auf die Schnelle, hauptsache irgend ein Paragraph zitiert, was immer etwas Furcht einflößt und vielleicht kann man damit was bewirken. Als angehender Jurist sollte man das einfach immer können. Witzigerweise kam dann in ner Klausur mal ein ähnlicher Fall dran, etwas komplizierter allerdings gestellt, da Promi am Strand usw., da hab ich natürlich aufgrund der Vorkenntnisse abräumen können 8). Was die von dir geschilderte "Aktfotos-von-Jugendlichen-Thematik" anbelangt, müsste ich den konkreten Sachverhalt kennen um ungefähre Ausführungen dazu machen zu können. Aber prinzipiell gerne!

  • Sicherlich ist es nützlich, sich auch juristisch auszukennen. Aber mir ging es hier eigentlich um den rein menschlichen Umgang mit dieser Situation. Gesetze interessieren mich erst im Konflikt.

    Wenn ich nun zufällig auf ein Bild gerate, würde mich das wenig stören. Wenn ich daran denke, wie viele Touristen irgendwelche Leute z.B. in einem Bazar im Orient fotografieren - ohne zu fragen! -, kann ich die Aufregung vieler Naturisten nicht nachvollziehen. Ich möchte doch lieber als Naturist am See als als Bettler im Bazar erkannt werden. Dazu kommt eine geradezu magische Vorstellung von Bildern in manchen Kulturen, für das Touristen oft keinen Sinn haben. Was soll da die Aufregung vieler Naturisten, die sich so sehr einbilden, in unserer von Bildern überfluteten Welt für Fotografen noch interessant zu sein. Wenn nun wirklich jemand Interesse an einem gut aussehenden nackten Menschen in der Natur hat, und ihn deshalb fotografiert - was ist da so schlimm dran?

  • Chris91:

    Es geht um eine Jugendzeitschrift, die 16 Jahre lang für harmlose Aktfotos von Jugendlichen mit Einverständnis der Eltern zum Zweck der Sexualaufklärung berühmt war. Pünktlich mit Einführung der "Lex Edathy" haben sie angefangen, nur noch Erwachsene zu zeigen. Meiner Meinung nach verbietet die "Lex Edathy" nur UNBEFUGTE Aktfotos von Minderjährigen, also solche, wo die Unterschrift der Eltern fehlt oder pornographische Posen eingenommen werden, keinesfalls aber harmlose Aktfotos mit Zustimmung der Eltern der Models als Vergleichsmöglichkeit für verunsicherte Jugendliche. Es geht auch nicht um Kleinkinder, sondern um fast erwachsene 16- oder 17-Jährige.

    Das Aufklärungsteam hat mir in der Frage auch zugestimmt, aber nichts geändert. Meine weiteren Maßnahmen darf ich nach den Forenregeln hier nicht erläutern, wohl aber in meinem eigenen Thread zu dem Thema.

    Da Du mir mit Deinem juristischen Hintergrund geantwortet hast, darf ich aber vielleicht auch hier fragen, wie Deine Meinung zu der Rechtslage ist?

  • Wer mich einfach aus Sympathie fotografiert, darf das Bild gern anderen zeigen, ins Internet setzen oder für jeden Besucher sichtbar aufhängen. Wenn mir jemand aber sagt, er braucht ein Bild zur Aufklärung, dann möge er sich jemand anders suchen. Und im Grunde denke ich über Kinderbilder nicht anders. Ein Verbot von Kinderbildern ist in meinen Augen auch ein Verbot der Sympathie.

  • Bei jeden Bild, bei dem eine Person zu erkennen ist muss diese doch gefragt werden ob das Bild verwendet werden darf und sei es das dieses Bild nur auf der Speicherkarte bleibt.

    Wenn mich jemand fotografiert wenn ich vollbetrunken unter Tisch liege oder ich nur im Hintergrund zu sehen bin und das Foto auf sozialen Netzwerken geladen wird, habe ich auf jeden Fall was dagegen.

    Und wenn jemand meint er muss an einen FKK Strand oder FKK Anlage Fotos von anderen Personen schießen dann muss ich da ganz sicher nicht zweimal überlegen ob ich ihn zwinge mir das Foto zu zeigen und ggf. auch zu löschen.

    mit freundlichen Grüßen


    Lukas jr.

  • Grundsätzlich sollte jeder fragen, bevor er einen fremden fotografiert - besonders gilt das für Radargeräte! Mir geht es aber vor allem um die grundsätzliche Einstellung. Aus welchem Motiv fotografiert jemand? Wie stehe ich dazu? Unterstelle ich zunächst Sympathie, Interesse an FKK, oder sexuelle Absichten? Wenn ich andere bei einer Beschäftigung sehe, in die ich gern einbezogen wäre, die auch mir Spaß machen würde, ... schaue ich gern hin. Warum sollte ich jemandem, der mir beim FKK zusieht und mich fotografiert, etwas anderes unterstellen? Natürlich hätte ich Misstrauen. Ich würde es selber auch nicht tun. Aber grundsätzlich finde ich es nett, wenn jemand so sein Interesse zeigt. Wenn er mir das glaubhaft bestätigt und nicht anonym bleibt, würde ich mich freuen, wenn er mir das Bild zuschickt (- heutzutage wohl in der Regel über WhatsApp oder Email.) Als Dank würde ich ihm weitere Bilder zuschicken, mich gern auch mal mit ihm treffen.

  • Jedenfalls ist über das Recht auf das eigene Bild für ausreichenden Schutz gesorgt. Weitere Gesetze speziell für Aktfotos sorgen nur für eine Überbestimmung, die nicht im Sinne des Grundgesetzes ist.

  • Wozu reagieren? Wenn jemand Bilder mit einem Tele macht könnte ich ja auch nicht reagieren und ob nun jemand vor mir steht oder fünfzig Meter weg macht im Bild höchstens eine Perspektivänderung aus. Selbst Promis können das nicht verhindern also warum sollte ich wie auch immer reagieren?

    Alfred

    Die Menschheit war schon immer bereit, Themen im umgekehrten Verhältnis zu ihrer Wichtigkeit zu diskutieren. Je mehr eine Frage uns alle berührt, umso mehr gilt daher, dass selbst kluge Menschen behaupten, die Frage existiert überhaupt nicht.--Samuel Butler--

  • FKK ist Nacktheit in der Öffentlichkeit. D.h, ich rechne immer damit, gesehen - und auch fotografiert - zu werden, und verhalte mich entsprechend.

    Trotzdem kann ich mich aufregen - wie bei der Radarkontrolle (nur leider interessiert das die Polizei nicht, solange ich nicht randaliere). Mögliche Konsequenzen muss ich tragen.

    Trotzdem ist es nach meinem Empfinden nicht einfach neutral, wenn ich spüre, das jemand Interesse an mir hat. Solange es im privaten Ramen bleibt, möchte ich auch als Naturist erkannt werden. Ich möchte - zumindest am See - nur nackt fotografiert werden. Es regt mich furchtbar auf, dass genau das nicht respektiert wird. Ich habe eher den Eindruck, ich muss mich ausziehen, um gefragt zu werden. Nur nackt wirkt auch die Zensur im Internet. Schon das ist ein Grund, sich an verbotenen Plätzen nur nackt erwischen zu lassen.

  • Die Unterscheidung von angezogen und im nicht-sexuellen Kontext nackt macht nun mal keinen Sinn. Wir rutschen da wieder in den Bereich von Moralgesetzgebung hinein, die wir eigentlich in den 90ern überwunden hatten, soweit ich das recherchiert habe.

  • Ich fände das gar nicht lustig und es ist gehört auch zu den ungeschriebenen (und zum Glück auch oft klar benannten) Regeln, dass beim FKK nicht fotografiert wird.


    Wenn mich da jemand nicht fragt, würde ich keine guten Absichten unterstellen.

  • Ich bin jetzt noch relativ unerfahren mit FKK generell, aber ich denke das wäre auf jeden Fall einer der Gründe die viele in meinen Alter davon abhalten würden FKK zu machen. Genauso wie in jeder Therme haben auch am FKK Strand Kameras nichts verloren. Außer man fotografiert sich selbst. Da kann meinetwegen jeder machen was er will. Ich wäre jetzt auf jeden Fall auch nicht begeistert deswegen.

  • Genau das finde ich traurig: Man fotografiert sich selbst, statt andere, um sie in Erinnerung zu behalten. Das ist die Perversion infolge Internet - Selfikultur statt Gemeinschaft. In der Sache will ich dir gar nicht widersprechen. Es ist einfach die traurige Realität.

  • Also ich meine wenn die anderen nichts dagegen haben und man sie kennt ist es kein Problem. Aber ansonsten kritisch :) fotografiere auch selber für mein Leben gerne und bin jetzt auch nicht der Selfie Typ. Gemeinschaft sollte auf jeden Fall immer an vorderster Stelle liegen. Da bin ich ganz einig :)

  • Wer mich fotografiert sollte möglichst mit auf´s Bild - am besten so nackt wie ich, aber ich fänd´ es auch originell, nackt neben einer dick bekleideten Person zu stehen. Erst zusammen ist es doch eine nette Erinnerung an die Begegnung.

  • Also wenn ich die Person kenne die das Bild von mir macht wäre es nicht schlimm aber sonst würde ich das ansprechen, hätte Angst das es irgendwan im Netz landet und dann mich andere nackt sehen die ich kenne

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