Das mit dem Handtuch mache ich schon lange nicht mehr. Entweder ziehe ich erst die Badehose um und danach dass Hemd oder T-Shirt aus (das einen Teil verdeckt) oder ich sage zu selbst "Schwamm drüber" und stehe kurz nackt da. Wenn das schnell genug geht, sieht das kein Mensch.
Genau das war in meiner Jugend noch selbstverständlich - auch in Familien wie meiner, die überhauot keinen Sinn hatten für FKK. Darin sehe ich heute das eigentliche Problem, dass infolge der Sexualisierung der Gesellschaft jeder natürliche Umgang mit der Nacktheit verloren gegangen ist. Es gibt in allen Richtungen Ideologen: LGBTQ, Moralisten und (wohl am wenigsten) Naturisten. Dabei muss man weder Naturist sein, um nackt in der Natur baden zu gehen, noch schwul, um einen Freund zu haben, und kein Moralist, um sich in machen Dingen auch etwas zurückzuhalten.
Es wäre viel besser, wir wären einfach etwas unbefangener. Umgezogen habe ich mich als Kind selbstverständlich ohne Handtuch, wie eigentlich alle in meinem Alter.
Am See springe ich nackt ins Wasser. Man spürt doch ihre Reaktion anderer, wenn man nicht allein ist. Davon hängt es ab, wie schnell ich mich nach dem Bad wieder anziehe. Wo man nur nackt badet, nimmt in der Regel niemand Anstoß. Aber man erfährt durchaus, wie andere im Umfeld Nacktheit sehen.