Habt ihr auch während der Pubertät FKK gemacht ?

  • Nein, wobei ich es schon länger gern mal gemacht hätte, aber ich habe mich allein einfach nicht getraut. Letztes Jahr (mit 19) habe ich es dann einfach mal gemacht und das Gefühl war wunderbar.
    :fkk:

  • In der Pubertät habe ich dass auch nicht gemacht. Da hatte ich einfach viel zu viel Scham für.

  • Bedingt dadurch, das ich als Kind schon immer mit meinen Eltern in die Sauna bin, habe ich eigentlich nie probleme damit gehabt Nackt unter anderen zu sein.
    Das ich bewust FKK betereibe kam allerdings erst nach der Pubertät.

  • Ein Problem für die angebliche Scham in der Pubertät, gerade bei Kindern von FKK-Anhängern, könnte darin liegen, dass Kinder anfangen, sich in dieser Phase von den Eltern zu entfernen.
    Liegt darin vielleicht ein Problem der FKK-Vereine? Sie halten immer noch die Familie, den Familiensport und dergleichen hoch. Wer macht schon das gleiche wie seine Eltern.
    Die Eltern mögen irgendwann zur FKK gekommen sein, aus Gründen, die ihren Kindern fremd sind. Wie muss es in einer Familie aussehen, damit der FKK-Gedanke in ihr lebendig vererbt werden kann? In einer traditionell patriarchal bestimmten Familie finde ich das schwierig.
    Viele ältere FKK-Anhänger hatten vielleicht sogar Eltern, die die Inhalte der NS-Ideologie aus dem Bund für deutsche Leibeszucht weitervertreten haben. Man könnte froh sein, wenn das irgendwie ein Ende gefunden hat.
    Besser fände ich, wenn sich Kinder und Enkel aktiv mit dieser Geschichte auseinander setzen würden. Ich sehe das, auch in den Vereinen oder beim DFK, leider nicht.

  • Das Aufkommen der Scham gerade in der pubertären Unsicherheit ist naturgegeben und sollte deshalb gerade von Naturisten akzeptiert sein. Das Dilemma ist nur, dass gerade die Phase des intensivsten und prägenden Erlebens davon betroffen ist. Genau in diesem Alter, in dem ich mich nicht getraut habe, habe ich FKK auch am meisten vermisst. Mir fehlten die Freunde und die eigene Moral stand mir im Wege. Hier brauchen Jugendliche die Chance, eigene Wege zu gehen - Im Freundeskreis, und genau der ist es, das auch am meisten blockiert. Viele Jugendliche würden sicher mehr wagen, wenn sie (unbeaufsichtigt) unter sich wären, andere haben (oder hätten) mit mir als nur wenig älteren Erwachsenen durchaus nackt gebadet, wenn ihre Freunde nicht dabei waren (bzw. gewesen wären). Man sucht also einen vertrauten Kreis, um zu testen. Das bringt die Gefahr der Verführung mit sich, vor der am besten die hemmende Öffentlichkeit schützt. Ich halte nichts von einer Ideologisierung, die sich über natürliches Empfinden hinwegsetzt oder von Verfehlungen einfach behauptet, sie gehörten nicht dazu. Im Naturismus geht es darum, eine vertraute Atmosphäre zu schaffen, die hier ein Testen ermöglicht, ohne die Grenzen ganz aufzuheben - eben die Erfahrung intimer Nähe ohne die totale Freizügigkeit - Freiheit, aber doch Kontrolle, da man ja nicht für sich ist.

  • Nun, ich würde gern wissen, wie Kinder und Jugendliche gestärkt werden können, mit ihrem Kontakt zum Naturismus offen umzugehen. Zunächst sollten die Probleme, damit offen umzugehen Thema in Gesprächen sein. Wie offen gehen andere, Eltern, andere Vereinsmitglieder, andere Kinder und Jugendliche damit um? Was sagen eingeladenen MitschülerInnen? Was erleben sie, wenn sie sich dazu bekennen?
    Was ist, wenn wer wegen seinem Kontakt zur FKK gemobbt wird? Die Schule mit einbeziehen? Ein Kind, das in eine solche Situation gerät braucht Unterstützung darin, dass es Unrecht ist, jemanden wegen seiner Nacktheit zu mobben.
    Kinder und Jugendliche sollten erleben, dass Naturisten keinen Grund sehen, wieso sich Menschen für ein Teil von sich schämen sollten. Sie sollten wissen, dass in einer Welt, in der Nacktheit weitgehend ein Tabu ist, das Recht auf Nacktheit und die Akzeptanz von Nacktheit immer neu erworben und verteidigt werden muss. Dabei kommt es sicher auf das Vorbild der Bezugspersonen an.
    Ist in der FKK-Jugend eigentlich die Auseinandersetzung mit Menschen, die gegen Nacktheit sind, Thema?


    Ich habe mich als Kind, frühpubertierend, zwischen 10 und 13 Jahren, wohl gerade mit FKK auseinander gesetzt, weil es in meiner Familie undenkbar war. Sie wussten von meinem Interesse. Geredet wurde nicht darüber. Ich machte bei Verwandten und Mitschülern Werbung, erzählte von meinem angelesenen FKK-Kenntnissen, verteidigte während einer Schulfreizeit, gegen alle anderen, das dort übliche, nackte, gemeinsame Duschen, bewegte mich dann auch beim Umziehen nackt im Zimmer und weil manche das lustig fanden, tanzte ich auch mal herum. Nach einem ganz anderen Streit wurde ich viel später verpetzt und hatte ein peinliches Gespräch mit meiner Lehrerin. Es gab dann noch Gespräche mit der Klasse und schließlich waren am Ende die meisten auf meiner Seite. Es wurde meinen Eltern gesagt, sie sollten mich mal danach fragen. Sie haben es gelassen.
    Unsere Lehrer waren damals relativ offen und hatten offenbar kaum Angst davor, dass Eltern wegen eines unsittlichen Mitschülers auf die Barrikaden gehen könnten. Wir waren später eine der ersten Klassen, in der es Sexualkundeunterricht gab. Das war noch vor 1968. Die weitere Geschichte erlebte ich als eine logische Entwicklung zur Befreiung von der Scham, ein Triumpf und eine Illusion.
    Ich weiß nicht, wie es heute in ähnlichen Fällen aussehen würde. Das offene Reden über Sexualität und Nacktheit ist immer noch völlig unterentwickelt.
    Ich sehe mich als ein Gegenbeispiel zur Idee einer naturgegebenen Scham in der Pubertät.

  • Also ich musste eigentlich immer mit meiner Familie in den Urlaub fahren.

    Ich mache zwar fkk schon seit dem ich denken kann aber in der Pubertät war es dann doch etwas anstrengender.

    Aber ich hab’s überlebt 😂

    mit freundlichen Grüßen


    Lukas jr.

  • Da ich in eine FKK-Familie hineingeboren wurde, gehört das Nacktsein in allen angemessenen Lebenslagen für mich ebenso zu meinem Leben wie die Freikörperkultur im eigentlichen Sinn:


    Unbekleidet unter, mit und bei Anderen, in der Familie, im Sport-, Schwimm- und FKK-Verein, auf ausgewiesenen und „wilden“ FKK-Liegewiesen, auf Wanderwegen, an Badeseen, am Meer und anderen Gewässern ...


    Das war auch in meiner Pubertät so. -

    Allerdings gab es vorher, ab meinem zehnten Lebensjahr, für kurze Zeit auch bei mir eine etwas „verschämt-verklemmte“ Phase:


    Für die Dauer von zwei oder drei FKK-Saisons zögerte ich nach meiner Beschneidung, die kurz nach meinem zehnten Geburtstag stattfand, mich wie vorher „einfach so“ vor anderen auszuziehen. Ich war sicher, dass ich unter den anderen Jungs der einzige ohne Vorhaut sein würde (was damals auch stimmte) und setzte voraus, dass ich damit auffallen würde - was wiederum nur sehr eingeschränkt stimmte. Kaum jemand nahm Notiz davon. Aber die Unsicherheit blieb.


    Erst, nachdem ich mit 12 oder 13 erstmals „positiv“ auf dieses „Anderssein“ angesprochen wurde, konnte ich mich wieder genauso ungezwungen wie vorher, als meine Vorhaut noch dran war, nackt unter Nackten bewegen. Dazu reichte es, dass mein „anders“ aussehendes Ding einem Mädchen gefiel - was ich dann auch gesagt bekam. -


    Einfachste Art therapeutischer Selbstbewusstseinsstärkung ... :thumbup:


    Danach zog ich mich - bis heute - wieder gern und total entspannt aus. Ohne weitere pubertäre oder andere Beschränkungen.

  • Bin noch in der Pupertät, mache FKK aber auch erst seit knapp 2 Jahren seitdem ich mir Freund zusammen bin , bin durch ihn und seiner Familie dazu gekommen .

    Die selber machen FKK schon immer .

  • @Hinnerk: Hat das Mädchen Dir das beim FKK oder in einer privaten Situation gesagt? Weil ich das so nicht kenne, dass man am Strand auf den "privaten" Bereich angesprochen wird. Ich nehme an, Du bist aus medizinischen Gründen beschnitten worden?

  • HBD:


    Das Gespräch fand auf dem FKK-Vereinsgelände statt. Das Mädchen gehörte zum Kreis meiner dortigen langjährigen gleichaltrigen Freund*innen. Es kam dazu, als wir über die Schule, insbesondere über Bio und Reli sprachen. Bei ihr kam damals in beiden Fächern gleichzeitig das Thema Beschneidung auf; natürlich aus völlig verschiedenen Gründen und Blickwinkeln.


    Als sie das erzählt hatte, bekannte sie, dass es ihr schon lange aufgefallen war, dass „das“ bei mir ja seit ein paar Jahren auch „so“ sei. Sie kannte mich schon lange - also auch meinen Vorzustand mit Vorhaut. Abschließend sagte sie nur, dass sie das bei mir „sehr gut aussehend“ und „besser als vorher“ fände, und dass sie es mögen würde. Das war’s. -


    Auch wenn ich diese ihre Einschätzung schon durchaus teilte, bewirkte ihre Äußerung viel bei mir, was meinen „Mut“ angeht: Das Wissen um dieses körperliche „Anderssein“ im Sinne einer Normabweichung hatte mich bis dahin beim FKK etwas verunsichert und verkrampft, was öfter dazu führte, dass ich die Hose anbehielt. Nach diesem Gespräch konnte ich mich wesentlich entspannter nackt zeigen. Vermutlich lag es daran, dass ich eine solche positive Reaktion oder überhaupt irgendeinen Kommentar dazu bis dahin von niemandem bekommen hatte. Dieses Desiderat war beim FKK natürlich besonders spürbar („Hier bin ich unter den Jungs der einzige ohne Vorhaut - und alle können es sehen - was, wenn mich deshalb jemand blöd anmacht ...“) - Insofern tat es einfach gut.


    Zu Deiner zweiten Frage: Ich bin vorbeugend beschnitten worden. Eine wiederkehrende Balanoposthitis (Eichel- und Vorhautentzündung) ließ unseren Doc meinen Eltern empfehlen, mich beschneiden zu lassen, „um künftigen Problemen vorzubeugen“. Es wäre auch eine länger dauernde medikamentöse Behandlung möglich gewesen, deren Erfolg der Doc nicht abschätzen konnte, weil die Entzündungen so hartnäckig wiederkehrten. Ich wurde ausdrücklich gefragt, ob ich eine Beschneidung selbst auch will (vorbildlich!). Und ich stimmte zu - überzeugt. Schon damals und gleich - und bis heute.

    2 Mal editiert, zuletzt von Hinnerk ()

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