• Da kommt es eben sehr auf die Einstellung von den Menschen an, die körperliche Reaktion haben und jenen, die es sehen. Sie werden sich entweder genieren, aufregen, es ignorieren oder aufmerksam hinsehen.
    Da Nacktheit immer noch etwas Besonderes ist, werden auch solche Reaktionen offenbar besonders beachtet. Um die Veränderung von Brustwarzen zu bemerken, verlangt allerdings deutlich mehr Aufmerksamkeit, als eine Errektion.
    Diese Gedanken darüber zeigen mir, wie weit wir noch von selbstverständlicher Nacktheit entfernt sind. Wenn wir bei Tanzübungen oder Achtsamkeitsübungen den Fokus auf alle Körperteile nacheinander legen, werden Sexualorgane oft ausgespart oder man spricht von Unterleib oder Schamgegend. Schon als ich Kind war, also so vor 50 Jahren, gab es die Empfehlung, mit Kindern über seine Körperteile zu reden und ganz natürlich die Sexualorgane mit zu erwähnen. Jetzt haben wir immer noch Probleme, sie richtig zu benennen und wir Erwachsenen untereinander kriegen das auch kaum hin. Es hilft nicht weiter, diese Situation zu leugnen. Es stört aber, wenn es uns um Körperachtsamkeit geht und darum uns als ganze Menschen bewußt zu erleben. Im Gegenteil wird das Reden über Nippel, Brustwarzen, Vulva, Scheide,
    Penis, Hoden und Errektionen schnell als etwas bezeichnet, das nichts
    mit Naturismus zu tun habe. Letztens wurde mir sogar gesagt, ein
    Gespräch über Scham und Hemmungen habe mit FKK nichts zu tun.
    Diese Erregungsreaktionen sind für die meisten Leute nicht das erste Problem. Zuerst werden Probleme mit nacktem Sport und Tanz gesehen, weil Penisse und Brüste in Schwingung geraten, dazu auch Bäuche und alte schlaffe Haut an Armen und Beinen. Dann kommen noch die Haltungen dazu, bei denen durch spreizen der Beine oder beugen des Rumpfes die Sexual- und Ausscheidungsorgane besser sichtbar werden.
    Offenbar werden all solche Sachen als nicht zeigbar eingestuft. Was nicht die Schönheitskriterien von Marmorleibern oder Fotoshopschönheiten erfüllt, wird gnadenlos abgewertet. Dagegen sollten wir uns fragen, was es bedeutet, wenn sich kaum jemand mit seinem natürlichen und lebendigen Körper nach draussen traut. Viel zu wenige Menschen können den recht agressiv verbreiteten Schönheitsideale entsprechen und nehmen nach diesen Kriterien an, dass sie sich lieber verbergen sollten. Nackt baden ist nur ein ganz kleiner erster Schritt zu einer Gegenbewegung. Ich hoffe auf mehr Nacktivitäten.

  • Ich find's auch nicht schlimm zu sehen, dass jemand erregt ist. Das ist doch eine natürliche Reaktion des Körpers. Nichts wofür man sich schämen muss. Ist das nicht der Sinne vom FKK sich nicht hinter Kleidern zu verstecken und sich nicht für seinen Körper zu schämen?

  • etwas aus der Spur ....


    weil von der Thematik wegführend.


    Die FKK hat keinen aufprägenden, fordernden Charakter und Anspruch, genau das Gegenteil ist der Fall. Es besteht die Freiheit sich instinktiv verhalten zu können. Jeder hat ohne Druck freie Begründungsargumente für Nacktivität, es gibt keine Argumentationsverpflichtung gegenüber Dritten. Andersdenkende sind ebenso frei.


    Meine Schlusskette lautet:

    Natur => Perfektion => Instinkt => Nackt =>FKK


    Auch das Tanzen ist ein Urinstinkt. Die Scham entwickelte sich später ... durch unnatürliches Ego. Körperreaktionen sind natürlich, wer sie nicht akzeptiert verhält sich widernatürlich, ist falsch geprägt, kann sich unter Umständen davon lösen. Muss es aber nicht. Kein Druck von Außen - alles freier Entscheidungswille. Eigentlich ist FKK für mich der Wille sich Freiheit zu nehmen.


    Das ist meine Sichtweise. Ich lasse mich einfach nicht fremdbestimmen - das ist meine FKK-Freiheit ! ;)


    Liebe Grüße


    Jörg

  • Ich habe für das Stück Freiheit der Naturisten beim Tanz eine Form der Einladung gefunden.
    Nacktheit kann sich ganz hervorragend mit Tanz zu einer intensiven Möglichkeit verbinden, den eigenen Körper wahrzunehmen und mehr über mich zu erfahren. Auch die Wahrnehmung der Mittanzende kann so intensiver werden. Wer sich jedoch nackt in seiner Bewegung gehemmt fühlt, zieht besser etwas an. Am besten ist weite, lockere Kleidung, unter der wir unsere Haut, unsere Körpergrenze besser spüren können.
    Ähnlich habe ich es auch in der Werbung für den Warmup zum internationalen Naturistenlauf in Hannover gemacht.


    https://natury.de/kal/detail.php?appointid=1705

  • Ich tanze, also bin ich - klingt gut :)


    Ich selbst tanze ganz gerne, auch wenn es manchmal etwas Überwindung kostet.
    Und in den letzten Jahren ist es selten geworden.
    Nackt und frei zu tanzen finde ich eine sehr schöne Idee, die Beschreibung klingt sehr ansprechend und bin am Sonnensee gerne dabei - wenn auch nur beim zweiten Mal, beim ersten Mal bin ich ja parallel beim Volleyball involviert.


    Für mich sind das bei allem, was ich an FKK mache, besonders schöne Erfahrungen - nackt in Bewegung in der Gruppe unter freiem Himmel, vielleicht noch bei Sonnenschein wie letztes Jahr beim Yoga. Das müsste es mehr geben!

  • Am 21. April werde ich beim SuN Witten improvisierten, kreativen Tanz als 3stündigen Workshop anbieten. Nichtmitglieder müssen sich bei mir anmelden, wenn sie kommen wollen. Dann können wir Kosten und Zugang zum Gelände klären. Meldet euch also bitte, wenn ihr mehr wissen wollt.

  • Hat nicht funktioniert. Schade.


    Das Thema heißt: Tanz mich, ich bin der Frühling!


    Es wird um den Kontakt mit dem Boden, das Aufrichten und das Lostanzen mit Kraft und Schwung gehen. Es kann in einer Halle und draußen getanzt werden.
    Wer mag melde sich also bei mir. Dann können wir alles notwendige klären.

  • Tatsächlich hatte ich mit meinem Tanz keine große Resonanz in meiner Vereinsumgebung. In Hanover beim Warm up zum Internationalen Naturistenlauf und bei Mee(h)r erleben an der Ostsee hatte ich bei meinen Angeboten einige TeilnehmerInnen und das war schön. An der Ostsee hatte ich dann noch ein tolles Erlebnis mit einem tänzerischen Abendspaziergang, frei von Kleidung und Musik. Wir haben die Treppe zur Deichkrone, die Dünenlandschaft und die leichte Brandung in unseren Tanz einbezogen.


    Sogar bei einem Tag der offenen Tür in meinem Verein, machte ein größerer Kreis von Leuten mit, die später leider nicht mehr mit kamen.


    Ich lernte sogar jemanden kennen, der Adolf Koch noch gekannt hatte und sich an seine Gymnastik erinnert fühlte. Das ist jener, der in den 20er Jahren begann, in senen Instituten, nackten Männern, Frauen und Kindern, eine tänzerische Gymnastik zeigte. Er wollte, dass alle Menschen ihre Körper als etwas wertvolles wahrnehmen und lernen, dass sie sich für kein Teil ihres Körpers schämen müssen. Er hoffte, dass sie verstehen, dass man etwas so wertvolles gesund erhält und vor jeglicher Gewalt schützt. Unter den alten Naturisten hat er einen besonderen Platz, für mich einen Spitzenplatz.
    Wahrscheinlich bedeutet es für viele Menschen heute einige Überwindung, sich auszuziehen oder zu tanzen. Beides gleichzeitig wird da sicher nicht leichter fallen. Ich habe mehrere Menschen erlebt, die es trotzdem einfach gemacht haben. Man könnte auch damit beginnen, erst einmal nackt durch den Raum zu gehen oder locker bekleidet zu tanzen.


    In einer Einladung zu meinem 2. Wochenende habe ich den Vorschlag gemacht, es erst einmal in geschlossenem Raum, allein, mit geschlossenen Augen zu versuchen. Probiert es doch mal aus.


    Vielleicht habt ihr ein geräumiges Klo oder einen anderen gut verschließbaren Raum. Zieht euch aus. Geht ein wenig auf und ab, erkundet, wie weit euer Raum zum Tanzen ist.




    Hüftbreiter Stand, Augen schließen.


    30 Sekunden Körper durchschütteln, also Hände, Arme, Schultern, Kopf, Brustkorb, Bauch, Becken, Füße, Beine und Hüften


    dann Arme hängen lassen, sanft mit den Schultern kreisen, atmen, nachspüren, Augen öffnen,


    Musik, evtl. Walzer, einschalten,


    jetzt Arme vor dem Körper schwingen lassen, evtl. vom Ort in den Raum tragen lassen, lächeln und atmen.


    Am Ende in der Bewegung anhalten, den Körper spüren, den Raum spüren, nachspüren :-))


    Tief einatmen - ausatmen und die Haltung lösen.


    Probiert es ruhig mit und ohne Kleidung. Draußen ist, wegen Wind und Sonne, der Unterschied natürlich größer. Zur Zeit gibt es eine längere Zeit im Dunkelen der Unterschied, mit und ohne, ist dann noch größer. :thumbup:


    Ich werde in der nächsten Zeit noch ein paar Kurzübungen vorstellen.


    Viel Spass! Eckhard.

  • Ich liebe Walzer und Tango. Wenn man nach solcher Musik kreativ tanzt, werden die gelernten Haltungen und Schritte nur ausnahmsweise genutzt. Schwingen und wiegen geht mit einem 3/4 Takt einfach sehr gut und schwungvoll. Egal, Ich hoffe, du bist dabei.


    Das ist jetzt nur eine kleine Ergänzung. Ausser den immer noch
    vorhandenen Hemmungen spicht nichts dagegen, zu mehreren zu tanzen. Es
    könnte auch ein nächster Schritt sein, Hemmungen abzulegen. Langsamere
    und einfache Bewegungen wären aber vielleicht ein leichterer Einstieg in
    das gemeinsame kreative Tanzen. Es schadet der Kreativität übrigens,
    sehr kreativ sein zu wollen. Erst einmal geht es darum, etwas in
    Bewegung zu bringen. Dazu gebe ich emnächst ein paar Anregungen.
    Bei meiner dargestellten Übung kann man zwischendurch auch in der Bewegung anhalten und nachspüren, wie das Schütteln und Schwingen im Körper nachschwingt. Dann lässt man den Körper entscheiden, wann und wie die nächste Bewegung beginnt. Man könnte es fast achtsames Schütteln und Schwingen nennen.


    Ausser den immer noch
    vorhandenen Hemmungen spicht nichts dagegen, zu mehreren zu tanzen. Es
    könnte auch ein nächster Schritt sein, Hemmungen abzulegen. Langsamere
    und einfache Bewegungen wären aber vielleicht ein leichterer Einstieg in
    das gemeinsame kreative Tanzen. Es schadet der Kreativität übrigens,
    sehr kreativ sein zu wollen. Erst einmal geht es darum, etwas in
    Bewegung zu bringen. Dazu gebe ich emnächst ein paar Anregungen.

  • Abgesehen von der Musik mag ich es vor allem nicht, als Paar mit einer Dame zu tanzen, wo mir im Dame aufgedrängt wird (- das kann ich mir nur mit einer festen Freundin vorstellen, anders ist mir das zu intim). Ich bevorzuge Reigentänze oder reine Männertänze (so, wie ich sie aus Griechenland und von orientalischen Hochzeiten kenne). Wo nur Frauen tanzen, schaue ich zu.

  • Nun, bei meinem Tanz tanze alle für sich, manchmal als Duett, Trio oder als Gruppe, aber ncht nach Geschlechtern getrennt. Ein Duett sollte auch nicht viel mit einem Paartanz bei Gesellschaftstänzen zu tun haben. Zuschauen ist allerdings auch möglich. Man muss nicht immer alles mitmachen. Manchmal schaut auch die eine Gruppe der anderen zu.

  • Nun bin ich leider etwas steif, dazu kommt noch Arthrose - aber trotzdem : nackt ließe ich mich begeistern, es zumindest mal auszuprobieren.
    Zu den Gymnastik-Übungen im SuN sind in der Regel alle angezogen, dass ich mich nackt gar nicht dazwischen traue - aber ich habe auch keinen Sinn dafür. Die laute Musik dazu stört die wunderbare stille des Platzes. Dann flüchte ich lieber in ein stilles Eck im hinteren Bereich des Geländes.

  • Bei einem nackten Merengue kann ich für nichts garantieren :D

  • Man kann nackt sicher auch recht wild tanzen. Tanzen ist aber mindestens bewußtes Empfinden der Bewegen, nicht bewußtloses. Selbst in einem Rauschtanz würde ich immer noch den Tänzer für sein Handeln verantwortlich machen. Es kann natürlich sein, dass etwas in Bewegung kommt, das einem später peinlich ist. Nackt zu tanzen ist sicher in allen Facetten etwas ungewohntes für uns alle und wie und was dabei geht oder nicht geht, muss sich noch finden.


    Man kann aber auch ganz ohne Musik, sehr still, auf einer Wiese, an einem Bach oder in einem Wald tanzen, nur mit den Geräuschen der Natur und den eigenen Körperklängen.


    Auf unserem Gelände wird überhaupt nicht geduldet, dass man nackt an Aerobic oder Gymnastik teilnimmt. Deshalb hatte ich mich vor einem Jahr auch dagegen gewandt, dass vor allem neu Mitglieder gezwungen werden sollten, immer nackt zu sein, während so viele Aktivitäten bei uns seit Jahrzehnten nur bekleidet gemacht werden.
    Wen ich Musik verwende, dann ist es oft jene, die für Viele nicht als typische Tanzmusik gilt. Es geht auch nie wesentlich darum, dem vordergründigen Rhythmus zu folgen.


    Das kann man auch gut im stillen Kämmerlein probieren. Macht eine irgendwie rhythmische Musik an und versucht euch so zu bewegen, dass es nicht zum Rhythmus passt. Erst einmal könnt ihr euch zu schneller Musik langsam, zu langsamer Musik schnell bewegen. Dann achtet mal darauf, ob ihr nicht doch irgend welchen Schlägen folgt. Dazu helfen kurze Pausen, bei denen ihr in der erreichten Form anhaltet.

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