• Ich habe diesen Zugang zu diesem Forum nach längerer Pause wiederbelebt.
    Woanders habe ich es schon mal versucht, das Interesse an Tanz zu
    erkunden. Der Erfolg war mässig. Da ich hier früher häufig dabei war,
    wollte ich es hier auch mal versuchen.


    Ich möchte freien Tanz, kreativen Tanz oder Tanzimprovisation im FKK-Bereich verbreiten.
    Die drei Begriffe stehen für ungefähr die gleiche Sache. Eigentlich kann man es besser zeigen als erklären und definieren. Ich versuche es trotzdem kurz. :rolleyes:


    Tanzimprovisation
    ist eine Spielart des Tanzens, bei der wir aus dem
    Moment heraus den Körper bewegen. Es gibt Tanzthemen und es werden
    Impulse des Körpers, von Vorstellungen, Bildern oder Musik genutzt.
    Körperwahrnehmung und kreative Bewegungsempfindungen stehen im Fokus der
    Übungen. Die Inhalte der Kurse können von meditativen Übungen bis zu ausgelassenem Tanzen reichen, von leise bis laut, von Ruhe bis Wildheit, von Technikübungen bis zu spontanen Einfällen. Jede Bewegung kann zum Tanz werden. Es gibt Aufgaben für Einzelne und Gruppen. Es ist eigentlich nicht daran gedacht, es auf eine Bühne zu bringen. Man sucht nicht Zuschauer sondern MittänzerInnen. Es können aber auch Performances oder kleine Choreografien daraus entstehen, wenn man es möchte.
    Gute Körperwahrnehmung, Spass an der Bewegung, Akzeptanz von sich und Anderen sind Themen, die für mich auch zur Freikörperkultur gehören.


    :fkk:


    Hat jemand hier an so etwas Interesse? Gibt es Fragen? Hat jemand
    Erfahrungen mit Ähnlichem? Habt ihr von ähnlichen Angeboten gehört? Was
    haltet ihr davon? Tanzt ihr überhaupt? Wie und wo? :?:

  • Mein damaliger Beitrag hatte recht wenige Reaktionen. Ich habe ja Verständnis dafür, dass die Themen, die jetzt vorn stehen, mehr Interesse wecken. Viel wird hier ja auch nicht geschrieben.
    Gibt es ein Problem mit dem Zusammenhang von FKK und Tanz?
    Wie sieht es mit Nackttanz aus?
    Hat hier schon mal jemand nackt getanzt? Hat schon mal jemand zugesehen? Kann sich das jemand vorstellen?
    Die Art zu tanzen, die ich meine ist wenig bekannt. Gibt es Vorurteile und trotzdem keine Nachfragen?

  • Interessant finde ich das Thema durchaus. Das Gefühl körperlicher Freiheit hat mich für Sport begeistert. Ich möchte vor allem Freiheit in der Bewegung am ganzen Körper uneingeschränkt spüren - dabei alle Körperteile einbeziehen: Trampolin und Joggen
    Genau das weckt bei mir Interesse am Tanz. Leider bin ich da nicht sonderlich begabt. Nacktheit wäre für mich nicht Hindernis, sondern Ansporn - ganz egal ob als Zuschauer, Vortänzer oder nur um selber die Bewegung zu spüren.

  • Hallo BO,


    mir geht es ähnlich wie Joki, Nacktheit kein Problem und auch Sport und Bewegung nackt ist super :thumbup: .....
    nur mit Tanzen im Sinn von Tanzen hab ich weniger am Hut. :wacko:
    Selbst bei meiner Tätigkeit als Fitnesstrainer bin ich eher nur in den Bereichen tätig wo weniger Choreographie nötig ist.
    Aber schon auch Sachen mit Musik wie Spinning (Indoorcycling) und so.


    nackter Gruß
    Markus

  • Dass Männer Tanz nicht so lieben, ist leider so und dass ich als Mann Tanzkurse anbieten möchte, macht die Sache nicht einfacher, weil tatsächlich viele solcher Tanzkurse nur für Frauen angeboten werden. Wenn Männer gemeinsam tanzen, halten diese viele für schwul und das mögen viele Männer aber auch Frauen nicht so gern.
    Da sind einige Schwellen zu überwinden. Dazu gehört auch die Scheu davor, sich nackt zu bewegen. In meinem Verein wird das von vielen kritisch gesehen. Eine Feier, im Verein, zu der auch Nackte erscheinen, gab es noch nicht. Oft wird auch Verkleidung gefordert.
    Da wäre schon fast die Idee berechtigt, Gruppen oder Kurse anzubieten, die helfen wollen, diese Scheu abzulegen. Dabei geht es ja um fortllaufendes Überwinden von Grenzen, wie es ja auch vom ersten Mal nackt baden oder der ersten Nacktwanderung bekannt sein dürfte. Tanz hätte da einiges an möglichen Überwindungen zu bieten. Leider zeigt sich schon ohne diese Zumutung schon geringes Interesse an meinem Angebot. Ich werde es weiter versuchen. Mal sehen, wie es in Hannover zum Naturistenlauf wird.

  • Paartänze (vor allem den Walzer), finde ich viel zu intim und aufdringlich. Ich würde mir nie eine Partnerin zum Tanzen auswählen.
    Ganz anders ist der Reigentanz. Hier habe ich nie das Gefühl mich jemandem aufzudrängen oder ihm zu nahe zu treten.
    In anderen Kulturen ist es selbstverständlich, dass Männer und Frauen nach Geschlechtern getrennt, oder auch gemischt tanzen. Es ist nichts besonderes, wenn Männer unter sich oder auch vor- tanzen. Aber man tanzt eben keinen Walzer und umarmt sich nicht. Offensichtlich ist, dass Frauen hier viel begabter sind.

  • Nun, ich kann mich nicht erinnern, nackt Walzer getanzt zu haben. Er ist aber einer meiner Lieblingstänze. Der andere ist Tango. Leider bin ich nicht mehr so fit in argentinischem Tango. Am Rosenfelder Strand habe ich mit meiner Frau nackt Salsa geübt. Das ging.
    Hier ging es mir allerdings um freien, kreativen Tanz. Ich hatte Bezüge zum Naturismus gesehen und möchte es deshalb propagieren.
    Berührungen können aber durchaus Teil der Tanzimprovisation sein. Es gibt sogar eine Sparte, die Contact-Impro genannt wird, die auch mit Lifts und übereinander rollen arbeitet. Mich störte daran bisher, dass manche recht artistische Figuren intensiv geübt werden müssen, bevor man sie locker in einen Tanz einbauen kann. Der enge Körperkontakt benötigt viel Bereitschaft und Vertrauen. Ich habe sogar von Gruppen gehört, die Contact nackt praktizieren.
    Nackt und körperliche Nähe bis zur Berührung ist sicher ein schwieriges Thema. Da geht nichts mit Spielregeln, da steht Vertrauen im Vordergrund. Auch das poositive Selbstbild muss wohl einigermassen positiv sein. Bei einem Massagekurs auf einem Gelände im Sommer waren irgendwann alle nackt. Es schien zu funktionieren, bis doch Einwände aufkamen, dass bestimmte Berührungen nicht so selbstverständlich genommen wurden. Leider ging das Gespräch aus Zeitmangel nicht weiter.
    Warum Männer bei uns so grosse Probleme mit dem Tanz haben, verstehe ich nicht wirklich. Gehört habe ich, dass Tanz mit, offensichtlich sich selbst verbotener Erotik verbunden wurde. Das gilt besonders beim Paartanz. Wenn zwei Männer als Paar tanzen, egal wie, kommt sofort der Verdacht auf, sie seien schwul. Offenbar gilt das für manche auch, wenn ein Mann besonders gut tanzen kann. Wer um sein Mänlichkeitsbild fürchtet, sagt lieber, er könne nicht tanzen. Ich finde es schlimm, wie hier immer noch schwul mit unmännlich verbunden wird. Männer schränken ihr so Ausdrucksvermögen enorm ein. Weibliche Homosexualität wird nie als unweiblich wahrgenommen. Wann wird endlich infrage gestellt, dass bestimmte Ausdrucksformen männlich oder weiblich genannt werden.
    Der männliche, volkstümliche Gruppentanz ist weitgehend akzeptiert und es gibt einige, nur Männern vorbehaltene Tänze. Zu meinem Erstaunen sah ich auf einem Schulfest in Frankreich immer wieder Männer miteinander Foxtrott tanzen. Zu meiner Ausbildung gehörten übrigens auch einige Kreistänze, die sich auch improvisatorisch erweitern lassen.
    Bei uns muss man wegen der Vorurteile und Empfindlichkeiten vorsichtig sein und viel über Grenzen und ihre Überwindung reden, wenn man das Tanzen verbreiten will. Interessanterweise ist heute auch eine Scham zu singen weit verbreitet.
    Nacktes Tanzen ist da natürlich mehr als ein weiterer Schritt. Die möglichen Einschränkungen sind aber grundsätzlich gleich. Nur praktisch wird es enger für bestimmte Bewegungen oder Berührungen werden. Hier sollte man abwägen, wieviel solcher Grenzen man wegen der Nacktheit akzeptiert. Ich denke beides, nacktes und bekleidetes Tanzen führt zu einem Gefühl der Befreiung, wenn man seinen Schamgrenzen nicht zu sehr Gewalt antut.

  • Naja, Tanzen ist sowieso nur noch eine Nische, wenn man das mit vergangenen Jahrzehnten vergleicht. Tanzschulen sterben mangels Nachfrage aus und ich gebe offen zu dass tanzen mich noch nie auch nur die Bohne interessiert hat. Nackt tanzen dürfte dann die Nische schlechthin, da wird es unmöglich potentielle Teilnehmer unter einen Hut zu bekommen da sie nicht in der Nähe wohnen werden.

  • Es gibt zahlreiche andere Gruppen und Kurse in meiner Umgebung im Ruhrgebiet, die alle ihre TeilnehmerInnen finden. Neben Tanz, also Tango, Volkstanz, Mambo Salsa, Biodanza, schamanischem Tanz, gibt es noch alle mögliche Bewegung und Körperarbeit, wie Yoga, Gymnastik, Qi Gong, Thai Chi, Aerobic, Zumba, Faszien..., Kapurera, Feldenkrais, Pilates und alle möglichen Kominationen.
    Ich finde natürlich mein Angebot das interessanteste und vielfältigste. Es kann natürlich auch sein, dass die hier vorhandenen Forenschreiber eher zur Fraktion der Nichtbeweger zählen. Improvisiertes Tanzen ist die offenste Form all dieser Angebote. Wer tanzt, öffnet sich der Welt und erschließt sich die Welt. :)
    Natürlich habe ich schon an ein Angebot über Vereins- und Stadtgrenzen hinaus nachgedacht.

  • Was spontane oder zufällige körperliche Berührung angeht, so habe ich da keine Bedenken. Ich mag es aber nicht, wenn mir ein Partner (bzw. eine Partnerin) aufgedrängt wird. Walzer könnte ich mir nur mit einer festen Freundin ohne Partnertausch vorstellen. Andere Tänze sind viel freier - ob mit oder ohne Berührung.
    Breakdance kann ich nun gar nicht - aber gerade diese sportliche Bewegung würde mich beim FKK begeistern.
    Ich selber habe bislang nur auf griechischen Feiern und Roma-Hochzeiten getanzt - natürlich bekleidet.

  • Berührungen beim Tanzen sind dann allgemein von Tänzern akzeptiert, wenn es ganz deutlich ums Tanzen geht. Nicht nur beim Walzer, sondern bei eigentlich allen Gesellschaftstänzen ist die Tanzhaltung sehr genau definiert. Wenn deutlich ist, wozu eine Berührung da ist, fällt diese Nähe leichter. Das ist ähnlich so bei Massagen.
    Auch bei improvisierten Tanz soll eine Berührung Teil des Tanzes sein. Es geht also nicht um Schmusen oder sexuelle Annäherung. Es ist auch hilfreich, wenn die TänzerInnen miteinander reden und ihre Grenzen klären.
    Unsere Haut ist die Grenze unseres Körpers, die uns vor der Aussenwelt schützt. Gleichzeitig ist sie aber auch das Organ, mit dem wir in direkten Kontakt mit der Aussenwelt und dem Gegenüber treten können.

  • Frauen haben tatsächlich weniger Hemmungen, sich im Tanz zu bewegen. In den Kursen, die ich mache, bin ich oft einziger Mann, neuerdings sind wir bisweilen zu zweit. Manche Männer fürchten um ihre Männlichkeit, wenn sie tanzen. Besonders Männer denken bei Tanz daran, Kontakte zu knüpfen und an die erotische Wirkung der Tanzenden. Nackttanz ist da wohl der Gipfel in diesem Sinne.
    Sexualität ist ein Teil von uns, wie unsere Körperteile, unser Denken und Fühlen. Wenn wir uns dessen bewusst sind, ist es unsere Entscheidung, wie wir damit umgehen. Bei der Beschäftigung mit Tanz sollte der Fokus auf dem Tanz liegen. Nur so kommt man aus den standardisierten, gelernten Bewegungen heraus und es entsteht kreativer Tanz. Wenn man es gut genug kann, spricht nichts dagegen, es auch zum Rumbalzen zu nutzen, wenn es angebracht erscheint.
    Wenn die Angst, eine Errektion zu bekommen, zu groß ist, ist etwas Kleidung vielleicht besser. Solche Ängste hemmen die freie Bewegung. Wenn man irgendwann lernt, dass es wohl doch keine Errektion durchs Tanzen gibt oder man irgendwann mal darüber steht, kann man es immer noch ohne Kleidung versuchen. Wenn man gelernt hat, wie man in das Tanzen hineinfindet und worum es beim kreativen Tanz geht, sollte man es vielleicht mal allein versuchen. Dann denkt man auch nicht daran, wie die Anderen einen finden und die Konzentration auf die eigene Bewegung ist größer.
    Aus ähnlichem Grund sollte man auch immer wieder mit geschlossenen Augen tanzen und ohne Musik, um auch auf diese Ablenkung zu verzichten. Auch Spiegel sollte man besser meiden. Sowas brauchen nur Tänzerinnen, die ganz bestimmte Formen und Haltungen üben.
    Normalerweise nimmt die Wertschätzung des eigenen Körpers durch Tanzen zu und der Kontakt mit sich selbst und Anderen wird einfacher. Die Übungen sind eigentlich eine unendlich vielfältige Beschäftigung mit dem eigenen Selbst, also der Einheit von Körper, Gefühlen, Stimmungen und Denken. Die Nacktheit ist da nur eine Erweiterung der Zugangsmöglichkeiten. Warum sollte man sie nicht nutzen?

  • Ach man nimmt das viel zu ernst. Wenn meine Nippel zu sehen sind...ja und? Und so kann es doch immer vorkommen, dass jemand eine Erektion bekommt. Ja und? Kann auch mal lustig sein, wenn man sich dabei normal benimmt und nicht in Peinlichkeit versinkt. Ob man dann weiter tanzt oder mal kurz pausiert ist doch dann egal.

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