Keine falsche Neugier - kein Interesse

  • Nun behaupten Naturisten immer wieder, Nacktheit sei einfach natürlich, man schaue sich ins Gesicht und habe kein Interesse, wie der andere nackt aussehe, da man das ja kenne. Passanten wird dagegen unterstellt, sie wollten nur nackte Leute angaffen; und hinter jedem Busch wittert man Spanner. Wenn du nun am FKK-Strand mal genauer hinschaust, weil dir irgendjemand sympathisch ist, wirst du gleich angegriffen. Natürlich überteibe ich hier. Aber so habe ich es erlebt. Ist das so erstrebenswert? Wie seht ihr Naturisten am FKK-Strand? Ist es nicht auch schön, Menschen nackt anzusehen? Ist es nicht geradezu grausam, wenn man dort nackt ist, und niemanden interessiert es? Ich fand es geradezu amüsant, als am Epplesee eine Gruppe textiler Jugendlicher im Grenzbereich offensichtlich die Absicht hatte, nackte Leute anzuschauen. Die Mädchen (mit männlichen Freunden) haben mir mit offensichtlichem Interesse nachgesehen, als ich vor ihnen ins Wasser lief - und warum sollen sie mich nicht ansehen (von mir aus hätten sie auch fotografieren dürfen). Eingeladen haben sie mich leider nicht, als sie am Abend zum Grillen verschwunden sind. Mit ähnlichem Interesse haben mich am Trennfelder See russische Mädchen angesehen. Die hatten mich aufgefordert, zu ihnen zu kommen und hätten mich wohl auch fotografiert, wenn ihre männlichen Begleiter nicht protestiert hätten. Das waren keine "Spanner". Ist so ein Interesse nicht viel angenehmer, als das neutrale ignorieren der Nacktheit, die doch einen besonderen Reiz hat. Ich möchte, dass man mich so ansieht - und ich möchte andere so ansehen. Wenn mich ein fremder angafft oder fotografiert, kann ich das doch auch als anerkennendes Kompliment aufnehmen. Er hat offensichtlich Interesse an mir - ich gefalle ihm. Man muss doch nicht immer nur Schauermärchen vom Internet und illegalem Bilderhandel glauben. Und wenn mit meinen Bildern gehandelt wird - es tangiert mich doch gar nicht. Was mich berührt ist die Begegnung vor Ort - der Mensch, der mich ansieht - oder den ich anschaue. Und da mag ich kein ignorantes Nebeneinander. Ich suche Begegnung, ich möchte den anderen wahrnehmen und von ihm wahrgenommen werden. Wo es mir gefällt nackt zu sein, möchte ich auch so akzeptiert sein. Niemand soll sich wegdrehen, um mir nicht zu nahe zu treten. Ein Blick, der mich trifft, berührt - und diese Berührung suche ich. Natürlich mag es indiskret sein, wenn jemand auf einen nackten Menschen zugeht, ihn anfasst und von oben bis unten mustert um zu sagen: du siehst gut aus. Aber ist das nicht viel ehrlicher und netter, als ignorant vorbeizugehen?

  • Natürlich interessiert es mich, wie andere Menschen nackt aussehen und einen schönen nackten Körper anzusehen macht auch Freude. Das ist allerdings kein besonders wichtiger Grund für mich, FKK zu machen. Ich denke das, oder etwas ähnliches, meinen die meisten Leute auch, wenn sie sagen, sie haben kein Interesse daran, wie andere nackt aussehen.
    Mir geht es beim FKK nicht um "Sehen und gesehen werden" um seiner selbst willen, sondern vielmehr darum, was der Wegfall der Kleidung für das zwischenmenschliche Miteinander bedeutet. Meine (zugegeben noch recht geringe Erfahrung) ist, dass, nachdem die erste Unsicherheit überwunden ist, dadurch eine angenehme lockere Atmosphäre entsteht, in der man so akzeptiert wird, wie man ist und sich nicht verstellen muss.


    Zum Thema "Spanner":
    Ich denke da kommt es sehr darauf an, wie man angeschaut wird. Es gibt einen großen Unterschied zwischen dem Spanner, der sich hinter einem Busch versteckt, und jemandem, der offen Interesse an dir als Person, oder dem was du tust, zeigt. Gaffen geht für mich eher in Richtung des Ersteren und deshalb meiner Meinung nach auch nicht in Ordnung. Einen etwas genaueren Blick finde ich aber auch durchaus berechtigt, auch bekleidete Menschen schaut man sich ja hin und wieder mal etwas länger an, wer das nicht möchte, sollte nicht an einem öffentlichen Ort FKK machen.
    Zeigt jemand Interesse und sucht möglichst auch Kontakt zu mir, ist das für mich eine völlig andere Situation, denn hier kann ich die Situation selbst aktiv mitgestalten. Finde ich mein Gegenüber sympathisch oder interessant, kann ich auf ihn/sie eingehen. Möchte ich in diesem Moment keinen Kontakt, kann ich das deutlich (verbal oder nonverbal) signalisieren und werde dann (im Idealfall) auch in Ruhe gelassen.


    Fotografiert werden möchte ich ohne mein Einverständnis nicht, egal ob bekleidet oder beim FKK. Deshalb finde ich es wichtig, vorher gefragt zu werden, und werde dann auch meistens zustimmen, wenn man mich nett fragt. Gleichzeitig finde ich es auch kein Problem, gefragt zu werden, ob man mich fotografieren darf, sofern auch ein Nein akzeptiert wird, daraus kann sich auch ein nettes Gespräch entwickeln.


    Wie du treffend gesagt hast: Wenn ich nackt bin, soll niemand glauben, bewusst wegschauen zu müssen. Ich habe mich schließlich entschieden, nackt zu sein. Ich möchte mein Gegenüber schließlich auch frei ansehen können. Sich gegenseitig anzusehen gehört genau so zur Kommunikation, wie sich gegenseitig zuzuhören: Jemanden nicht anzusehen sendet immer eine negative nonverbale Botschaft.

  • Also ich müsste lügen wenn ich nicht gucken würde wenn ein hübsches Mädel vorbei läuft :D


    Bin zwar kein alter FKK Hase aber wenn ich nicht möchte das mich jemand Nackt sieht dann mach ich doch kein Öffentliches FKK mach Ich das Öffentlich muss ich damit leben das mich leute anschauen :D


    :fkk:

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