Wieso sind so viele Schwule am FKK?

  • Hi hallo
    Ich war wieder wie jedes Jahr in Kroatien auf FKK Urlaub, und das für 3 Wochen.


    Wenn man speziell danach sucht und ausschau hält, würde man sicher welche Homosexuell orientierte finden.
    Allerdings hab ich die Zeit genutzt um mich zu entspannen und das "nackt sein" zu geniessen.



    Es wird überall welche geben, auch auf einem Textil-Strand, Schwimmbad, beim Shoppen, im Kino....


    NA UND? Sind auch nur Menschen.
    und manchmal sogar viel Freundlicher und Hilfsbereiter.

  • Generell finde ich es wichtig, dass da zwischen Männern unterschieden werden sollte, die Sex suchen und Männern die einfach homosexuell sind, eventuell ihren Partner mit dabei haben und einfach nur baden wollen. Ich selbst habe das auch schon an einem Strand mitbekommen, dass es eine spezifische Stelle gibt in der es wild her geht. Das gehört auch meiner Meinung nach nicht an einen Strand, wo sich noch andere Menschen aufhalten. Aber - ich habe auch beobachtet das dies sowohl Heteros als auch Schwule und Lesben betrifft und somit kein "schwules Problem" ist.


    Und ich glaube nicht, dass das so offensichtlich ist, wenn jemand schwul ist. Immerhin sind zirka 13% der Menschen queer, also nicht heterosexuell orientiert. Und selbst wenn es eindeutig sein sollte; na und?! Ein heterosexueller Mann macht auch nicht jede Frau an, die nicht schnell genug die Flucht ergriffen hat. Schwule sind genau solche Männer wie heterosexuelle, nur das sie eben keine Frau sondern einen Mann suchen.

  • Nehmt es mir bitte nicht böse, aber wie kommt ihr darauf? Das ist doch überhaupt kein Unterschied, welcher die sexuelle Orientierung "hervorruft". Mir ist das definitiv nicht aufgefallen, dass sie offener wären.

  • Im Prinzip ist es natürlich richtig, dass Schwule charakterlich nicht anders sind als andere Menschen.


    Einen kleinen Unterschied gibt es aber schon, und das ist die Erfahrung des Coming Out. Dieser Prozess ist für viele schwierig und schmerzhaft, gerade dadurch kann er prägend für die Persönlichkeit werden. Die Erkenntnis und das Akzeptieren, in einem (nicht ganz unbedeutenden) Punkt anders zu sein als die Mehrheit, kann schon zu einer größeren Offenheit führen, zu einer größeren Bereitschaft, Vorgaben der Gesellschaft kritisch zu hinterfragen oder sich bewusst darüber hinwegzusetzen.


    Wie gesagt. "kann" (muss aber nicht!).

  • Das stimmt schon...


    Und genau aus solchen Gründen kann ich mir aber auch gut vorstellen, das Schwule eher zurückhaltend, vorsichtig und introvertiert sind, weil sie ja eventuell schlechte Erfahrungen gemacht haben und sie unterbewusst so sich selbst schützen.


    Und ich bin immer noch der Meinung, dass es da keine Unterschiede zwischen Homos und Heteros gibt... 8) Prägende Erlebnisse gibt es genug, auch ohne Coming Out.

  • Mit der Offenheit meine ich auch eher, dass man in schwulen Kreisen das Thema FKK offener anspricht, so geht mir das zumindest.
    Man redet einfach mehr darüber, und das senkt die Hemmschwelle.
    Und wenn man in einer Gruppe losziehen kann, macht man das auch eher als alleine.

  • So gehen die Erfahrungen auseinander...
    Was mir ganz klar aufgefallen ist, dass Schwule dem Thema Sex offener gegenüberstehen, sich aber niemals öffentlich nackt zeigen würden. Dabei halte ich die Menschen hier im Ruhrgebiet schon für sehr offen...

  • Offensichtlich ist, dass Männer ungenierter nackt sind als Frauen und aufdringlicher. Da halte ich die Frage am Anfang schon für falsch. Natürlich sprechen mich eher Schwule an und zeigen interesse - Damen werden da einen anderen Eindruck haben und eher sich belästigt fühlen. Das Übel ist doch, dass jede natürliche Kontaktaufnahme gleich in Richtung Homo- oder Hetero- gedeutet wird. Da kann man natürlich Fragen, was war zuerst (die Henne oder das Ei - das sexuelle Interesse oder die Unterstellung solcher Absichten). Geht doch einfach aufeinader zu. Wie wollen wir Freunde finden und FKK-Freunde aufnehmen, wenn wir mit solchen Vorurteilen belastet sind. Ganz egal aus welchen Beweggründen mich jemand anspricht, ich spreche das an, was mich interessiert. Schon ein Sprung ins Wasser (oder die Aufforderung dazu) bringt von intimen Absichten ab. Ganz egal, mit welcher Absicht jemand mich anspricht - ich weiß doch, auf was ich mich enlassen möchte und lenke das Interesse. Ich bin doch auch für den anderen verantwortlich. Meine Sorge ist die, das jemand, der als Einzelgänger Kontakte sucht, geradezu in homosexuelle Kreise gedrängt wird. Wer hat denn Interesse, ihn kennenzulernen? Doch nicht Familien oder Gruppen, die sich längst kennen - die bleiben gern unter sich. Und so entsteht ein völlig verzerrtes Bild, wenn jemand allein an einen FKK-Strand geht. Deshalb rate ich zu Forumstreffen, hier angebotenen Veranstaltungen. Vereinsmitgliedschaft , öffentlichem FKK (intimes treibt man im Versteck) ... . Wenn jemand etwas von dir will, kannst du doch Tischtennis, Wasserball oder Frisbee mir ihm spielen. Falsche Erwartungen werden damit schon verdrängt - oder vergessen, oder der betreffende traut sich nicht mehr, sie anzudeuten - sofern sie nicht von Anfang an nur unterstellt sind. Und zudem: Wer allein ist, weiß der wirklich, was er will? Sucht er nicht einfach Kontakt? Braucht nicht jeder von uns Gemeinschaft, um korrigiert zu werden? Da dürfen wir niemanden von vornherein ausschließen, um dann über ihn zu urteilen. Wenn ich nun einen schönen Nachmittag mit jemandem verbracht habe, was interessiert da "sexuelle Orientierung" - die kann jeder für sich behalten, sofern es über Sympathie hinaus geht. Es ist auch krank, jede Männerfreundschaft gleich unter diesem Gesichtspunkt einzuordnen.

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