Repost Körperkontakt im Naturismus von Georg N

Also ich hätte da auch keine Probleme mit. Bloß bei Kindern wäre ich wiederum sehr vorsichtig, da heut zu Tage immer direckt was negatives dahinter vermutet wird.

Freut mich, hier solch offene Antworten zu hören. Ich denke, das Problem unserer Zeit ist, alles gesetzlich regeln und juristisch klären zu wollen. Gerade mit Kindern sollte es doch möglich sein, menschlich verantwortlich und spontan zu reagieren. Wie man körperliche Berührung auffaßt, ist immer sehr subjektiv. Wann man sich zu nahe kommt muß man emotional erspüren, nicht regeln. Wenn man meint, das jemand zu weit geht, kann man ihn zurechtweisen. Es muß doch möglich sein, einfach persönlich einzugreifen, statt gleich mit Anzeige zu kommen oder anonym zu denunzieren. Wenn man aus Angst vor rechtlichen Folgen Kindern aus dem Weg geht, ist das, was wir erreichen, genau das Gegenteil einer kinderfreundlichen Gesellschaft. Ich denke - hierin bin ich sicher liberal - : wir müssen wieder mehr Eigenverantwortung fordern und weniger eingreifen, wo kein Beteiligter eine Einmischung wünscht. Wichtig ist die Vermittlung von Werten, nicht so sehr die Ahndung jedes Vergehens. Kinder orientieren sich an uns. Daher bin ich bzgl. sexueller Kontakte unter Erwachsenen - vor allem in der Öffentlichkeit - weniger tolerant.
Meine Erfahrung ist jedenfalls, das Kinder besonders wenig Berührungsängste haben. Warum muß man das so hart unterbinden, wenn Erwachsene dabei sind. Das war nicht immer so. Raufereien habe ich im Miramar auch mit Jugendlichemn, Erwachsenen und Kindern erlebt, aber im allgemeinen sind Erwachsene distanzierter (- oder sie haben bestimmte Absichten). Die Gefahr sehe ich immer in anonymen Kontakten. Persönliches Vertrauen ist das wichtigste, wenn man sich körperlich nahe kommt.

Obwohl ich die Bedenken gewiiser Maßen verstehen kann, da ich sie selber schon erlebt habe.

Außerdem, in welchen Alter bezeichnet man Kinder noch als Kinder?

Ich habe nicht die Absicht, mich an Altersgrenzen wie 14 oder 16 festzuhalten. Damit würde ich mich juristisch absichern. Ich denke subjektiv und fühle mich dem Menschen (bzw. dem Kind) gegenüber verantwortlich, der vor mir steht, mit dem ich zusammen unterwegs bin - nicht dem Gesetz. Das ist ein Unterschied, der mir sehr wichtig ist. Leider muß ich auch gesetzliche Bestimmungen berücksichtigen. Das ist der Grund dafür, dass ich mit Kinder aus Diez, mit denen ich oft unterwegs bin, auch mal am See - ich dort grundsätzlich nackt - , nicht ins Miramar fahre, obwohl gerade sie - im Gegensatz zu mir - solche Erlebnisbäder interessanter fänden als Natur. Auffällig ist, das Jugendliche ab 16 sich bevorzugt mit gleichaltrigen Freunden oder einer festen Freundin treffen (- sie brauchen mich dann nur noch als Taxifahrer), während kleinere eher Anschluß an einen Erwachsenen suchen, mit dem sie etwas unternehmen können. Ich bin allerdings oft von Jugendlichen in die Gruppe mit einbezogen worden. Als ich vor 20 Jahren von Heidelberg aus regelmäßig im Miramar war, habe ich drei jugendliche Brüder (14, 16 und 18 Jahre) gelegentlich in Mannheim abgeholt. Mir war es ganz recht, das einer von ihnen volljährig war.