"nackt" - "sex"

  • das elend des naturismus besteht ja weniger in der altersstruktur (d.h. dass die jugendlichen sich davor aus bekannten gründen eine weile scheuen) sondern in derweit verbreiteten gleichsetzung nackt = sex. im www ist auf beinahe jeder fkk seite mindestens ein link, der über 1 - 2 schritte zu prono-seiten führt. weil solche sites extrem frequentiert sind, wird der werten "allgemeinheit" immer rein gehämmert, wer nackt ist, will sex.


    klar: wenn wir nackt sind, kommt's schon vor :rolleyes: dass wir auch gern amal ganz unbekümmert liebe machen. aber wir leben nicht nackt, "zum zweck" des (fiktiven) gigantischen dauer-orgasmus. das wäre ja beklopft. wenn wir freunde bei uns haben oder zu besuch sind, dann sind wir zwar unbekleidet, aber was wir reden und tun, ist eigentlich genau das, was andere (nein - halt - wer weiß schon, was andere machen.).


    was meint ihr dazu, wie können die schweigsamen, geouteten, sympathisierenden, nackt badenden, nackt daheim wohnenden, nackt laufenden ,radelnden, reitenden ... dazu beitragen, dass dieser blödsinnigen - oft vorsätzlichen - verwirrung irgendwie gegengesteuert wird? durch "Normale" (nackt-)aktivitäten evtl?

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  • Dieser verbreiteten Meinung entgegenzusteuern, ist ziemlich schwierig, u. a. auch, weil es eine Menge an Leuten gibt, welche die FKK als Vorwand für Sex nutzen. Einige Maßnahmen, die mir so ganz spontan einfallen, sind organisierte und gut (bzw. clever) durchgeführte Aktionen, wie das jedes Jahr mit dem Nacktradeln an der Isar ist (http://isar-nacktradeln.de/set.html), über das fast ausschließlich positiv in vielen deutschen Zeitungen/Fernsehberichten geschrieben/gesprochen wurde. Genauso manche organisierte Nacktwanderungen in Deutschland, die medial auch ziemlich gut aufgenommen wurden (soviel ich das ab und zu mal lesen konnte...). Man muss quasi die Öffentlichkeit "überreden", dass die Tatsache, dass jemand nackt ist, nicht unbedingt heißt, dass jemand pervers ist oder sexuelle Absichten hat. Nackt baden oder in der Natur spazieren zu gehen, sollte nicht unbedingt etwas Böses sein...
    Meiner Meinung nach braucht es dazu auch eine neue Art der Naturismusbewegung, die mit unterschiedlichen Inhalten auch jüngere Leute anzusprechen weiß. Die bestehenden FKK-Vereine können das meistens nicht...
    Irgendwie ist es heutzutage maßlos absurd, dass man über die sexuellen Freiheiten so öffentlich redet (und die auch freizügig auslebt), oder dass ich jeden Morgen auf dem Weg in die Arbeit in einer U-Bahn-Zeitung nackte Frauen- und Männerfotos sehe, aber gleichzeitig die Leute so abstoßend gegen FKK bzw. das einfache Praktizieren der Nacktheit reagieren...

  • eben, genau das ist ja der punbkt: ein geschäftig geschürtes missverständnis. man denkt nicht (kinder-)porno ist bäääh, sondern fkk ist pfui. oder genauso bäääh. für uns ist das ja auch irgendwie mit ein grund uns "schamlos" öffentlich zu äußern. vielleicht sickert's ja irgendwann irgendwie ein. der fkk-verein in der nachbarschaft hat zwar ein wunderschönes gelände, aber tatsächlich lauter 60 plus leute. der obmann hat kürzlich geschrieben, er lässt sich nicht mehr wählen, weil er zu alt ist. nein: das ist nicht der weg. ich denk mir, das einzige was geht, ist: ohne sich aufzudrängen all das zu tun, was andere auch gerne in der natur tun (oder daheim): aber unbekleidet. das sickert gut rein.
    michael in bonn macht das seit einigen jahren schon so, er bietet sommer camps und reiten an. wir selber bleiben nicht in der lobau, sondern gehen unsere wanderungen auch auf der hohen wand, richtung schneeberg usw. unbekümmert und ohne sonderliche betonung. ab 4 personen ist es richtig nett - da fühlt man sich nicht so in der minderheit ;)


    in diversen foren ist es sehr schwierig einander live to treffen oder auch nur zu mailen. wir bieten immer gleich webcam an - nicht um sex zu machen, sondern weil faker sich dann sofort abmelden :P


    wenn ich mir so durchlese, was manche unter "nacktparty bei mir" verstehen, dann ist genau das eher nicht unser ding.
    wir haben verschiedene "nacktivitäten" gemacht und auch angekündigt. vielleicht gibt es ein paar leute aus wien, nö oder burgenland, die sich dabei auch real treffen möchten?

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  • Jedenfalls ziemlich mutig, was Ihr da machts! Es ist selbstverständlich VIEL leichter, in einer Gruppe aufzutreten als allein, denn dann wird man wahrscheinlich als Perversling abgestempelt. Habt Ihr auch genug Zuspruch bei euren Wanderungen? Ich habe kürzlich gelesen, dass bei einer Wanderung in Deutschland mehr als 50 Leute teilgenommen haben! Wenn man so viele Leute auf einmal sieht, dann kann man das wohl schwer als "abnormal" bezeichnen...

  • also das ist ganz verschieden. manchmal sind wir zu zweit, dann zu viert, mal zu sechst. am gübnstigsten ist ein ausgewogene gesellschaft männchen-weibchen, vielleicht kinder - das ist dann ideal.


    was die leute verwirrt, ist unser auftreten, "als ob wir bekleidet wären" - also laut hallo, schönen tag, rufen, verblüfft und löst als "reflex" immer einen gruß aus. danach irgendwie zu keppeln, ist immer zu spät. reiter mit käppi, gerte und sporen versammeln ihr pferd, jogger keuchen weiter, usf. die bekleideten tun in so einer situation immer das, was sie gewohnt sind, was sie kennen. damit darf man rechnen.


    wenn großgruppen auftreten, wir waren nur ein mal bei sowas dabei, tritt das minderheitsgefühl ein - die bekleideten getrauen sich nichts zu melden, aber: sie reagieren verhärmt, blockiert, nicht so frei wie bei zahlenmäßigem gleichstand oder wenn sie sich ordentlich überlegen fühlen können.
    das scheint ja angeboren zu sein.


    besser ist es also, in kleingruppen von der größe einer zahlreichen familie aufzutauchen und sich nicht beirren zu lassen.
    das funktioniert aber nicht in der theorie :S dazu braucht es mitmacher und mitmacherinnen.
    männchen, bringt einfach eure freundinnen, frauen, geliebten, kinder. frauchen, kommt auch dazu - es passiert euch nix: fkk männchen sind unter sozialer kontrolle und sollten sie "notstand" haben, lassen sie es nicht raus. weibchen, ihr habt es einfach gut bei den nackerten, last euch das ein mal aus erfahrung sagen.


    übrigens: in wien gibt es das jugendstil-bad "jörgerbad", ein städtisches bad im 17. bezirk, in dem ab dem 1. oktober von 16:30 bis 21:30 fkk angesagt ist. stoffträger (ausnahme handtuch) werden raus geworfen. am 4.10. geht's also los. mehr dazu, foto und link zum bad hier.

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