80% denken nur an SEX

  • Vieles geschieht unterbewusst. Mich überrascht dieses Verhalten nur bei einer älteren Frau. Ich kenne es von Kindern (wohl eher unterbewußt) oder ganz gezielt von Homosexuellen. Ein kleines Mädchen hat mich einmal angestarrt. Ich habe ihr ins Gesicht geschaut - hat sie offenbar nicht gemerkt. Als ihr Vater sie ansprach, war ihr das offensichtlich peinlich. Hättest du die Frau einfach freundlich gegrüßt, hätte sie irgendwie reagiert, und es wäre klar, ob es bewußte "Anmache", Körperbewunderung oder einfach unterbewußt war. Solche Spannungen kann man leicht lösen. Sicher habe ich auch Spanner und Schwule, die etwas von mir wollten, so ganz unbefangen angesprochen - aber auch mit denen kann man die Sachlage offen klären (auch wer etwas von mir will, wird mich nicht gleich vergewaltigen. Aber erst wenn seine Intention klar ist, kann ich sie auch ganz nüchter zurückweisen.) Eine Diskussion ist immer theoretisch und entspricht nicht der erlebten Situation in der Begegnung. Natürlich sind wir auch Instinktwesen die sich intuitiv von Reizen ansprechen und leiten lassen. Das gehört in die Natur des Menschen. Natürlich stehen wir in der Gefahr, uns nicht nur geschmeichelt zu fühlen - genau das wirkt auch in uns. Schaut man sich ins Gesicht und spricht sich an, löst sich diese Spannung in der persönlichen Begegnung. Man kann dann darüber lachen oder auch brüskiert sein. Wichtig ist es, sich als Person wahrzunehmen und anzuerkennen. Instinktive Empfindungen und Reize gehören zum Menschen - aber: Wir sollen über sie herrschen, nicht uns von ihnen beherrschen lassen. Hier stehen wir in der Gefahr, zu moralisieren, am Ende ein Verhalten als "normal" zu akzeptieren oder scharf zu verurteilen, statt einfach in der Situation spontan angemessen zu reagieren.

  • Ich bin zwar ganz spontan und einigermassen schlagfertig, aber in den paar Sekunden beim aus dem Wasser steigen, muss man das erst erkennen und verstehen - sind ebeb nur 5 Stufen und keine 50 in denen man nen Dialog beginnt.
    Ich fand es nicht schlimm, soll sie eben schauen wenn die schauen mag - ich schau bei Mann und Frau auch mal zweimal hin
    :)

  • Bevor ich mich hier registriert habe, habe ich es mir auch zweimal überlegt. Man findet einfach zu viel unseriöses Zeug im Netz. Ich gehöre selber eher zur vorsichtigeren Sorte.


    Man kann ja immer wieder lesen, dass viele Vorurteile gegen FKK genau davon kommen, dass der Begriff in einem Zusammenhang mit sexuellen Abenteuern verwendet wird. Wie groß die Zahl derer ist, die das tatsächlich so verstehen, ist vielleicht schwer zu schätzen. Aber sicher geht es auf deren Konto, dass vor allem Mädchen und Frauen abgeschreckt werden. Ich bin zwar selbst kein Mädchen, aber nachvollziehen kann ich es sehr gut. Man beginnt, sich unwohl zu fühlen, wenn man angestarrt wird. Das ist ja sogar schon dann der Fall, wenn man Kleidung an hat. Das normale "angesehen werden" wirkt dagegen nicht unangenehm. Ich finde, entscheidend ist das, was dabei im Kopf passiert. Ein Spanner hat "Hintergedanken". Man wird von ihm hauptsächlich als Objekt und nicht als ganze Person gesehen. Letzten Endes ist es doch genau das, was dabei so unangenehm ist.


    Bei Kindern ist es etwas anderes, denke ich.
    Kein Kind hat von sich aus Hintergedanken und ich glaube nicht, dass es dabei einen Unterschied gibt zwischen Situationen, in denen man angezogen oder nackt ist. Es sei denn, es musste schlimme Erfahrungen machen und verbindet das Nacktsein damit.
    Aber normalerweise denken sich Kinder nichts Böses dabei, auch wenn sie beispielsweise mal auf eine Art und Weise schauen, die für andere vielleicht unangenehm ist. Rein natürliche Neugierde spielt dabei ja sicher auch mit, was wohl auch keinem Kind vorzuwerfen ist.


    Gerade deshalb ist es das Allerletzte, wenn das ausgenutzt wird.
    Die ja leider sehr vielen Fälle, in denen genau das passiert ist und noch passiert, tragen wohl die Hauptschuld daran, dass man als verantwortungsvoller Jugendlicher oder Erwachsener möglicherweise schon dann ein schlechtes Gewissen bekommt, wenn man sich mit Kindern unterhält oder auf sie aufpasst und gerade keine andere Aufsichtsperson in der Nähe ist. Obwohl man selbst sicher keinen einzigen Gedanken an Unsauberes verschwendet, kann schnell die Befürchtung aufkommen, dass man genau das unterstellt bekommen könnte.


    So schadet das schlechte Verhalten von einigen (wenigen?) all denen, die es mit der Verantwortung ernst nehmen. Ebenso beschädigt das Verhalten von Spannern oder gewissen anderen Gestalten beim Thema FKK den Ruf derjenigen, die sich einfach nur einen normalen und unverkrampften Umgang wünschen.

  • In der Sache stimme ich dir zu. Aber, wir sind nicht berechtigt über andere zu urteilen und ihnen die Schuld zuzuschieben. Wir müssen erst einmal unser Verhalten hinterfragen und das Verständnis von FKK und Naturismus. Die Gefahr liegt nicht ausschließlich im Sexismus (schon hier müssen wir aber auch eigene Schwächen eingestehen) sondern auch in einer "humanistischen" Vergottung des Menschen (wie sie auch hinter dem Begriff "HUMANA" steht). Wichtig ist der Blick auf die Person, die nackt unverhüllt und wehrlos vor uns steht. Dieser Blick kann aber nicht nur durch Kleidung, sondern auch (worauf Gegner hinweisen) sexuelle Reize oder auch durch überzogenen Körperkult verstellt - Nacktheit damit pervertiert - werden. Deshalb dürfen wir nicht einfach selbstmörderisch unser Verhalten aufdrängen, sondern müssen uns zunächst klar positionieren. Als schwache Menschen sollten wir da Unzulänglichkeiten eingestehen. Eine Ideologisierung (die Behauptung, der Mensch sei von Natur aus gut, ist Ideologie) ist hier zurückzuweisen. Vielmehr ist ein Menschenbild, das den Menschen der Schöpfung ein und zuordnet (eben als für sich unzulängliches Geschöpf und Teil der Schöpfung sieht), Voraussetzung für vertauensvolle Offenheit in der Begenung, die sich in körperlicher Nacktheit ausdrückt.

  • Es geht ja nicht zuallererst darum, irgendjemand zu beschuldigen. Ich wollte damit nur sagen, dass ich es sehr schade finde, wenn durch diejenigen, die sich danebenbenehmen, eine Atmosphäre entsteht, die es den vernünftigen Leuten schwer macht.


    (Davon ist ja zum Beispiel auch die Jugendarbeit betroffen, was hier aber wohl "off-topic" wäre.)


    Wer den Begriff FKK hauptsächlich mit Spannern und unangenehmen Leuten verbindet, wird erst gar nicht auf die Idee kommen, es selber zu testen. Wenn sich in einer textilfreien Umgebung dummerweise auch ein paar Spanner bzw. Spinner aufhalten, haben Neue (besonders Jugendliche) ziemliche Schwierigkeiten.


    Leuten, die schon Erfahrung haben, wird es leichter fallen, damit umzugehen. Aber wenn man noch am Ausprobieren ist, fragt man sich eben beispielsweise, ob man nicht wegen der unangenehmen Stimmung, die durch Spanner entsteht, von anderen, mit denen man sich vielleicht unterhalten möchte, selbst falsch eingeschätzt wird.
    Oder aber, man macht sich Gedanken darüber, ob derjenige, von dem man selber angesprochen wird, nicht vielleicht krumme Absichten hat.
    Oder man traut sich nicht, von sich aus mit jemandem zu reden, weil man befürchtet, an den Falschen zu geraten.


    Das alles sind Dinge die jemanden, der neu ist, beschäftigen können, auch wenn diese Befürchtungen in "sicheren" Umgebungen vielleicht unbegründet sind. Es ist nicht für jeden einfach, solche Bedenken auf die Seite zu schieben, vor allem nicht, wenn jemand schlechte Erfahrungen gemacht hat.

  • Ok, aber wenn Du FKK machst, bist Du doch nicht deswegen nackt, weil Du darauf aus bist oder daran denken möchtest. Ich finde, Anja hat mit dem, was sie ganz am Anfang geschrieben hat, schon Recht. Der Begriff FKK wird von vielen eben damit verbunden, dass es dabei um Sex geht und durch das Verhalten von manchen wird genau das leider auch noch gerechtfertigt.


    Diejenigen, die FKK nicht mit Sex verbinden, haben ganz andere Argumente. Sie finden Badekleidung unnötig oder lästig, wollen in der Sonne keine Streifen bekommen usw.


    Für seine Gedanken ist jeder selber verantwortlich und dafür macht es keinen Unterschied, ob man gerade in einer textilfreien Umgebung ist oder nicht.

  • Es macht sehr wohl einen Unterschied, woran jemand denkt, wenn ich mit ihm zusammen bin. Ich kann Leute nicht ausstehen, die dauernd nur das eine im Kopf haben. Wer dauernd daran denkt, dessen Gesellschaft werde ich (nicht nur am FKK-Strand) meiden. Spricht mich am See ein Spanner an, kann ich das einfach übergehen, um ihn davon abzubringen. Aber wenn ich mich verabrede, reichen mir solche Hinweise. Ich suche andere Gesellschaft. Zudem: Viele suchen genau das auf FKK-Seiten. Die sollten zu spüren bekommen, dass sie hier falsch sind. Wer hier schreibt, sollte sich auch Gedanken machen, welches Publikum er mit seiner Bemerkung anspricht. (man muß nicht in allem offen und ehrlich sein - ich gehe davon aus, dass es so auch gar nict gemein war. Es geht nicht darum, woran wer gern denkt, sondern darum, wo diese Einstellung eben fehl am Platz ist )

  • Tja an sex zu denken ist wohl nichts schlimmes aber wie unter textilern auch sollte man wissen wann es angebracht ist darüber zu reden und nicht fkk mit sex zu verwechseln.

  • Es gibt Dinge, die sind intim (die sollte man zumindest nicht ausbreiten) - FKK ist öffentlich.
    Worüber ich rede, daran denke ich auch, und das steuert auch mein Verhalten. Deshalb sage ich ja: Wer mich am See aus diesem Interesse anspricht, den bringe ich davon ab: anderes Thema oder sportliche Beschäftigung, das ist egal. Meine Erfahrung: Spanner sind Nichtschwimmer, zumindest Langweiler. Man muß nicht über alles sprechen, man sollte vor allem Gespräche und damit auch Instinkte in die passende Richtung lenken. Was ich am See nicht will, darüber spreche ich dort auch nicht. Deshalb ist es durchaus schlimm, sein Denken von Trieben und daraus erwachsenden Phantasien bestimmen zu lassen - auch wenn die natürlich sind.

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