Ein FKK-Erlebnis der besonderen Art sollte ich Euch hier nicht vorenthalten: Vor einiger Zeit war ich mit Freunden in einer Therme in Oer Erkenschwick. Die Saunalandschaft ist wirklich eine der schönsten, die ich kenne. Dass man dort allerdings so verklemmt ist und zum Speisen (innerhalb des Saunabereichs) bedeckte Schultern bei den Männern verlangt, sei hier nur am Rande als abschreckende Marotte erwähnt. Mit FKK haben bedeckte Schultern nicht wirklich viel zu tun.
Etwas ganz anderes aber wollte ich hier eigentlich erzählen: Da wir zum Saunabesuch keine Badehosen dabei hatten, entfiel für uns der Besuch des Schwimmbereichs, der mit seinen großen Becken doch einladend wirkte. Kurz vor Schluss, als es dort sehr leer wurde, wagte es ein Freund von mir, dort nackt zu baden, obwohl dort kein FKK erlaubt war. Es war natürlich nicht schwierig, einen günstigen Moment zu erwischen, um sich am Beckenrand des Bademantels zu entledigen und in das Bad zu schleichen. Viel schwieriger war es dafür, über längere Zeit vom Bademeister unentdeckt zu bleiben. Freundlicherweise tat dieser jedoch, als hätte er nichts gesehen und so konnte mein Bekannter eine viertel Stunde lang in Ruhe seine Bahnen ziehen. Wäre das Bad gut besucht gewesen, hätte es sicher Ärger gegeben. Aber es war mittlerweile späterer Abend und im Bad waren kurz vor Schluss nur noch etwa zehn Badegäste anwesend. Für mich ist das Erlebnis ein sehr schönes Beispiel von Toleranz seitens des netten Bademeisters und ich denke, dass man durchaus auch in anderen Bädern so entgegenkommend reagieren sollte. Die Gäste würden es danken. Würde jeder etwas entgegenkommender sein und den anderen tolerieren, so wäre das Leben um einiges leichter.
Euer Segler