Da ich vor kurzem in Hamburg zu tun hatte und das Wetter hochsommerlich zu werden versprach, informierte ich mich vorher im Internet über FKK-Möglichkeiten in und um Hamburg. Allzu üppig war das Angebot nicht, aber die Beschreibung des "Sommerbades Volksdorf" las sich gut: ein 45000qm großes Gelände im Wald mit Natursee und verschiedenen Sportmöglichkeiten. Dank Routenplaner war das Waldbad im Nordosten Hamburgs auch schnell erreicht. Der Eintrittspreis fiel mit 3,50 Euro für meine Begriffe eher moderat aus. Weil ich mitten in der Woche am frühen Nachmittag dort eintraf, war der Andrang trotz des strahlenden Sonnenscheins nicht allzu groß, so daß jeder ein schönes Plätzchen auf der Liegewiese finden konnte. Im Süden des Sees befindet sich ein großer Sandstrand, der sehr flach ins Wasser abfällt. Hier waren viele Familien mit kleinen Kindern zu finden. Allerdings fiel mir auf, daß fast alle Badebekleidung trugen, Nackte blieben in diesem Bereich des Sees die absolute Ausnahme.
Wenn man am Stand links vorbeigeht, kommt man in den nördlichen Bereich des Sees, wo das Ufer wie ein Pool mit Mauern befestigt ist. Es gibt Einstiegsleitern, einen Sprungturm und verschiedene Startblöcke. Hier waren deutlich weniger Kinder und Jugendliche zu finden, dafür ein bunt gemischtes und vorwiegend nacktes Publikum von jungen Erwachsenen bis hin zu deren Großeltern. An einem Imbißwagen gab es verschiedene Erfrischungen zu kaufen. An einer Tischtennisplatte wurde eher spielerisch um Punkte gekämpft, und sogar an einen übergroßen Schachspiel schoben eine junge Frau und ein Mann die Figuren hin und her.
Das Wasser war warm und klar, und der Teich ist groß genug, daß man wirklich völlig ungestört seine Bahnen ziehen kann. Nach dem Schwimmen holte ich mir ein Getränk am Kiosk und genoß auf der Liegewiese die Sonne. Im Laufe des Nachmittags kamen immer mehr Leute, aber durch die weiträumige Gestaltung des Geländes wurde es nie wirklich voll oder eng.
Mir hat der Tag in Volksdorf gut gefallen, und ich kann jedem den Besuch nur empfehlen. Allerdings fände ich es schön, wenn ein wenig mehr für die Freikörperkultur geworben würde. Am Badestrand kam ich mir ohne Hose schon fast ein wenig deplaziert vor, im Bereich rund um Vereinshaus und Imbiß waren die FKK-Anhänger dafür deutlich in der Mehrheit.
Mehr Informationen über das Sommerbad Volksdorf und den Betreiberverein gibt's im Internet beim Hamburger Bund für Freikörperkultur und Familiensport e.V. zu lesen.