Prüde junge Leute ?

  • Auf facebook gab es eine Reaktion auf einen Artikel in den Husumer Nachrichten. - Schleswig-Holstein - St. Peter-Ording.


    Isabella Haagen schrieb:


    "Keiner ist prüde. Da gehen diese dickbäuchigen perverts hin mit ihren Ferngläsern und beäugeln kleine Kinder. Die starren einem direkt zwischen die Beine. Was hat das mit prüde zu tun ?"


    Zitat ENDE.


    Da sieht man mal wieder wie extrem belastet das Tripel FKK in der Bevölkerung ist. - Kaum ausgesprochen, kommen die Pauschalnotizen. :S


    Hier der Artikel:



    > >>
    (https://www.shz.de/lokales/hus…n-prueder-id17370941.html)
    < <<


    Liebe Grüße


    Jörg


  • Ich find es immer wieder lustig, wie Leute in einem Satz sagen können, dass sie nicht prüde sind und gleichzeitig anderen im natürlichen Umgang mit Körpern sexuelle Absichten unterstellen. Das ist so eine herrliche Ironie der eigenen Ignoranz. :happy:

  • Ja, das stimmt leider, in der breiten Bevölkerung wird FKK schnell mit sexuellen Handlung belegt.


    Die wenigsten die darüber sprechen oder urteilen haben schon mal fkk gemacht, denn sonst würden sie nicht so darüber urteilen.

  • Als ich mit 2 Freundinnen das Thema Sauna mal hatte, meinten sie "da gehen sie nicht rein, da sind nur alte Spanner". Das ist leider unter vielen jungen Leuten die allgemeine Meinung zum Thema FKK. Kann man natürlich nicht verallgemeinern, aber wenn jemand gleich beim ersten Mal negative Erfahrungen macht, wird er sich zweimal überlegen nochmal hin zu gehen.

  • Verdrängung von offensichtlicher Nacktheit gegenüber Gästen in Erholungsbädern !


    Angebliche Beschwerden touristischer Besucher und der Stammgäste häufen sich ?


    Aus jeder Einrichtung kommt die nahezu gleichlautende Meldung: "Aufgrund zahlreicher Beschwerden haben wir uns entschieden ..."


    Worin begründet sich die Angst von anderen nackt gesehen zu werden, oder auch andere nackt zu sehen ? - Stört es die Gäste, dass man ihnen eine Beurteilung des fremden Körpers ermöglicht ? Fühlen sich die Gäste überfordert ihren eigenen nackten Körper zu akzeptieren, zuzugeben, dass sie nicht perfekt sind, und wollen, aus diesem Empfinden und Affekt heraus, den FKK´lern diese Freizügigkeit nicht gönnen, ist es Egoismus ?


    Es ist schon ein Wahn, diese Bedeckungsvorschriften für den Körper, selbst dort wo Nacktheit zweckmäßig ist und kultiviert werden müßte, zuhause sein sollte. Die Entwicklung derartiger Oasen könnte zum Bumerang werden. - Wird es wohl auch, denn die Natur setzt sich immer durch. :)


    Liebe Grüße


    Jörg

  • Leute mit Ferngläsern gibt es immer mal ... ja und? Allerdings sehe ich mir auch mal gerne mit einem Fernglas die Weite an, entweder Schiffe oder Tiere oder was sonst interessant ist. Aber das hat ja mit den Spannern nichts zu tun.

  • Spanner sind sicher oft solche, die sich nicht trauen, sich auszuziehen oder Kontakt aufzunehmen. Sie schaden auch nicht wirklich wem und es gibt sie sicher auch an Textilstränden.
    Wenn wir über die Sexualisierung der Nacktheit klagen, sollten wir nicht vergessen, dass für solche Leute Sexualität etwas unaussprechliches, immer noch Schmutziges und Sündiges ist. Wer hat mit dieser Frau einmal offen über Sexualität gesprochen, die Eltern? Wirklich ernsthafte, offenen und ufassende Gespräche über Sexualität gibt es nur in wenigen Beziehungen, bei wenigen Eltern und noch weniger gegenüber den Kindern.
    Nacktheit und Sexualität werden gemeinsam in eine Kiste gesperrt, in die sie nicht hinein gehören.

  • Es ist doch immer das selbe: die Menschen wissen was richtig ist, was andere falsch machen, und sind dabei moralisch. Verständigung ist aber nur möglich, wo man den anderen achtet und versucht ihn zu verstehen, bevor man urteilt. Es ist doch schön, einem Kind beim spielen zuzusehen. Es ist auch schön, einen nackten Menschen anzusehen. Ist das Sympathie oder Spannen? Nimmt da jemand Anteil am Leben eines anderen, oder vereinnahmt er ihn?


    Wir brauchen keine leere Moral ohne Werte. In vielen Bereichen würde völlig anders entschieden und geurteilt, wenn man um Werte streiten würde, statt sich moralisch zu entsetzen. Naturisten sind hier viel zu defensiv. Sie entschuldigen ihre Nacktheit und neutralisieren sie, indem sie sagen, das sie nicht anders sind. Es fehlt an positiver Begeisterung. Nackt sieht man sich anders als im Anzug. Wir begegnen uns als Menschen - mit allen Fehlern und Schwächen. Wir verstecken uns nicht in eine verlogene Rolle, in der wir etwas darstellen, was wir gar nicht sind, sondern akzeptieren uns, wie wie von Natur aus sind. So bedeutet FKK eine Befreiung aus gesellschaftlichen Zwängen. Natürlich bringt das auch Gefahren mit sich, aber eben auch viel positives, menschliches. Naturismus bleibt ein Gegenentwurf zu einer verlogenen, unmenschlichen, denaturierten Gesellschaft, die ihre Unbefangenheit verloren hat. Wir sind offener, ehrlicher, vertrauenswürdiger - aber damit auch verletzlicher als andere. Eben deshalb reagieren Naturisten auch oft übertrieben empfindlich auf Anfeindungen und potentielle Bedrohungen (z.B. Spanner).

  • Der Weg des Naturismus ist von Anfeindungen und Verdächtigungen gepflastert. Wer heute nicht möchte, dass er oder sie, als NaturistIn geoutet wird, sei es durch Fotos, Besuche von Bekannten auf einem Gelände oder durch Löcher im Sichtschutz, hat Gründe dafür. Da draußen können Gegner lauern und wenn etwas nach außen dringt, sind die Folgen ungewiss.


    Ich bedauere, dass sich in Vereinen kaum jemand über das wie, warum und wozu der Nacktheit austauscht. Es soll nicht mehr eine Idee dahinter stehen. Es soll nur ein Freizeitspass sein. Die letzte Phase, in der Vereine viele Mitglieder hatten, begann in den 70ern. War es nicht eine Folge der 68er und der Sexualaufklärung? Beides kam nicht von den Vereinen. Immer noch verharrt man bei Vorstellungen und Regeln, die schon in den 20ern galten. Eine Auseinandersetzung mit der Gleichschaltung unter den Nationalsozialisten und den Folgen für die Nachkriegszeit steht noch aus. Auch daher stammen viele Überzeugungen über das Wesen der Freikörperkultur, die heute noch gelten. Die defensive Haltung kann durchaus daher stammen, auch die Idee, besonders für Familien da zu sein. Immerhin können heute auch Einzelpersonen Mitglied werden.


    Ein Problem aus jenen Zeiten ist sicher, dass sich gegenseitig der wahre Naturismus abgesprochen wird. Es werden nicht nur Zäune ums Gelände sondern auch Grenzen des Denkbaren gezogen. Wie kommen Vereinsmitglieder miteinander ins Gespräch? Wie gelingen Gespräche, die nicht sofort als Kampf beginnen. Letztens hörte ich, dass jemand erklärte, er gehe niemals nackt in eine Diskussion weil er dazu ja gewappnet sein muß. Geht es auch mit Interesse an dem Anderen, anderen Argumenten? Geht es mit mehr Akzeptanz? Findet man Möglichkeiten, die Vielfalt als Chance zu nutzen und nicht Vereinheitlichung zu suchen? Das könnte der Beginn einer neuen Entwicklung sein.


    Einfach ist das nicht. Niemand wird uns davon erlösen, es zu versuchen oder unterzugehen.
    Ich bin eigentlich überrascht, wieviele Enkelkinder unser Gelände beleben. Kinder erzählen doch davon anderen Leuten. Ist das im Kindergarten oder in der Grundschule also kein Problem? Macht das den Eltern und Großeltern weniger aus, als wenn sie selbst davon erzählen?


    Erst, wenn Kinder schlechte Erfahrungen machen, werden sie darüber schweigen und möglicherweise nicht mehr kommen. Offenbar passiert das nicht allen jungen Leuten oder sie sind resistent gegen solche Probleme.


    Ich weiß es nicht und würde gern mal mehr erfahren.

  • Der Mitgliederschwund in Vereinen betrifft nicht nur FKK-Vereine. Dahinter stehen vor allem Mobilität und Bindungslosigkeit.
    Unabhängig davon geht FKK überall zurück - nicht primär in den Vereinen.
    Natürlich hat die Liberalisierung der Sexualität auch dem Naturismus größere Akzeptanz und Zulauf gebracht. Es war eine Liberalisierung, die alle Generationen einschloss. Was ich den 68ern vorwerfe, ist, dass sie die Fehler an falscher Stelle eingestehen und falsche Schlussfolgerungen ziehen. So wird bewusste Sexualisierung in der Kindheit als Fehler anerkannt, aber man verwirft nicht die Sexualisierung, sondern schließt nur die Kinder von ihr aus. Da spielt man lieber Skandale hoch, um sich selbst moralisch reinzuwaschen. Kinder sollen erst in der Schule Erwachsenensexualität theoretisch erlernen, bevor sie in die Erwachsenenwelt eingelassen werden (deshalb meine Zurückhaltung bezüglich sexueller Aufklärung). Ich sehe in der kindlichen Unbefangenheit gerade das Urbild des Naturismus. Wir sollten von den Kindern lernen, statt ihnen unsere Ideologien aufzudrängen. Das geschützte Gelände dient nun auch dazu, einen Raum zu schaffen, in dem Kinder vor geschützt aufwachsen und eigene Erfahrungen machen können - man kennt sich, Familien sind unter sich, Singles, die Anschluss suchen und damit Unordnung in die Beziehungen bringen könnten, bleiben draußen. Das steht nun klar im Gegensatz zur Ideologie der 68er, wo es schon eine Schande war, sich zweimal mit der selben Frau einzulassen (Partnerwechsel wurde gefordert!). Es ist der größte Schwachsinn - ob die Kinder nun miteinander spielen oder Erwachsene einbeziehen - Kinder die Frage nach sexueller Orientierung zu stellen. Diese Frage lehne ich grundsätzlich ab, da sie natürliche Freundschaft unmöglich macht. Ich darf mich als Erwachsener doch bald nicht mehr mit einem Freund sehen lassen, ohne dass mir eine sexuelle Partnerschaft unterstellt wird. Und was will ich dann mit Kindern? Bei Kindern spüre ich immer das gesunde Urvertrauen in ihre Eltern und den Zusammenhalt der eigenen Familie. Natürlich suchen sie Freundschaften auch außerhalb der Familie - oft auch zu Erwachsenen. Nur stellt das den familiären Zusammenhalt nicht in Frage. Genau diese Bindung wollten die 68er zerstören. Ich denke, wir sollten uns mehr am natürlichen, angeborenen Empfinden der Kinder orientieren, statt ihnen unter dem Deckmantel sexueller Aufklärung Ideologien aufzudrängen.

    FKK (ist) die Kunst, Adam und Eva zu spielen, ohne an den Sündenfall zu denken.(Bartnik & Sartin)

    https://www.sun-witten.de/

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  • Normale Vereinsmitglieder waren sicher keine echten 68er, also solche, die irgend ewas an der Gesellschaft ändern wollten. Die waren eine winzige Minderheit. Damals haben viel mehr leute Heintje, Heino und Peter Aleander gehört, als irgendeine Rockmusik. Deshalb sollte man auch nicht den alten Revoluzzern die Schuld an heutigen Problemen geben. Was die Gesamtheit der Menschen beispielsweise aus den Ideen der sexuellen Befreiung gemacht hat, ist sehr vielfältig und sehr oft problematisch. Wir und die Jüngeren könnten lernen, manches besser zu machen. Leider lauert heute das Schreckgespenst der Pädophilie an jeder Ecke. Außerdem machen rechte und religiöse Gruppen mit der Warnung vor Frühsexualisierung Stimmung. Für Eltern und Kinder wird so Nacktheit und Sexualität wieder zu einem Angsthema. Viele Eltern brauchten wirklich Hilfen für mehr eigene Sicherheit bei diesen Themen.


    Dabei wäre eine positive Einstellung zu beidem ganz wichtig für eine selbstbewußte Entwicklung der Kinder.


    Wie gesagt, die 68er waren eine Minderheit. Die Moralorstellungen, die in den 60ern noch allgemein galten, wurden aber offensichtlich von Vielen als zu eng empfunden. So wollten dann auch bald relativ viele Menschen im Urlaub mal nackt baden und manche gingen dann auch in die Vereine. Wem es dort gefiel, der blieb auch. Jene, denen es zu eng wurde mit den Regeln, gingen wieder. Offenbar hat es vielen Kindern der Mitglieder nicht so sehr gefallen. Unter Umständen lag es an den Eltern. Dieses Schema zeigt, das neue Mitglieder nicht etwas plötzlich neu machen. Dazu müssten ganze Gruppen gleichzeitig eintreten. Sonst setzen sich immer die Beharrenden gegen die wenigen Neuen durch. meine Hoffnung ist, dass Menschen Neues lernen können. Schade wäre, wenn sie sich dem auch verschließen.
    Einige unserer Vereine sind durch die Gleichschaltung im nationalsozialistischen Bund für deutsche Leibeszucht hindurch gegangen. Andere wurden nach dem Krieg in einer Zeit gegründet, in der schrecklich rückwärtsgewandte Moralvorstellungen gepflegt wurden. Was mag von diesen kruden Ideen wohl in den Genen der Vereine hängen geblieben sein.

  • Die vor Frühsexualisierung ist nicht nur Thema rechter kirchlicher Randgruppen. Wenn man (oft schon in in Grundschulen) Kondome verteilt, ist das eine Aufforderung, die auch auszuprobieren. Wenn man als Jugendlicher in der Pubertät Freunde hat, mit Mädchen nichts anfangen kann, ist es der größte Blödsinn die Gleichberechtigung homosexueller einzufordern, wie es auch Unsinn ist, jemanden für verrückt zu erklären, der mit 16 keine Freundin hat. Ich habe schon geschrieben, dass am Diezer Baggersee eine 14järige ernsthaft Interesse an mir hatte, weil ich noch "Jungfrau" war. Sie wollte unbedingt einmal mit jemanden ohne Erfahrungen ... - da war ein Alter um die 30 schon in Ordnung (gleichaltrige ohne Erfahrungen gab es wohl nicht). Und hier werden zwei dinge deutlich :
    1. die Frühsexualisierung ist ein Problem
    2. Nacktheit schaft eine Vertrauensbasis, offen solche Dinge anzusprechen - dass kann gefährlich sei, ist aber auch eine Chance offener ehrlicher Korrektur.
    Das Thema Pädophilie wird dagegen hochgespielt. Oft wird ein wirklicher Skandal beschrieben und dann eine ganze Latte Lächerlichkeiten aufgezählt, um die Statistik zu füllen. Da kommt dann immer wieder Prügelstrafe, kalt abgeduscht ... und was bedeutet angefasst? Da gibt es einen riesigen schwammigen Grenzbereich (der Erwachsene genauso betrifft). Jeder empfindet Berührungen anders. Da gibt es nicht einfach klare Regeln. Es ist immer eine Begegnung, in der man das Empfinden des anderen Wahrnehmen muss.
    Kinder sind auch neugierig, haben selber intime Wünsche. Da ist verantwortlicher Umgang gefordert, man brauch eine eigene überzeugende Orientierung - und genau die kann meiner Ansicht nach nicht lauten, ich treibe mit Erwachsenen, was ich mit Kindern nicht darf.

  • Leute mit Ferngläsern gibt es immer mal ... ja und? Allerdings sehe ich mir auch mal gerne mit einem Fernglas die Weite an, entweder Schiffe oder Tiere oder was sonst interessant ist. Aber das hat ja mit den Spannern nichts zu tun.


    So ist es, ich sehe das genauso wie Lea2002. Warum vermuten wir hinter jeder Aktion so leicht immer gleich was Schlechtes?
    Nicht jeder, der am Strand ein Fernglas dabei hat, kuckt irgendjemand zwischen die Beine.
    Auch mit dem Opernglas könnte ich in der Oper ausschließlich bemüht sein, den Sängerinnen möglichst tief in die bebende Brust zu kucken - oder ich will mir einfach nur irgendwelche Details etwas genauer ansehen können, auch wenn ich weiter hinten sitze. Ist deswegen die halbe Oper voll mit Spannern??


    Liegt es daran, dass wir medial zu 99% nur mit den negativen Nachrichten bombardiert werden? Sind wir Menschen tatsächlich damit überfordert, uns bewußt zu machen, dass die Nachrichtenwelt nur ein minimaler Ausschnitt unseres Weltgeschehens (im Großen wie im Kleinen) ist?


    In meiner Pfarrei traut sich der Pfarrer nicht mehr, seine Ministranten (und zwar egal, ob Mädchen oder Buben) mal zu umarmen - er wäre sofort des Missbrauchs verdächtig, fürchtet er. Oh mein Gott, wie weit haben wir's gebracht! Habe ich denn mit jeder Frau an meiner Arbeitsstelle, die ich z.B. beim Geburtstag mal umarme, ein Verhältnis?


    Ich hatte immer so gehofft, dass es uns gelingen würde, unsern Kindern eine Gesellschaft zu übergeben, in der die Menschen sich ernsthaft respektieren (sprich: auch die nötige Distanz wahren), aber sich frei und unverklemmt bewegen können. Scheint schiefgegangen zu sein. Schade - und traurig.

  • Du triffst es genau. Angeblich wollen wir eine kinderfreundliche Gesellschaft. Um Kinder muss man aber einen großen Bogen machen, um nicht als Päderast zu gelten. Nun bedeutet griech. philos Freund, während eros eher die begehrende, triebhafte Liebe bezeichnet. So zeigt schon die falsche Verwendung des Begriffs Pädophilie (gemeint ist wohl Päderastie) wo wir stehen.


    Nun bin ich auch schon oft begafft worden. Da gibt es nun "Spanner". Die spreche ich freundlich an. Der ein oder andere hat daraufhin sogar gewagt, seine Sonnenbrille abzusetzen, dass ich ihm in die Augen schauen konnte. Aber ebenso haben mich Kinder angesehen - oder auch Erwachsene - aus Interesse oder sogar Sympathie, vielleicht sogar Neid um meine Unbefangenheit. Wir erwarten Toleranz, möchten vielleicht sogar andere für den Naturismus gewinnen - aber wehe dem, der mal schaut, und sich doch nicht traut! Dabei ist es doch gerade Argument für den Naturismus, von diesen Verklemmungen zu befreien. Wie wollen wir überzeugen, solange wir selbst verklemmt sind? Wir behaupten uns nicht zu genieren, reagieren aber überempfindlich, sobald uns jemand ansieht. Wer unbefangener ist, gilt als Exhibitionist. Und dann behaupten wir, Nacktheit sei völlig natürlich, wir genierten uns nicht?

  • "Keiner ist prüde. Da gehen diese dickbäuchigen perverts hin mit ihren Ferngläsern und beäugeln kleine Kinder. Die starren einem direkt zwischen die Beine. Was hat das mit prüde zu tun ?"


    Jo,die Leute die sowas sagen sind dann geanu die "Perversen",die ihre Kinder vor der Haustür Nackt Rumlaufen lassen.


    Pervers finde ich nur das Leute mit dieem Gedankengut sich in der Lügenpresse dann als Tollerant und weltoffen feiern lassen.
    Und wer mit der Nackheit fermder ein Problem hat,kann nicht Tollerant sein,
    das sagt ja schon das Wort "dickbäuchige" in dem Zitat.

  • Meine Erfahrungen mit Gleichaltrigen sind sehr unterschiedlich. Keiner, den ich kenne, identifiziert sich mit FKK, aber niemand hat ein Problem damit, sich vor anderen nackt zu zeigen und nicht wenige sagen von sich aus, dass sie nackt schlafen oder sogar generell nackt zu Hause sind.
    Kann allerdings auch sein, dass das eine Ösi Sache ist

  • Meine Erfahrungen mit Gleichaltrigen sind sehr unterschiedlich. Keiner, den ich kenne, identifiziert sich mit FKK, aber niemand hat ein Problem damit, sich vor anderen nackt zu zeigen und nicht wenige sagen von sich aus, dass sie nackt schlafen oder sogar generell nackt zu Hause sind.


    Genau das sehe ich auch. Deshalb finde ich Diskussionen um FKK oft so völlig daneben. Es geht doch nicht ums nackt Schlafen, Nacktheit beim Duschen im Hallenbad oder nach dem Sport, Umkleiden ... . FKK beginnt, wo wir Gemeinschaft suchen, um nackt Sport zu treiben, die Natur nackt erleben möchte, wo es wirklich um eine Lebenseinstellung geht. Die Frage ist, ob uns das peinlich ist, diese Einstellung zu Nacktheit zuzugeben, und wie weit sie akzeptiert ist. Es ist einfach lächerlich, wie oft eine prüde Gesellschaft überzeugten Naturisten gegenübergestellt werden. Statt unbefangen menschlich zu reagieren und Rücksicht zu nehmen wird polarisiert. Dann fordert man "Toleranz" - statt einfach mal zu bemerken, dass es in einer konkreten Situationen vielleicht doch unpassend oder übertrieben ist, dabei unbedingt nackt zu sein. Wir diskutieren viel zu sehr, statt einfach in Gemeinschaft zu leben. Wir beurteilen ein Verhalten, statt die Empfindungen des konkreten Gegenüber wahrzunehmen.


    Ich wurde schon von gleichaltrigen billig genannt nur wegen nackter Haut
    Was für Ansichten einige haben


    Was bedeutet hier "billig". Geht es darum, nichts für Äußerlichkeiten, teure Marken-Klamotten, Mode, ... übrig zu haben, bewusst bescheiden zu leben, dann stimme ich dem voll zu. "Weniger ist mehr". Ich sehe im Naturismus durchaus auch eine Protestbewegung gegen diese Überflussgesellschaft, die die Natur zerstört. Wir möchten das Miteinander in unverstellter Natürlichkeit erleben. Es geht eben nicht darum, nach außen Verschwendungssucht zu demonstrieren, sondern den Menschen persönlich zu begegnen. Wir beurteilen nicht nach der Schuhmarke oder dem Outfit, sondern möchten uns unverstellt und unverkleidet sehen - so, wie wie wirklich sind.

    FKK (ist) die Kunst, Adam und Eva zu spielen, ohne an den Sündenfall zu denken.(Bartnik & Sartin)

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