Diskriminierung: Und wer setzt sich für die Nudisten ein?

    • Offizieller Beitrag

    Welt Online stellt im Zusammenhang damit das sich Amnesty International darüber beklagt, Musline würden europaweit diskriminiert, die Frage: "Und wer setzt sich für die Nudisten ein?"
    Denn: "Insofern sollte man sich auch um andere Benachteiligte kümmern."


    http://www.welt.de/debatte/hen…uer-die-Nudisten-ein.html

  • Heut zu Tage gibt es doch für alles einen Tag,
    dann müste es doch einen Tag gegen Diskriminierung geben oder?


    An dem Tag müste man dan einen Protest marsch machen. Nackt natürlich.



    Das währe dann wol ein Lautes schreien.

    :fkk: fängt Zuhause an ;)

  • Mir gefällt schon der Begriff "Nudisten" nicht. (-ismus bedeutet immer Ideologisierung oder zumindest Übertreibung. Wenn dass noch auf die Nacktheit beschränkt ist, ist das schon erbärmlich.) Wir müssen zur Kenntnis nehmen, dass andere sich durch unsere Nacktheit irritiert oder gestört fühlen. Abneigung beruht zu oft auf Mißverständnissen, die sich ausräumen lassen. Das Dilemma ist eine hedonistisch-sexistische Gesellschaft, die unbefangene Nacktheit nicht respektiert. So geraten wir zwischen Moralisten, die Nacktheit verurteilen, und eine allgemeinen Antisdiskriminierungswelle, der alles gleich-gültig (also wertfrei) ist. Naturismus setzt aber Werte voraus. Nur wo zwischenmenschliche Beziehungen in Takt sind und respektiert werden, kann man zusammen leben und ggf. auch auf textile Distanz verzichten. Wer damit rechnet, dass der Freund / die Freundin mit jedem fremd geht, wenn er/sie gerade Laune hat, wird sich am FKK-Strand kaum wohl fühlen. Das müssen wir von Besuchern auch einfordern. Darin sind wir eben nicht tolerant. Wer mit falschen Intentionen kommt, ist nicht erwünscht.
    Anfeindungen sind oft rein emotional. Aber gerade hier sind Vernunftargumente und menschliche Begegnung die besten Waffen. Das Mitschreien in der allgemeinen Antidiskriminieringswelle bringt uns nur in ein falsches Licht. Es stempelt uns zu einer Sekte (oder pseudoreligösen Gemeinschaft) oder ordnet uns dem allgemeinen Libertinismus zu. Mit beidem will ich nichts zu tun haben. Ich möchte nur private Freiräume ausschöpfen, um mich in körperlicher Freiheit zu erholen und unbefangen meine Lebensfreude auszudrücken.

  • Da gebe ich dir zu fast allem recht Joki.


    Was ich da als Argument einbringen kann ist die damalige, so genannte Kopftuchdebatte, wo es wenn ich mich noch rech errinere (lasse mich aber auch gerne Verbessern), das die Glaubensrichtung der Muslieme in jeder Lebenslage wenn die Damen der Glaubensrichtung es für richtig erachten ein Kopftuch tragen dürfen mittlerweile.


    Jetzt will ich den Naturismus nicht Zwangsläufig mit einer Religion vergleichen, was es verdeutlichen soll ist das der Naturismus unterhalb einer Religion anzusiedeln ist. Wo ich mir dann die Frage stellen muss "Warum der Naturismus nicht der gleichen tolleranz unterliegt obwohl Nacktheit im Menschlichen sinne schon seit mehr als 40.000 Jahre etwas ganz normales ist?".



    Mehr fällt mir um die frühe Uhrzeit nicht ein ich gebe dann später noch mal meinen Senf dazu und wenn es mich richtig überkommt dann kommt auch noch Majo dazu. ;)

    :fkk: fängt Zuhause an ;)

  • Etwas anders formuliert: Ich möchte nicht als "Nudist" toleriert werden, sondern ich möchte, dass körperliche Nacktheit in unserer Gesellschaft völlig natürlich akzeptiert wird. Am See bin ich einfach nackt, nicht "Nudist" oder "Naturist". Ich gehe nackt baden oder treibe nackt Sport, ich mache nicht FKK. Es geht um menschliche Akzeptanz, die mir unter Naturisten begegnet, und körperliche Freiheit, die ich nackt erlebe. Dieses Erleben möchte ich teilen, wo man mich sieht, ohne mich zu verkriechen. Das ist etwas anderes, als Nudismus zur Schau zu tragen. Ich glaube (das mag man schon als Idealismus aufnehmen), dass unbefangene Nacktheit positiv auf das gesellschaftliche Klima insgesamt wirkt. Es geht nicht nur um Individuelle Freiheit, sondern auch um menschliches Miteinander. Es interessier niemanden, ob ich allein nackt bin. Es geht um menschliche Begegnung: Wie stehen wir uns gegenüber? Es auch geht darum, was unsere Gesellschaft in Zukunft prägt. Deshalb sind Anfeindungen zu erwarten. Wir sollten uns konstruktiv einbringen. Wo wir uns einbringen, provozieren wir Widerstand, bringen kontroversen Streit und auch fruchtbaren Dialog. Darauf sollten wir uns einlassen, statt gegen individuelle "Diskriminierung" zu protestieren.

  • ehm ja in soweit gebe ich dir sogar Recht.


    Nur wird das wohl nie wirklich gehen, zumindestens nicht in unserer Geselschaft.
    Dazu sind wir zu multikulti in unserem Land, da wird es mit der ein oder anderen Religion brenpunkte geben mit der Nacktheit in der öffentlich keit.
    Mir persönlich würde es auch gefallen wenn man sich so kleiden oder auch nicht kleiden :) kann wie man will. nur leider läuft das unter erregung öffentlichen ärgernisses.


    Das wird dauern bis das in der Gerselschaft angenommen und Aktzeptiert wird.

    :fkk: fängt Zuhause an ;)

  • Natürlich soll sich jeder Kleiden dürfen wie er will. Aber es geht doch um Leben in Gemeinschaft. Mir passt es nicht, wenn sich ein fremder dick angezogen am FKK-Strand niederläßt. Da ist Anpassung und Rücksichtnahme schon gefordert. Eine Verschleierte Muslima braucht nicht unbedingt einen FKK-Strand aufzusuchen (wenn mich der Schleier auch weniger stört als eine verspiegelte Sonnenbrille!).( angemerkt sei: das Kopftuch ist kein religiöses Symbol. Es war auch in Deutschland verbreitet und in russ. orthodoxen Gemeinden treffe die meisten Freuen mit Kopftuch an. Es ist vielmehr zum ideologischen Kampfmittel der Islamisten aufgebauscht - ) Betritt man eine Kirche oder Moschee, kann man sich auch angemessen bekleiden; in der Synagoge ist eine Kopfbedeckung erforderlich. Das passt zusammen, wenn man die eigenen Freiräume nicht zu individualistisch auslegt, andere Auffassungen respektiert, Rücksicht nimmt und Wege des Zusammenlebens sucht. Fast jeder normal empfindende Mensch würde ungenierter nackt im See baden als in Badekleidung zur Schule oder Arbeit kommen oder einkaufen gehen. Daraus auf eine moralische Wertung der Nacktheit an sich zu schließen, wäre so unsinnig, wie aus dem Fasten am Karfreitag ein grundsätzliches Fleisch- und Alkoholvebot zu folgern. Wenn ich muslimische Freunde einlade, esse ich auch kein Schweinefleisch. Umgekehrt kann ich auch berechtigt Rücksichtnahme einfordern. Wer am Karfreitag laut feiert, demonstriert seine Ignoranz. Hier ist von allen Umsicht gefordert. Wir leben in Gemeinschaft. Das funktioniert nicht, wenn jeder nur seine individuellen Ansprüche einfordert.
    Wir haben in Deutschland als Naturisten große Freiräume. An vielen Seen kann man nackt baden, ohne sich bedroht oder diskriminiert zu fühlen, an einigen hat es sich fest eingebürgert, Wir brauchen uns nicht verstecken. Ich fühle mich als Naturist nicht mehr diskriminiert als als Katholik oder aufgrund politischer Überzeugungen. Die Frage ist eher, treffe ich einen überzeugten Gegner, dem ich etwas entgegnen kann, oder nur emotionaler Abweisung, die oft in eigener Unsicherheit begründet ist. Weitgehend wird Nacktheit akzeptiert - aber es reicht eben ein einziger, den es provoziert.

    FKK (ist) die Kunst, Adam und Eva zu spielen, ohne an den Sündenfall zu denken.(Bartnik & Sartin)

    https://www.sun-witten.de/

    4 Mal editiert, zuletzt von Joki ()

  • Ich beziehe mich jetzt nur mal eben kurz auf den Karfreitag oder sagen wir mal mehr noch rein auf das Osterfest.


    Wiso soll ich an Ostern nicht laut Feiern dürfen wenn es doch meine Religion ist das so seit tausenden von Jahren macht an Ostern zu feiern, dass ganze sogar noch längeren brauch hat als es die christen gibt??


    Wie gesagt nur auf das Osterfest bezogen.


    Ich habe da schon verstanden was du meinst, wenn du dich aber nicht Dirkriminiert fühlst als Naturist dan ist das doch auch ok, ich kenne das so wenn sich einer komplett bekleidet an den FKK strand setzt dan wird von ein paar FKK´ler geschnappt und ins wasser geworfen und zwar mit seinen ganzen Klamotten.
    Wenn ich als außenstehender kniefrei in die Synagoge gehe werde ich raus (geschmissen) gebeten.


    Ich hoffe das kommt nicht zu falsch rüber.....?

    :fkk: fängt Zuhause an ;)

  • Oh ha readonly das wird dan aber nichts das würde mich dann in meinen Grundrechten beschneiden die wahl der Religionsfreiheit und in der Religion die ich meine, da ist das Osterfest un mal eine reine feier und kein ruhetag. das müste dann vor gericht geklärt werden ob das dan wirklich greift.


    An diesem Tag wie Karfreitag mache ich eh immer Party und bekomme da bis jetzt auch noch keine Probleme.
    Da dieses gesetz rein vom Christlichen glauben her rührt, und mit denen habe ich mal garnichts am hut.


    Es ist nur schade das, ich sage jetzt mal unsere eigentlichen Feiertage abgeschaft wurden.

    :fkk: fängt Zuhause an ;)

  • Du darfst im privaten Rahmen machen was du willst, aber in der Öffentlichkeit sind die Möglichkeiten am Karfreitag eben gesetzlich eingeschränkt. Deswegen gibts an diesen Tagen auch keine öffentlichen Angebote. Aber das wird jetzt Off Topic, das war ja bloß als Antwort auf deine Frage gedacht, die du aufgrund Jokis Posting gestellt hast. Wir diskutieren hier ja nicht über gesetzliche Vorschriften an Ostern, sondern über "Diskriminierung von Nudisten". :)

  • Es geht nicht um Rechte oder gesetzliche Regelungen, sondern um Umsicht und gegenseitige Rücksichtnahme. Wenn ich weiß, dass der Nachbar krank ist, feiere ich auch nicht laut. Wenn jemand trauert, erzähle ich nicht dumme Witze. Wenn jemand fastet, mache ich vor seiner Haustür keine Grillparty. Da nehme ich Rücksicht auch auf Moslems, die gerade Ramadan haben. Umgekehrt erwarte ich, dass andere meinen Karfreitag respektieren. Es geht einfach darum, dass wir hier zusammen leben - nicht jeder für sich. Wenn jeder meint, seine spontanen Launen ausleben zu müssen, ist das genau das Gegenteil von Toleranz. Was viele heute fordern, ist ignoranter Individualismus, Beliebigkeit ohne Verantwortug, Rücksichtslosigkeit. Worauf es aber ankommt, ist, eigene Vorstellungen und Impulse konstruktiv in die Gemeinschaft einzubringen. Freiheit ist die Möglichkeit sich persönlich einzubringen - in Verantwortung auch für andere. Es reicht nicht, sie individualistisch einzuklagen. Akzeptanz bedeutet Wertschätzung des anderen - nicht ignorante Gleichgültigkeit. Was ich am Naturismus schätze, ist die Anerkennung des leiblichen Menschen mit seinen Schwächen, die er nackt weniger verbergen kann. Das sollten wir in die Gesellschaft einbringen. Es geht nicht einfach um ein Recht: "Was ich will, darf mir niemand verbieten". Ich will nicht einfach alles für mich tun dürfen, solange ich niemand anderem schade. Ich will es Gemeinschaft erleben: ich suche Freunde mit passender Gesinnung für gemeinsame Unternehmungen, bleibe aber auch Teil einer Gesellschaft, in die ich hineingewachsen bin, die ich mir nicht in allem ausgesucht habe, d. h. : in der Familie, unter Arbeitskollegen (oder Mitschülern), in der Kirche, unter Nachbarn und Bekannten, ... . In dieser Gemeinschaft sollten wir uns gegenseitig akzeptieren und Freiräume zugestehen, aber auch füreinander verantwortlich fühlen. Das erfordert Rücksichtnahme.

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