Wie nackt ist zu nackt?

  • Zitat

    Nacktheit ist ein Tabu und gesetzlich streng geregelt. Männer dürfen oben ohne rumlaufen - Frauen müssen ihre Brustwarzen bedenken. Warum ist das so? Und was reizt FKK-Anhänger wie die Mitglieder eines Sport- und Campingvereins in Duisburg daran, sich in ihrer Freizeit nackt zu bewegen?


    Eigentlich schon ein Werbefilm für meinen Verein und nicht nur reine Doku, wer mehr sehen will klicke bitte hier:


    Mediathek WDR


    Stephan

  • Entspannte Charaktere im Verein, so verschieden die Lebensumstände der Menschen dort sind und bis heute waren, der Verein ist für alle ein zweites Zuhause, das ist deutlich spürbar. Eine gelungene Dokumentation, es wurden sportlich Aktive gezeigt, da sind wir fasziniert, egal wie agil, wir vermuten die Gemeinschaft stärkt den Ansporn, auch den der sehr Betagten. Einfach Spitze !
    Schönes Plätzchen :fkk: J & J

  • Ja, die Vereinsmitglieder kommen recht sympathisch rüber. Es wäre natürlich auch ganz nett gewesen, wenn auch etwas Jüngere im Beitrag zu Wort gekommen wären, aber nicht jeder will sich im Fernsehen zu FKK bekennen.


    Ein wenig gestört haben mich die Statements in die Richtung, Nacktheit sei "doch nichts Schlimmes" (oder sinngemäß) - da kommt eine gewisse Rechtfertigungshaltung zum Ausdruck, die eher nicht geeignet ist, Interesse zu wecken. Die rein praktischen Gründe, die vor allem fürs Baden angeführt wurden, sind zwar schon besser, das wird dann aber dadurch entwertet, dass sich die Leute außerhalb des Teichs ja doch eher bekleidet rumtreiben (selbst beim Duschen!).


    Und dieses ewige "nackt sind wir alle gleich", das kann ich nicht mehr hören, und ich glaube auch, dass das nichts ist, was die Leute anzieht. Stattdessen ist es doch viel besser, einfach das angenehme, befreiende und wohltuende Gefühl in den Vordergrund zu stellen, das sich doch hoffentlich bei den FKKlern einstellt, wenn sie nackt sein können! Ab und zu kam das ja mal zum Ausdruck.


    Stephan: war das deine Residenz mit den hübschen französischen Aufklebern?


    Gar nicht gelungen fand ich den Beitrag zur Kölner Nacktradeldemo. Da wurde ja der Eindruck erweckt, als ob es völlig klar und selbstverständlich wäre, dass Nacktheit hierbei verboten ist. Kein Wort darüber, dass eigentlich eine nackte Demo angemeldet war und die Nacktheit dann von der Ordnungsbehörde verboten wurde. Und dann auch noch die Behauptung, dass auch oben ohne bei Frauen unter dieses (angeblich eindeutige) Nacktheitsverbot fällt - das ist ja mal mehr als zweifelhaft. Kritscher Journalismus Fehlanzeige... was aber vielleicht auch durch die sehr zahme Haltung der Veranstalter und der Teilnehmer bestärkt wurde, die haben ja ernsthaft so getan, als ob Radeln oben ohne oder gar nur in Badehose schon so was von gewagt und quasi schon nackt sei. Eine kritische Stimme zum Nacktheitsverbot war von denen nicht zu hören.

  • Stephan: war das deine Residenz mit den hübschen französischen Aufklebern?


    :thumbup:


    Der lustigste Teil war, wo Thomas, der Friseur, sein Auto neben dem Wohnwagen gewaschen hat....
    ist bei uns streng verboten, so mit Wasser umzugehen. 1x im Jahr Wohnwagen und Vorzelt waschen ist ok, mit umweltverträglichen Mitteln, aber Auto waschen geht eigentlich nicht.
    Hat er aber bestimmt nur gemacht, weil ne Kamera da war, oder so...


    Stephan

  • Cooler Beitrag. Ich war auch schon mal vor Uhrzeiten da und war auch mal bei einem anderen Verein zu Besuch.


    Leider schaffe ich es zeitlich nicht irgendwo Mitglied zu werden.
    Ich weiß auch dass es mit Tagesgästen immer etwas schwierig ist bei den Vereinen aber das wäre für mich schon interessant

    Wir sind so gewohnt, uns vor den anderen zu verstellen, dass wir uns am Ende vor uns selbst verstellen. (François La Rochefoucauld)

  • Das immer die gleichen Floskeln gebraucht werden, um Nacktheit zu begründen, liegt auch daran, dass in den Vereinen über Gründe wenig geredet wird. Es wäre mal ein Erlebnis, dass einfach mal jemand erklärt, gern nackt zu sein oder wie die Freude an der Nacktheit gewachsen ist.


    Das viele keine Nacktbilder von sich im Fernsehen haben wollen, ist für die Außendarstellung nicht so günstig. Es wäre schon gut, wenn sich mehr Leute deutlich zum Naturismus bekennen. Nur so kann Nacktheit zu mehr Normalität werden.


    Der WNBR in Köln hatte immerhin diesen Namen, der das Wort Naked enthält. Wer mit geradelt ist, hat sich zumindest nicht davon distanziert, was bei uns nicht dem Mainstream entspricht. Ansonsten kann man die Entscheidung dieser Verwaltung nur kritisieren, in der Hoffnung, dass sich etwas ändert. Gerade hab ich etwas gelesen von FKK als Traditionspflege. FKK braucht dazu mehr Freiräume und Förderung. Vereine und alle anderen sollten diese politische Forderung unterstützen. Da sind sie weit von entfernt.

  • Cooler Beitrag. Ich war auch schon mal vor Uhrzeiten da und war auch mal bei einem anderen Verein zu Besuch.


    Leider schaffe ich es zeitlich nicht irgendwo Mitglied zu werden.
    Ich weiß auch dass es mit Tagesgästen immer etwas schwierig ist bei den Vereinen aber das wäre für mich schon interessant


    Ich finde es ist ein Problem der Vereine, dass die Mitglieder ungern Gäste herein lassen wollen. Nach einigen Besuchen ist Schluss, wenn man nicht Mitglied wird. Dabei gibt es viele Menschen, die zu wenig Zeit oder Geld haben, um sich eine Vollmitgliedschaft leisten zu können oder sie einigermaßen nutzen zu können. Selbst Gäste von Mitgliedern sind oft nicht willkommen. Erwachsen gewordene Kinder, die dann nicht selbständige Mitglieder wurden sind auch nicht immer gern als Gäste gesehen.
    Vereinsmitglieder tun oft sehr viel für ihr Gelände und ihren Caravan. Das wollen sie dann in Ruhe genießen. FKK-Vereine sind keine Interessenvertreter der Nackten.

  • Die Frage "Wie nackt ist zu nackt?" klingt viel zu sehr nach einer allgemeingültigen Norm. Es geht doch eher um angemessene Rücksicht auf ein Umfeld in einer bestimmten Situation. In einer Kirche mögen schon Shorts oder ärmellose Hemden zu wenig sein, oft ist Minimalbekleidung viel provokativer als Nacktheit.


    Lächerlich finde ich vor allem Bilder, wo sich jemand die Hände vor die Scham hält. Naturistenseiten zeigen oft Gäste von hinten. Das finde ich verklemmt und verlogen. Nackt wende ich mich anderen (draußen wie auf dem Foto) genauso zu wie angezogen - wo das nicht angebracht scheint, ziehe ich mich an. Im FKK-Bereich gehört Nacktheit auch aufs Bild - eben so, wie sie dort erlebt wird. Textilbilder wecken hier eine falschen Eindruck. Da stellt sich die Frage, wen man anwerben und wen vergraulen will.


    Die Kritik ab Vereinen finde ich einseitig. FKK ist doch auch außerhalb der Vereine möglich. Ein Verein fordert Verbindlichkeit. FKK setzt gegenseitiges Vertrauen voraus. Man möchte eine familiäre Atmosphäre. Die geht mit einer Öffnung der Vereine verloren. Vereine haben durchaus Vorzüge gegenüber freien FKK-Stränden oder wildem FKK. Damit möchte ich nicht das eine gegen das andere ausspielen. Wer Auswüchse beim "wilden FKK" kennt, weiß die Vorzüge der Vereine zu schätzen - und das gilt sicherlich besonders für Familien mit Kindern. Es muss nicht jeder ... Zugang zum Vereinsgelände haben. Viele FKK-Campingplätze werden textil überwandert. Dass sich die Vereine öffnen müssen, um zu überleben, stellt wohl niemand hier in Frage. Schwierig ist immer die Grenzziehung. Eine totale Öffnung würde die Vereine überflüssig machen.

  • Meine Kritik an Vereinen bezieht sich darauf, dass ich weiß, dass es Leute gibt, denen eine Vollmitgliedschaft zu teuer ist, weil sie es in ihrem Leben kaum schaffen würden, die Möglichkeiten zu nutzen. Eine solche Situation kann man eigentlich nur individuell beurteilen. Es gibt überall Ungerechtigkeiten und Folgen, an die man erst nicht gedacht hat. Wenn ein Verein offen für Interessierte sein möchte, sollte er sich immer wieder darüber Gedanken machen. Es gibt ja auch unterschiedlichen Umgang mit Gästen von weiter her, Probe- und Schnuppermitgliedern, Angehörigen oder Gästen von Mitgliedern und ähnlichem. Ich möchte das mein Verein einladend ist. Andere sind bei Werbung um Neumitglieder eher zurückhaltend.


    Bei den Bildern von FSG-Veranstaltungen ist es schwer, Leute u finden, die bereit sind, von sich ein lebendiges Foto zu veröffentlichen. Bilder von hinten sind ein Kompromiss. Meist sieht man in der DFK-Zeitschrift die Gruppenbilder mit Bannern im Vordergrund, mit Kleidung oder mit Handtüchern um den Bauch gebunden. Immerhin kann man auf solchen Bildern Gesichter erkennen, was ja ein relativ offenes Bekenntnis zur FKK bedeutet.
    Manche Webseite zeigt deshalb leider nur menschenleere Gelände. Ich glaube, mit vielen guten Bildern von nackten Menschen könnte man etwas gegen die Skandalisierung von Nacktbildern machen. Wenn wer wegen Nacktaufnahmen von sich gemobbt wird, könnte es doch eine solidarische Tat sein, von sich ebenfalls Nacktbilder zu zeigen.

  • Was nun Bilder angeht, haben nun gerade Verwandte Abneigung gegen FKK. Für mich ist deshalb entscheidend, wo die Bilder gezeigt werden. Auf einem Werbeblatt, dass im nächsten Supermarkt ausliegt, möchte ich nicht erkannt werden. Auch nicht in einer Fernsehsendundung, die ausnahmsweise mal FKK zum Thema hat. In der DFK-Zeitung oder in einem Film, der FKK zum Thema hat, wäre ich dagegen völlig unbefangen. Wer unter dem Thema FKK sucht, mag mich gern in voller Nacktheit erkennen.

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