Zeit Online: wie befreiend es ist nackt zu baden

  • cooler Artikel und genau richtig. Eigentlich interessant, dass wir Menschen uns vor anderen Menschen (wo wir doch alle irgendwie gleich sind) hinter Kleider und Textilien verstecken.

  • Der Artikel ist wirklich super. Locker geschrieben und trotzdem viele Fakten, die ein gutes Bild abgeben. Wer nicht total gegen FKK ist, der sympathisiert nach dem Lesen wohl mit großer Wahrscheinlichkeit damit und probierts vielleicht auch aus ...


    :fkk:

  • Schön geschrieben und sehr vielen Menschen zugänglich. Und der Artikel bringt es auf den Punkt.

  • Mit den sog. "Fakten" wäre ich da vorsichtig. Die Formulierung ist oft verzerrend und zu wenig differenziert. Das ist keine neutrale Abwägung.

  • Ha. Ich denke jedes Mal dran, dass es doch die Wirtschaft schädigen würde, wenn FKK gesellschaftlich akzeptiert wäre und weniger Klamotten gekauft werden würden.
    Die (Bade-)Modenindustrie wird eine nackte(re) Welt zu verhindern wissen....

    Erotik ist immer dessous, nie die aufgedeckten Tatsachen. - Coco Chanel

  • Es ist eine Aufstellung tendenziös dargestellter "Fakten", mit der gezielten Absicht, Kirche und Politik pauschal zu verunglimpfen, als seien sie die einzig bestimmende und bevormundende Kraft, ohne den geringsten Ansatz, sich ernsthaft mit Argumenten auseinanderzusetzen oder Verlautbarungen zu verstehen - im grunde eine bilnde Hetze. Es wäre zu weitläufig, hier auf jeden einzelnen Punkt einzugehen. Damit will ich nicht sagen, dass nicht jeder Punkt auch einen tatsächlichen Schwachpunkt trifft. Aber es ist zu einfach, alles tabellarisch unter dem Gesichtspunkt für oder gegen Nacktheit einzuordnen, als ginge es einzig und allein darum.


    Dieser nun scheinbar neutrale Satz sagt schon genug: "Was Kirche und Politik aber nie begriffen hatten: Diese Nacktheit beim Baden war schon damals viel mehr. Sie war gelebter Liberalismus. Egal ob groß, klein, dick, dünn: Nackt sind alle gleich. Mit Sexualität und Exhibitionismus hatte das im Allgemeinen wenig zu tun." Hier wird blindling Liberalismus gefordert - ohne irgendeine Verantwortung für Konsequenzen. Es ist das verbreitete Augument, Nacktheit habe mit Sexualität einfach nichts zu tun. Damit wird das entscheidene ignoriert: die Verantwortung für eben das, womit Nacktheit angeblich nichts zu tun hat. Es ist Unsinn, irgendeiner Institution Bevormundung vorzuwerfen, wo man nicht betreit ist, Verantwortung zu übernehmen. Ich schreibe ja bewußt umgekehrt: Genau das ist Voraussetzung für den Naturismus.
    Offensichtlich falsch ist: "Im vierten Jahrhundert schon wurde Nacktheit nämlich zumindest kirchenamtlich verdammt. Wer sich widersetzte, war ein Ketzer. Nacktheit habe immer auch etwas mit Sexualität zu tun und dürfe nicht öffentlich zur Schau gestellt werden." Hier müsste man schon konkreter werden. Es gibt wohl die Ablehnung, in römischen Bädern gemischt nackt zu baden. Aber wenn irgendein Bischof hier Stellung nimmt oder eine lokale Synode das verurteilt, ist das keine Verurteilung der Nacktheit an sich. Da geht um andere Dinge, die auch heute noch dabei ablaufen, sobald man dem Treiben dort wirklich freien Lauf lässt.

    FKK (ist) die Kunst, Adam und Eva zu spielen, ohne an den Sündenfall zu denken.(Bartnik & Sartin)

    https://www.sun-witten.de/

    2 Mal editiert, zuletzt von Joki ()

  • "Sie war gelebter Liberalismus." Das ist eine einfache Aussage in der Vergangenheitsform. Es wird nichts gefordert, es stellt nur die Ansicht des Autors zur Vergangenheit dar.


    Und der Korrektheit wegen: Wenn Nacktheit im vierten Jahrhundert nicht kirchenamtlich verdammt wurde hast du doch bestimmt andere Fakten.

  • Ich habe jetzt keine genaue Kenntnis kirchlicher Verlautbarungen im 4. Jh. . Die Konkreten Beschlüsse einer Synode finde ich leider nicht mehr und schreibe aus Erinnerung. In jedem Fall wurde in der Zeit noch nackt getauft.
    Aber mir geht es hier nicht um eine wissenschaftliche Aufarbeitung. Viel wichtiger ist die Verlogenheit und Verzerrung, die in der tendeziösen Aufstellung von "Fakten" grundsätzlich steht, zu erkennen. "Fakten" sind nicht einfach objektiv. Hier wird eine Objektivität vorgegaukelt, die es nicht gibt (- nicht nur hier, sondern in fast jeder vermeintlich wissenschaftlichen Fernsehsendung der letzten 20 Jahre - viele Serien waren in meiner Jugend deutlich sachlicher, wenn es auch wirklich objektive Darstellungen nie gegeben hat). Es geht darum, die Geschichte aus ihrer Zeit heraus zu verstehen. Die Bedingungen und Voraussetzungen sind in jeder Zeit anders. Wir müssen aus unserer Geschichte heraus argumentieren - nicht gegen sie. Wir sind Kinder unserer Geschichte. Unsere Einstellung zur Nacktheit ist eine Antwort darauf. Es wäre grundfalsch, mit ihr zu brechen.
    "Bis ins Spätmittelalter gab’s solche Probleme nicht. Beginnend in der griechischen Antike, badete die einfache Bevölkerung sogar bis ins 19. Jahrhundert in Flüssen und Seen nackt, oft nach Geschlechtern getrennt. In den Badehäusern gab es aber immer wieder teilweise Verbote und Regeln in Badehäusern – immer befeuert durch die Kirche." Sachlich habe ich daran nichts auszusetzen. Ich bade auch nackt in Flüssen und Seen und finde es richtig, sexuelle Vefehlungen in Badehäusern anzuprangern und dagegen einzuschreiten. Das anonyme Badegedränge an heißen Sommertagen oder überfüllten Stränden sind wohl auch etwas völlig anderes als ein Familientreffen eines Dorfes am See. Das allein macht die "Tabuisierung" im 18 Jh. schon verständlich. Aber natürlich wirkt hier auch der Zeitgeist mit. Die Romantik ist keine Renaissance. Auch ich warte nicht auf die Zustimmung des Bischofs, wenn ich zum FKK-Strand gehe, und werde mir auch ersparen, ihn um Erlaubnis zu fragen. Was soll der auch dazu sagen?

    FKK (ist) die Kunst, Adam und Eva zu spielen, ohne an den Sündenfall zu denken.(Bartnik & Sartin)

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